Aus dem Kochstudio – Was ist eigentlich Tahini?

Wir befinden uns ja nun mal schon mitten in der vorösterlichen Fastenzeit „Sarakostí“ („Σαρακοστή“) 2017, in der zwar vieles „verboten“ ist – wie z.B. Fleisch – und deren Stringenz sich mit zunehmender zeitlicher Nähe zu Ostern auch noch verschärft (die Karwoche ist eine echte Kasteiung!). Andererseits sind in der griechisch-orthodoxen Fastenzeit aber Nahrungsmittel erlaubt, die man als Nord- oder Mitteleuropäer als aller erstes auf den Index setzen würde, nämlich Alkohol und Süßigkeiten!

Und um Letztere geht es auch in diesem Artikel vorrangig, denn seit Ende Februar haben alle griechischen Supermärkten alle möglichen Fastensüßigkeiten im Angebot – darunter auch Tahini („Ταχίνι“). Dieses gibt es pur („Ταχίνι“), mit Honig („Ταχίνι με μέλι“) oder mit Kakao („Ταχίνι με κακάο“). Tahini und die meisten sonstigen Fastensüßigkeiten gibt es zwar auch ganzjährig, aber zur Fastenzeit werden diese Produkte doch in sehr prominenter Position ausgestellt und „promotet“ – da kommt man gar nicht dran vorbei…

Tahini
Lecker Tahini!

Aber worum handelt es sich bei diesem Tahini?

Nun, ganz einfach gesagt, handelt es sich dabei um eine Sesampaste. Tahini stammt ursprünglich, wie übrigens viele Zutaten der griechischen Küche, aus dem Arabischen und ist auch eine Grundzutat der „Fava“ („Φάβα“) – dem legendären Kichererbsenpüree (*).
Tahini ist also sowohl eine tolle Zutat für süße, wie auch für herzhafte Gerichte und kommt manchmal sogar „solo“, nur mit Knoblauch und Zitronensaft vermischt, als Beilage oder Dip auf den Tisch.

Man unterscheidet Tahini aus geschältem und aus ungeschältem Sesam. Die Variante aus ungeschältem Sesam ist dunkler und bitterer, enthält aber mehr Vitamine und Nährstoffe. Häufig wird die Paste aus einer Mischung beider Sesamsaaten hergestellt. Tahini aus ausschließlich geschältem Sesam nennt man „weißes Tahini“.

Tahini ist sehr vitaminreich (vor allem B1, B2 und B6) und enthält fast 5 mal so viel Kalzium wie Kuhmilch. Es ist daher bei Vegetariern und Veganern sehr beliebt und wird als Alternative zu Brotaufstrichen wie Erdnussbutter oft in Bioläden, aber auch in türkischen, griechischen oder arabischen Lebensmittelgeschäften angeboten.

Oder zur Fastenzeit in Griechenland!

Radio Kreta wünscht eine schöne Fastenzeit – Καλή Σαρακοστή!

(*) Das Rezept für die ebenfalls fastenzeittaugliche „Fava“ findet Ihr hier.


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