Aus dem Kochstudio: Pastizio – der griechische Nudelauflauf.

Von vielen als „griechische Lasagne“ betitelt ist das original griechische – oder in diesem Fall kretische – Pastizio weitaus mehr, als eine Lasagne – angefangen bei den Makkaroni statt der Lasagne-typischen Nudelplatten bis hin zu einigen weiteren Zutaten wie zum Beispiel Zimt. Jaaaa, Zimt! Ungewöhnlich, aber halt griechisch….

Dennoch ist und bleibt es ein Nudel-Hackfleisch-Auflauf mit Bechamel-„Topping“.

Da wir uns ja nun mal zumindest uhrzeittechnisch bereits in der Winterzeit befinden, passt die Radio-Kreta Kochredaktion den Speiseplan auch nach und nach an die winterlichen Bedingungen an (tagsüber nur noch sonnige 23°C!!!). Das heißt, dass jetzt immer öfter mal wieder Eintopf-, Suppen- und Schmurgelgerichte auf dem Essensplan stehen – und dazu gehört einfach auch – meist auf mehrfachen Wunsch eines einzelnen Scheffredakteurs – das heißgeliebte Pastizio (παστίτσιο).

Zeit, dass wir ebendieses auch mal hier qua Rezept verewigen – auf dass Ihr fröhlich nachkocht und Euch am kretischen Nudelauflauf labt.
Da es wirklich schwierig ist, ein solches, doch recht aufwendiges Gericht für nur 2 Personen zu kochen/backen, ist Scheffkochredakteuse dazu übergegangen, jeweils gleich mal eine mittelgroße „Badewanne“ davon zuzubereiten und die Reste portionsgerecht einzufrieren um diese dann nach Bedarf per Wiederbelebung im Backofen wieder in´s Rennen zu werfen. Dann lohnt sich das schnibbeln, schrappen und rühren wenigstens!

Und was hier geschnibbelt, geschrappt und gerührt werden soll erfahrt Ihr anhand unserer Zutatenliste:

  • 1 kg frisches Hackfleisch (entweder 100% vom Schwein, 100% vom Rind oder 50%-50%. Ganz original ist es wohl mit Lammhack, aber das ist ein Riesenaufwand und unverhältnismäßig teuer….)
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 große, reife Tomaten
  • 2 große Karotten
  • 2 Knoblauchzehen (durchgepresst oder in feine Scheiben geschnitten)
  • 1 Bund Petersilie, fein gehackt
  • jeweils eine halbe Handvoll getrockneten Oregano und Thymian
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1-2 EL Zimt je nach Gusto (aufpassen – zuviel Zimt = scharf!)
  • reichlich Olivenöl
  • Tomatenmark
  • nach Bedarf ein Glas trockenen Rotweins (die Größe des Glases bleibt Euch überlassen….)
  • 500 g Makkaroni für Pastizio
  • 400 g frisch geriebener Käse (genial ist eine Mischung aus Gouda und Mozzarella, Graviera ist aber auch prima!)

für die Bechamel-Sauce:

  • reichlich Olivenöl
  • Mehl
  • 500 ml Milch
  • etwas klare Brühe
  • 1/2 frisch geriebene mittelgroße Muskatnuss

Fangen wir bei der Zubereitung einfach mal mit dem Einfachsten an:

Makkaroni nach Packungsanweisung in Salzwasser bissfest („al dente“) kochen, im Sieb abtropfen und abkühlen lassen. Das kriegt sogar so ein Scheffredakteur hin.

Für die Fleischsauce die Zwiebeln, Karotten, Tomaten und Knoblauch schälen und klein schnibbeln, Petersilie waschen und klein hacken.

