Feinstaub und Saharasand: Schulen in Chania bleiben heute geschlossen.

Wie kriti24.gr heute berichtet, hat der Bürgermeister von Chania, Tasos Vamvoukas (Τάσος Βάμβουκας), anlässlich des afrikanischen Staubes, der mit dem Scirocco immer noch auf Kreta ankommt, nach Rücksprache mit verschiedenen Spezialisten, beschlossen, die Schulen der Gemeinde Chania am heutigen Montag, dem 26. März 2018, geschlossen zu lassen.

Denn bei diesem Staub handelt es sich u.a. auch um den berühmt-berüchtigten „Feinstaub“, der – das haben Untersuchungen ergeben – nicht nur aus Staub, sondern auch aus gefährlichen Schadstoffen wie Schwermetallen besteht.

O-Ton Vamvoukas: „Nach sorgfältiger Prüfung der meteorologischen Daten, dem Kontakt mit dem Präsidenten der Lungenspezialisten, Miltiadis Markatos (Μιλτιαδης Μαρκάτος) und in Absprache mit den sekundären und primären Erziehungsdirektoren sowie mit ihren jeweiligen Vorsitzenden der Schulausschüsse habe ich beschlossen, dass die Schulen der Gemeinde am Montag, dem 26. März geschlossen bleiben.“

Es wird allgemein empfohlen, nicht im Freien Sport oder andere körperliche Aktivitäten auszuüben. Menschen, die zu den besonders gefährdeten Gruppen gehören – das sind in der Regel ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Atemwegsproblemen – sollten es ganz vermeiden, sich im Freien aufzuhalten, da die derzeitige Konzentration von Feinstaub in der Luft den Grenzwert von 50 mg/m3 überschreitet.

Was ist eigentlich dieser Feinstaub?

Das sagt Wikipedia dazu: Feinstaub ist ein Teil des Schwebstaubs. Die aktuelle Definition des Feinstaubs geht zurück auf den im Jahr 1987 eingeführten „National Air Quality“-Standard for Particulate Matter (kurz als PM-Standard bezeichnet) der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency). Die ursprüngliche Definition des Feinstaubs basierte auf der Johannesburger Konvention aus dem Jahr 1959 und sah als Trennkorndurchmesser einen aerodynamischen Durchmesser von 5 µm vor.

Feinstaub kann sowohl aus natürlichen wie auch aus anthropogenen (menschlichen) Quellen stammen. Welche Quelle an welchem Ort dominiert, hängt von den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten ab.

Hauptverursacher der natürlichen Staubbelastung (auch von Feinstaub) sind- wie in unserem Falle – die Erosion von Gesteinen (hauptsächlich durch Wasser und Wind) samt folgender Deflation, beispielsweise Sahara-Staub und sonstige Flugstäube, Kleinstlebewesen (z. B. Pilzsporen), Vulkanausbrüche (jährlich schätzungsweise 85 Millionen Tonnen Asche und Staub mit Partikelgröße bis 5 µm), Busch- und Waldbrände, Privathaushalte (vor allem Holzheizungen und offene Kamine) – und natürlich PKW, LKW und – last but bestimmt not least – die Riesenkreuzfahrtschiffe auf unseren Meeren. Und viele andere Verursacher mehr…

Kein Nebel. Feinstaub aus der Sahara, dem Scirocco sei „Dank“!

Auswirkungen von Feinstaub

Auswirkungen von Feinstaub sind die Verstärkung von Allergiesymptomen, die Zunahme von asthmatischen Anfällen, Atemwegsbeschwerden und Lungenkrebs sowie ein gesteigertes Risiko von Mittelohrentzündungen bei Kindern und Beeinträchtigungen des Nervensystems. Daneben werden auch Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt) angenommen.

Das Ausmaß der Auswirkung von Partikeln auf die Atemwege hängt neben der chemischen Zusammensetzung auch von der Größe der Partikel ab: Je kleiner ein Partikel ist, desto tiefer kann es in die Lunge eindringen. Und erreichen kann der Feinstaub die Lunge, da die Filterwirkung des Nasen-Rachenraumes für feine Partikel mit weniger als 10 Mikrometer Durchmesser nicht ausreicht. So gelangen ultrafeine Teilchen (Durchmesser unter 0,1 µm) sogar bis in die Lungenbläschen und werden von dort nur sehr langsam oder gar nicht wieder entfernt (Staublunge).

Neue Untersuchungen lassen Auswirkungen von Feinstaub auf die Hirnfunktion vermuten (Anm.d.Red.: das würde derzeit allerdings einiges erklären….).

Also – schön zu Hause bleiben, Fenster und Türen geschlossen halten und Radio Kreta hören. Das geht nämlich höchstens beim laut Mitsingen und zu heftigem Tanzen ein bisschen auf die Atemwege – ganz ohne Spätfolgen (naja, Suchtgefahr ist nicht ganz auszuschließen…).

Radio Kreta – aktuelle Informationen und Hintergründe von der Insel. 

Es gibt aber auch noch weitere, allerdings ungefährlichere Wetterphänomene auf Kreta.