Die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland – Eine traurige Geschichte

Eine traurige Geschichte

Von Gastautor Jannis Malindretos, Kavros, Kreta.

„Die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland haben im politischen Sinne ihren Tiefpunkt erreicht. Diese Tatsache hat mit den Beziehungen zwischen dem Deutschen und dem Griechischen Volk gar nichts zu tun. Die besten Freunde der Griechen sind meist in Deutschland zu finden und umgekehrt. Wer etwas anderes behauptet, lügt oder profitiert aus einer solchen Beziehungskrise.

Im Folgenden versuche ich die sehr komplexe Situation etwas zu analysieren.
Die extremistischen Elemente die in Athen bei einer Demonstration eine Deutsche Flagge verbrannt haben, sind armselige Kreaturen die weder Bildung noch Charakter geschweige denn Hirn haben. Fast in jeder Demonstration verbrennen sie auch Griechische Flaggen und kein Mensch stört sich daran, denn man kennt die Bedeutungslosigkeit dieser Anthropoiden.

Nun kommt aber der Knackpunkt. Dieser Vorfall löste eine Lawine aus Reaktionen verschiedener Gruppen mit verschiedenen Interessen aus. Die Intensität, die Häufigkeit, und die Dauer der Berichte in Deutschland können von keinem Patriotismus, von keiner Vaterlandsliebe, von keinem verletzten Stolz gerechtfertigt werden.
Das Geld oder genauer gesagt die Milliarden spielten hier die weit größte Rolle.

Das magische Wort heißt Tourismus. Die Konkurrenten Griechenlands in dieser Branche wurden sofort hellhörig und reagierten ohne zu zögern. Die Deutsche Touristen müssten umgeleitet werden. Leider gibt es in Deutschland keine griechische Medien-Lobby wie die anderer Volksgruppen und so war es sehr einfach, eine Volkskrise vorzutäuschen und durchzusetzen. Griechenland ist ein Ferienland ohne Touristenkriminalität. Hier trachtet keiner auf Ihren Koffer auf Ihr Auto auf Ihren Geldbeutel. Für den Familienurlaub sucht besonders Kreta auf den ganzen Planeten seinesgleichen. Nicht mal auf Ihre Kinder brauchen Sie besonders aufzupassen, denn Kinder werden hier von jedem geliebt, verehrt und beschützt. Wehe dem, der sich hier an ein Kind vergreift. Da hilft kein Gutachten und keiner Psychologe, sondern der nächste Baum.

Und doch haben sie es geschafft, viele Deutschen von Kreta fernzuhalten. Ca. 30% Rückgang soll es dieses Jahr geben. Ich möchte an dieser Stelle ein Beispiel aufführen, das die Taktik und die Macht solcher Leute dokumentiert. Vor einigen Jahren am Anfang der Saison gab es auf Kreta ein kleineres Erdbeben. Im ZDF Teletext konnte man lesen dass Hotels eingestürzt waren und dass viele Menschen im freien schliefen.
Naja dachte ich kleiner Fehler, denn es war nichts eingestürzt und keiner schlief im Freien, denn es war nur ein leichtes Wackeln für einige Sekunden.

crete-flagge

Als die Meldung am nächsten Tag auch noch da war, wurde ich nachdenklich. Ich rief den griechischen Botschafter in Berlin an und machte ihn darauf aufmerksam. Nach etwa zwei Stunden rief er mich persönlich zurück und sagte, die falsche Meldung ist zurückgenommen worden. Tage später sagten uns Touristen, dass im Hamburger Flughafen Leute Zettel verteilten, womit sie den Fluggästen abrieten, nach Kreta zu fliegen, denn bei den meisten Hotels Einsturzgefahr bestehe. Auch Freunde aus Deutschland riefen uns an und fragten ob wir überhaupt noch leben. Diese Kampagne rief natürlich eine entsprechende Reaktion hervor, die opportunistische kleinformatige Journalisten wie Tragas sofort in bare Münze umwandelten. Plötzlich entstand eine Riesenthematik, in der jeder fachkundig energisch und wortführend sein wollte. Die Griechen reden gern viel und denken dabei wenig. Hauptsache, sie haben sich Recht durch Lautstärke verschafft.

Der Witz ist nur, das alles passiert in Athen. Auf Kreta, wo das Geld verdient wird, ist man empört über die Situation. Wir Kreter möchten eine scharfe Warnung an Athen senden. Wir sind nicht mehr gewillt, die Athener zu füttern, deren Hobbies zu finanzieren und für ihr dummes Geschwätz zu bezahlen. Irgendwann kommt der Ruf nach einem Unabhängigen Kreta und dem werden viele folgen. Dann werden sie nicht mehr die Zeit haben, unbedachtes dummes Zeug zu schwätzen, denn sie werden hart für ein Stück Brot schuften müssen.

