Aus dem Kochstudio: Pythagoreischer Becher.

Der Pythagoreische Becher (auch als Becher der Gerechtigkeit bekannt) ist eine Art Trinkgefäß, das den Benutzer dazu zwingt, nur moderat zu trinken.

Dank seiner Pythagoras von Samos zugeschriebenen Konstruktion erlaubt der Becher seinem Benutzer, ihn mit Wein bis zu einer bestimmten Höhe zu füllen. Wenn der Benutzer den Becher nur bis zu dieser Höhe befüllt, kann er sein Getränk in Ruhe genießen. Ist er jedoch gierig und schüttet noch mehr ein, dann läuft der gesamte Inhalt des Bechers unten aus (die Absicht dabei ist: auf den Schoß des gierigen Trinkers).

Mit diesem Becher, heißt es, wollte Pythagoras gierige Menschen Bescheidenheit lehren.

Form und Funktion

Ein pythagoreischer Becher sieht wie ein normales Trinkgefäß aus, außer, dass das Gefäß eine Mittelsäule besitzt. Diese sitzt direkt über dem Schaft und über dem Loch am Fuße des Schaftes. Ein kleines, offenes Röhrchen läuft von diesem Loch fast bis in die Spitze der Mittelsäule, wo sich eine offene Kammer befindet. Diese Kammer ist verbunden mit einem zweiten Röhrchen, das zum Boden der Mittelsäule führt, wo eine Öffnung in der Säule den Inhalt des Bechers einlässt.

Wenn der Becher gefüllt wird, steigt die Flüssigkeit durch das zweite Röhrchen hoch bis in die Kammer in der Spitze der Mittelsäule, gemäß Pascals Prinzip der kommunizierenden Röhren. So lange, wie die Flüssigkeit nicht höher als das Niveau dieser Kammer steigt, funktioniert der Becher normal. Sobald man noch mehr eingießt, ergießt sich der gesamte Inhalt des Bechers durch das erste Röhrchen und läuft unten nach dem Saugheberprinzip aus.

Geschichte

Der Legende nach wurde Pythagoras‘ Erfindung bei den Bauarbeiten an der Wasserversorgung der Insel Samos eingesetzt, die er geplant hatte und deren Ausführung er betreute. Er sorgte sich um den großen Weinkonsum der Arbeiter. Auf der Insel Samos wird der Becher als Díkea Koúpa (Δίκαια Κούπα του Πυθαγόρα) bezeichnet, und auch als Andenken verkauft.

Quelle: Wikipedia


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