Reichlich Olivenöl in eine große Pfanne/einen großen Topf geben und die gehackten Zwiebeln darin goldgelb schmurgeln. Den Knoblauch dazugeben und unter rühren weiterhin brutzeln. Das Hackfleisch hinzugeben und unter weiterem Rühren scharf anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Wenn das Hackfleisch soweit angebraten ist, mit dem Rotwein ablöschen, dann die Karotten- und Tomatenstückchen, das Lorbeerblatt und den Zimt hinzufügen und alles bei kleiner Hitze weiterschmurgeln lassen. Petersilie, Oregano und Thymian dazugeben, die Sauce ggf. nach fortgeschrittener Schmurgelzeit mit Tomatenmark binden. Fröhlich vor sich hinschmurgeln lassen, bis sich eine sämige Hackfleichsauce ergibt. Ggf. noch mal mit Salz und Pfeffer abschmecken, dabei aber beachten, dass die ganze Chose ja noch in den Backofen darf und evtl. auch noch öfter aufgewärmt wird von daher gilt auch hier mal wieder „Weniger ist mehr“. Nachsalzen und -pfeffern kann man ja immer noch…

Die Bechamel-Sauce bereiten wir immer ganz zum Schluss zu, deswegen halte ich mich jetzt einfach an die Radio-Kreta-Kochstudio-internen Abläufe..:

Man nehme nun dann also eine backofentaugliche Auflaufform, pinsele diese ausreichend mit Olivenöl aus und lege eine Schicht Makkaroni hinein. Darauf verstreue man ein, zwei handvoll geriebenen Käse, auf dem man dann eine gute Schicht der leckeren Hackfleischsauce verteilt. Darauf wiederum eine Lage Makkaroni, eine Schicht Käse, eine weitere Schicht der leckeren Hackfleischsauce usw. usw.

Die Grenze nach oben gibt Euch die Höhe besagter Auflaufform vor. Nach der letzten Nudel-Käse-Hackfleischsaucen-Aufschichtung sollten Euch jedenfalls noch mindesten 5-6 cm nach oben bleiben, denn die Bechamel-Sauce will ja auch noch mit drauf!

Und für eben diese brauchen wir o.g. Zutaten, die wir wie folgt verarbeiten

Olivenöl in einem Topf erhitzen, Mehl mit dem Schneebesen einrühren und schmurgeln lassen, bis es goldgelb ist (nicht braun und auch nicht angebrannt – aufpassen!). Mit der Brühe ablöschen und tapfer weiterrühren, auf dass es keine Klümpchen gibt. Die Chose wird dann ziemlich zäh, was man allerdings durch Zugabe der Milch wieder geschmeidig machen kann. Mit Salz, Pfeffer und der Muskatnuss abschmecken und nach erneutem aufkochen (Achtung! Nicht anbrennen lassen!!!) über die Nudel-Hackfleisch-Badewanne geben. Sollte noch etwas vom geriebenen Käse über sein, einfach auf der Bechamel-Haube verteilen – wenn nicht, ist es auch kein Drama.

Und nun die ganze Wanne bei 150°C in den Ofen schieben und ca. 40 Minuten backen.

Und keine Bange: die bereits gekochten Nudeln werden wundersamerweise gar nicht matschig, die Hackfleischmasse wird etwas fester und die Bechamel-Mütze wird lecker konsistent.

Pastizio Uta
Pastizio à la Uta Wagner (Der Geschmack von Kreta). Danke, Uta!

Ein Tipp: Das Pastizio nach dem Backen mindestens 15 Minuten ruhen lassen und erst dann anschneiden (brüllheiss ist es auch dann noch…). Wir sind mittlerweile dazu übergegangen, den Auflauf bereits am Vortag zuzubereiten und am „Verzehrtag“ – meist im Kreise lieber Freunde – nochmals aufgewärmt zu kredenzen. Die Konsistenz ist dann so kompakt wie gewollt, der Geschmack der Gewürze und Kräuter noch intensiver – ein Schmaus für Augen, Nase und Gaumen.

Und noch ein Tipp: Wir portionieren die übrig gebliebenen Rationen immer gleich einfrier- und aufbackgerecht soll heißen, nicht „am Stück“ – dann kann man sich besser auf die Zahl der „Mitesser“ einrichten….

Radio Kreta wünscht guten Appetit – καλή όρεξη!

Und wenn´s Euch eher nach vegetarischen Gerichten ist: es ist auch Kürbiszeit!

3 Kommentare

  1. Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa Zimt, der ist unerlässlich in jedem Hackfleischgericht. macht den typisch orientalischen Geschmack. Und ungewöhnlich? Keineswegs. Ich mach auch hier in D in meine Floischkiachla (Buletten, Fleischpflanzerl, Frikadellen…) Zimt rein. Und bisher gab es niemanden, dem es nicht geschmeckt hat. Grüße aus S in D 😀

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