Mann könnte noch viele Aspekte einführen, doch ich müsste dann ein Buch schreiben.“

Jannis Malindretos

7 Kommentare

  1. @Maria Schachinger
    Nochmal zur „Klarstellung“, ich bin eine Ausländerin in Deutschland, das kann man sehen (?) und der „Herr“ ist ein Bettler, der immer besofen an der Supermarkttür, besonderes die ausländische Frauen, beschimpft. Haben sie es vielleicht jetzt verstanden? Also, Beschimpfung ist Beschimpfung ob in GR gegenüber der Deutscher, der schon Jahrelang da lebt oder in Deutschland, gegenüber der Ausländer, der hier auch schon (oder auch nicht) jahrelang lebt!!!!!!!!!!!

  2. Hallo Frau Maria,
    wie hätten sie reagiert wenn Ihnen in Deutschland z.B ein Türke die Tür vor der Nase zuschlägt.
    Ich kann diese ganze Finanzkrise schon nicht mehr hören, aber ich denke daß es uns bald genauso gehen wird wie den Griechen, wenn unsere Politiker alles verwirtschaftet und verspekuliert haben. Wenn das Geld von heute auf morgen nichts mehr wert ist, dann werden viele von uns vielleicht froh sein wenn uns die Griechen ein Stückchen Land geben, wo wir unseren täglichen Bedarf an Lebensmittel selbst, fast über das ganze Jahr anbauen können.
    Das Geld das unsere Staaten anscheinend den Griechen geschickt haben, haben nicht die normalen Bürger gesehen oder Sozialhife davon kassiert. Dieses Geld ist an die Finanzhaie und Spekulanten gegangen und die Griechen mußten mit einem Teil von diesem Geld Waffen in Deutschland und Frankreich kaufen. (So habe ich es bei irgend welchen Nachrichten im Internet gelesen)
    Ich würde mich an Ihrer Stelle für diese arogante Art bei diesem Mann entschuldigen. Es werden immer nur die Griechen als faul hingestellt, wieviel Menschen sind in anderen Staaten Europas arbeitslos und mit der europäischen Politik unzufrieden, ich denke das ist ein sehr großes,gefährliches Potential. Wir sollten uns eher darauf besinnen den Menschen die in Ihrer Lage verzweifelt sind mit Liebe und Anstand zu begegnen.
    Liebe Grüße aus Österreich
    Maria

  3. @ekajon
    als ich heute mittag in den Supermarkt wollte, würde ich von einem DEUTSCHER, als „dreckige Ausländer“ die ihm, die Tür nicht aufgehalten hat. Ich hatte tatsächlich den “ Herr“ nicht gesehen, aber ihm dann auch gesagt, dass dank meine Arbeit und meine Steuer, er seine Sozialhilfe weiter beziehen kann und so, den ganzen, Tag weiter saufen kann!
    Damit will ich nur sagen, dass es immer Ausnahmen geben werden und wir damit leben müssen.

  4. Der Hass der Griechen auf die Deutschen existiert nur in den deutschen Massenmedien. Der Grieche, so er eine Meinung zu dem Thema aeussert, bezieht sich immer auf die deutsche Regierung, niemals auf die Bevoelkerung. Viel Deutsche haben aber – durch die Propaganda der Medien provoziert – auf der anderen Seite anscheinend nichts besseres zu tun, als ueber DEN Griechen herzuziehen.

  5. Aber auch von hier gibt es ab und zu Negatives zu berichten. So wurde vor einigen Tagen ein hier lebender Deutscher von einem IKA-Mitarbeiter mit „HEIL HITLER“ begruesst. Toll, oder? Es gibt da immer noch ein Paar Betonkoepfe. Dieser Herr hat immer noch begriffen, wer sein Gehalt bezahlt, bestimmt nicht die griechischen Firmen, welche die Beitraege nicht zahlen. Gottseidank sind die ueberwiegende Mehrheit der Kreter nicht von diesem Kaliber.

  6. Schon mal überlegt, dass vielleicht durch die „Hochkonjunktur“ in Deutschland die Menschen das notwendige Kleingeld für Urlaub nicht mehr haben?
    Grüsse

  7. Hallo ihr drei (bzw ihr alle),

    wie immer ein Danke. Tolle Beiträge. Weiter so.

    Vielleicht sehen wir uns noch dieses Jahr…..

    LG aus einem kalten und verregneten (in der Umgebung hat es geschneit) Hartberg.

    Einzig die Webcam von Hania (limani + dikasitiria) bringt mich wieder auf andere Gedanken.

    Klaus

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