Buchtipp: Griechenland – Wenn Sparprogramme töten

Unser Buchtipp

Nach jahrelanger Recherche auf fünf Kontinenten haben zwei junge Epidemiologen ihre haarsträubenden Ergebnisse zu einem provokanten und dringlichen Pamphlet zusammengefasst: Es beweist, dass die aktuelle Sparpolitik nicht nur ökonomisch widersinnig agiert, sondern eine nicht wieder gutzumachende menschliche Tragödie heraufbeschwört: Harte Fakten belegen die traurige Wahrheit und einen eindeutigen Zusammenhang:

Nachdem in Griechenland der Gesundheitsetat 2009 von 24 auf 16 Milliarden Euro gekürzt wurde, stieg die Kindersterblichkeit um 40 Prozent und allein zwischen Januar und Mai 2011 die Zahl der HIV-Neuinfektionen um 52 Prozent. Das gerade vom Krisengewinnler Deutschland aufgezwungene europaweite Sparregime hat dramatische Folgen, denn: »Was ist der Unterschied zwischen dem IWF und einem Vampir? Der Vampir hört auf, einem das Blut auszusaugen, wenn man tot ist.« Hinter den aufrüttelnden Zahlen, den aktuellen sowie historischen Daten und erstaunlichen Grafiken stehen die Schicksale einzelner Menschen, die von den Autoren in drastischen Geschichten porträtiert werden.

Aber die beiden Medizinethiker bieten auch Raum für Hoffnung, denn sie zeigen ermutigende Beispiele wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Erholung, nachdem kreative, überraschende politische Lösungen für schwierige Bedingungen gefunden wurden. Nach fünf Jahren Rezession ist es Zeit für eine Kehrtwende in der Krisenpolitik für eine gesündere Zukunft!

Pressestimmen
»Austerität ist bittere Medizin vor allem im Gesundheitssektor. Die Gesundheitsökonomen David Stuckler und Sanjay Basu sagen, jeder Euro, der im Gesundheitswesen gespart wird, verringert das Bruttosozialprodukt um drei Euro.« (Deutschlandradio Kultur)

»Viel zu viele Bücher werden als grundlegend und einflussreich bezeichnet. Bei diesem stimmt es.« (Evening Standard)

»Die Botschaft ist explosiv, basierend auf einem Jahrzehnt der Recherche und einer Masse öffentlich zugänglicher Daten. Dieses wirkungsmächtige Buch zeigt den verheerenden Effekt der Austeritätsmaßnahmen auf die öffentliche Gesundheit in Europa und Nordamerika.« (The Guardian)

Über den Autor und weitere Mitwirkende
David Stuckler hat seinen Master in Public Health an der Universität Yale erworben, in Cambridge promoviert, war dann Professor für politische Ökonomie in Harvard und ist jetzt Senior Research Leader der Universität Oxford. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Aufsätze wurden stets von einer großen medialen Aufmerksamkeit begleitet. Sanjay Basu ist Assistenzprofessor für Medizin und Epidemiologe an der Universität Stanford. Er hat bei Oxfam gearbeitet und ist Mitglied der New York Academy of Sciences.