Abenteuer – Autofahren in Griechenland.

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Auf den Straßen Griechenlands

Von Melitta Kessaris.

„Auto fahren in Griechenland ist etwas Besonderes und wird nie langweilig. Selbst wer meint, schon jede nur denkbare Situation erlebt zu haben, wird immer wieder vor neuen Überraschungen stehen.

Der griechische Autofahrer ist phantasievoll und anarchistisch. Polizisten flößen ihm keine Angst ein, er betrachtet sie eher als dekorative Elemente.

Ebenso sein Verhältnis zu Verkehrsschildern: ein Abbiegeverbot respektiert er nur, wenn er ohnehin in die erlaubte Richtung fahren will und vor einem Stoppzeichen hält er nur dann an, wenn die Kreuzung total verstopft ist. Der Gesetzgeber weiß das und sorgt vor. Fährt man beispielsweise verkehrt in eine Einbahnstraße hinein, kann es sein, dass man an deren Ende ein Stoppschild vorfindet!“ (…)

„Autos kosten in Griechenland viel Geld und deshalb wollen die Griechen auch alle Einrichtungen dieses Luxusgegenstandes benutzen. Die liebste von allen ist ihnen die Hupe, dicht gefolgt von der Warnblinkleuchte. Der Blinker selbst ist leider nicht so populär, denn zum Richtungswechsel und beim Einparken gebraucht der Grieche die vier zuckenden Lichter der Warnblinkanlage.

Rechts Parkplatz für Behinderte, links Parkplatz für Mutter mit Kind? Mitte Parkplatz für Blinde!

Die anderen Verkehrsteilnehmer dürfen dann raten, wohin seine Reise geht. Verwendet man aber als gehorsamer Gesetzessklave beim Einparken den Blinker, kann es sogar vorkommen, dass einen andere Verkehrsteilnehmer belehren, man habe seine Absicht, einparken zu wollen, nicht richtig angezeigt!“

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Schlagloch-Strassen in Griechenland.

Ein weiterer Auzug aus dem wundervollen „Chaos ist ein griechisches Wort“ von Melitta Kessaris, erschienen im Larimar-Verlag. Danke, Melitta, Danke dem Verleger Rolf Thum! Demnächst hier auch Auszüge aus der „Ilias light“ – ein Buch, an dem kein Griechenland-Interessierter vorbeikommt. Die „Ilias“ in homöopathischen Dosen und netten Reimen in verständlicher Sprache, ein leicht geknieptes Auge wie immer dabei…

Achtung: Gute Bücher von Melitta.

2 Kommentare

  1. Es mag verrückt klingen, aber ich kann die Menschen teils verstehen.

    Schaut man die Verkehrsschilder auf den Straßen in Großstädten in Deutschland an, dann sieht es i.d.R. immer so aus http://www.halteverbot123.de/files/halteverbot-und-verkehrszeichen-bilder/mehrere-verkehrszeichen-an-einem-mast.png . Man kann keine Lust auf diese Schilder.

    Soll man sich auf die Verkehrsteilnehmer konzentrieren, besonders auf die aggressiven Fahrrad- und Taxifahrer achten, die Fußgänger im Auge behalten oder hochschauen und gucken was für tolle Schilder da oben hängen und welche der Schilder gerade aktiv zugreift?

    So wie auf dem Bild sieht es in vielen Städten auf vielen Straßen aus.
    Auf der anderen Seite ist es natürlich sinnfrei wie Menschen in anderen Ländern, darunter zählt unter anderem natürlich Griechenland, absolut keine Verkehrsregeln beachten. Nicht mal die Ampeln beachten die. Und das ist natürlich zu übertrieben.

  2. „Fährt man beispielsweise verkehrt in eine Einbahnstraße hinein, kann es sein, dass man an deren Ende ein Stoppschild vorfindet!”

    Genau dies kann ich bestätigen: ich musste mitten in Athen wegen einer völlig zugeparkten Seitenstrasse, durch die noch nicht mal ein Kranken- oder Feuerwehrwagen gepasst hätte, entgegen einer Einbahnstrasse fahren (Sprinter mit Anhänger), um dann quer über den Fussgängerweg eines kleines Parks zu meinem Ziel zu gelangen. Das hat niemanden gestört, weder das Fahren entgegen der Einbahnstrasse (mir kam sogar die Polizei entgegen, die das nicht interessiert hat), noch das ich gemütlich auf dem Fussgängerweg herzockelte….

    Am Ende der Einbahnstrasse stand übrigens tatsächlich ein „STOP“ Schild entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung. Man lies mich übrigens problemlos, RÜCKWÄRTS wieder entgegen der Einbahnstrasse vom Park kommend, auf die Einbahnstrasse auffahren um entgegen zur Einbahnstrasse weiterfahren zu können. Natürlich hatte ich das griechische Wundersignallicht (Warnblinker) vorschriftsmäßig aktiviert, man will ja nicht unnötig auffallen! In Deutschland wäre ich für das Vergehen des kurzzeitigen Blockierens von 3 (!) Fahrspuren gesteinigt worden.

    Soweit meine Erlebnisse in Athen, gemäß dem Praktiker Werbespruch „was nicht passt, wird passend gemacht“.

    Gruß
    Peter
    BTD-Team Neuwied

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