Kretische Hundegeschichten.

Kurti ist nicht mehr allein

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Geschichten von einem kretischen Straßenhund, von Gerd Eisenmann.

So, wuff, wedel –wedel und hallo zusammen, jetzt finde ich endlich wieder ein wenig Zeit um Euch zu berichten, was seit meiner letzten Meldung so alles passiert ist. Ihr wisst ja, mein zotteliger alter Freund hat sich  in die ewigen Jagdgründe verabschiedet, was für ihn das Beste, aber für mich nicht nur im Nachhinein betrachtet ein Katastrophe war.

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Warum werden jetzt sicherlich einige fragen, ja das hab ich mich selber auch gefragt, denn schließlich hatte er ein erfülltes Hundeleben und sein Gesundheitszustand hat zum Ende hin schon ganz schön an ihm genagt, auch wenn er immer tapfer war. Er hatte sich also seine letzte Ruhe verdient. Aber mich hat das ziemlich mitgenommen, dass ihm plötzlich Flügel gewachsen sind und er nun von oben auf uns runter schauen kann. Mal ehrlich, ich hab da noch nie was gesehen, auch wenn ich stundenlang in den Himmel gestarrt habe. Mir hat er einfach gefehlt. Klar es gibt bessere Gerüche als seinen und beweglichere Spielkumpanen gibt es auch, aber er hat mir so viel gezeigt und mich in die hiesige Gesellschaft eingeführt, kurz und gut, ich war einfach sehr traurig und es war nicht mehr so, als Du noch da warst.

Meine Leinenenden und auch mein Patenonkel haben das natürlich schon spitz bekommen, dass ich teilweise wie Falschgeld durch die Gegend schlurfte, ohne rechte Lust auf dies oder jenes. Zu allem Überfluss fing mein Pelzmantel auch noch an allen Ecken und Enden das Jucken an, ohne dass ich Flöhe oder sonstige Untermieter hatte. Ich dachte schon, Filou hätte mir da etwas zurückgelassen, aber das war dann, wie ich im Nachhinein herausbekommen habe, alles eine Einbildung, Geisterflöhe. Schreckliche Biester, das kann ich euch aber sagen. Eigentlich hätte ja alles in Butter sein können für mich, ich war jetzt der absolute Mittelpunkt und alle Zweibeiner haben sich um mich gekümmert, ich hätte der Prinz auf der Erbse sein können. Aber nein, das war es gar nicht, sie waren ja alle super lieb zu mir und die feinsten Speisen wedelten vor meiner Schnauze herum.

Es war schon fast so weit, dass ich der einzige Münchner Hund mit einem eigenen Koch war, gell Thomas. Herrchen und Frauchen haben öfter über mein Verhalten geredet und sie waren auch sehr unglücklich, wie ich da so lustlos herumlag. OK ab und an hab ich meinen Schmarrni schon ausgepackt, vor allem, wenn ich mal wieder den Frisbee entdeckt hatte. Der musste natürlich ordentlich bespielt werden. Aber das war auch nicht mehr sooo witzig, wie damals. Eher ein lustiger Moment in meiner traurigen Phase.

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Nun ja, ich bin ja schließlich ein Hund und als solcher lebe ich ja im „hier und jetzt“, das verzapfen zumindest immer diese sogenannten Forscher, die immer reden, als wären sie selbst Jahrhunderte  Vierbeiner gewesen. Ich kann denen nur sagen, wir Hunde trauern, und zwar wie Hulle.

Daher haben meine Dosenöffner im Dezember einen Entschluss gefasst, der mich freudewedelnd durchs Haus stolzieren ließ. Ich hab da nämlich mitbekommen, wie sie sich immer wieder Bilder von meinen Art- und Leidgenossen auf Kreta angesehen haben. Einige sind da wohl richtige Filmstars und Leute unterhalten sich über die. Da gibt es dieses facebook, auch wenn da manche mehr zeigen als nur ihr Gesicht, jedenfalls sind da meine Kollegen von den Straßenhunden Kreta drin. Egal, Hauptsache es wird sich gekümmert, wie und wo und mit was, kann mir ja absolut Wurscht sein.

Hmmm ich glaub ich war auch mal so ein Star, jetzt habe ich aber eine ganz andere Fangemeinde, die finde ich noch viel besser, weil die nicht nur Kommentare abgeben, sondern mir tatsächlich helfen. So wie jetzt auch wieder.

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Mein Lieblingskoch, der Thomas und seine Freundin Heidi, die gehören quasi zum Rudel meiner Leute und man nennt sie auch Nachbarn, jedenfalls die beiden fanden plötzlich, das sie sich durchaus auch vorstellen könnten eine Fellnase in ihrem Haus aufzunehmen. Ich gleich Glotz und Ohrenspitz,  denn jetzt wurde es langsam wirklich interessant. Von endlos traurig und allein, zu glücklich und happy zu dreien. Wie cool war das denn.

Lange Rede, fast kein Sinn,  mein Papa Felix machte sich auf nach Kreta, um die passenden Kollegen für mich und Nachbars auszusuchen. Irgendwie ist das im Januar aber nicht soo einfach, wie im Oktober, als ich damals mit Gerd und Bine nach München gekommen bin. Kreta wird wohl nur in dieser sogenannten Hochsaison direkt angeflogen, was immer das auch is. Gerd erklärte mir, dass ist dann, wenn alle Touristen auf einmal auf die Insel wollen. Als wenn man sich nicht aufteilen könnte, oder?

Egal, Felix musste x-mal umsteigen und auf dem Rückflug war es dann wohl auch nicht anders. Aber wenigstens war der Kapitän sehr nett und hat gleich 4 Lumpies ausfliegen lassen. Coole Socke der Typ, wenn ich den mal sehe, dann leck ich ihm zum Dank quer über seine Fliegerbrille.

Mein Papa hat auf Kreta auch viel erlebt und einiges war nicht schön, wie er Mama berichtet hat. Die Zustände in den Sheltern und auch in den Pflegeeinrichtungen sind nichts für zart besaitete Zweibeiner. Und gegen die Universalwaffe „Hundeblick“ ist einfach kein Kraut gewachsen, auch nicht auf der so kräuterreichen Insel Kreta. Wäre es nach ihm gegangen, dann hätte ich jetzt wohl mindestens 10 neue Spielkumpane, aber mal ehrlich, will ich das? Mal schön die Kirche im Dorf lassen, von daher gab es von Mama Anweisung nur eine/n Lumpette mitzubringen, sonst kommt das Nudelholz wieder aus der Schublade.

Nach ein paar Tagen Arbeit auf Kreta und vielen Eindrücken rund um die bescheidene Situation der Hundehaltung und der Einstellung vieler Leute dort zu Hunden, machte sich Felix wieder auf den Heimweg zu uns.  Auch wenn die Behandlung meiner Genossen, was ich von meinem Patenonkel Gerd und Berichten, die mein Frauchen sich immer in ihrer Flimmerkiste mit Tastatur so ansieht mitbekomme, besser wird.

Wir sind trotzdem keine Flughunde, die man nachts mal schnell über den Zaun schmeißen kann, oder in eine Mülltonne. Wenn wir viel Glück haben findet uns jemand, wenn nicht war es das. Wir verstehen auch nach wie vor nicht, warum man Artgenossen an einer 1,5m langen Kette halten muss, ich würde sooo gern mal den Menschen eine Woche an diese Kette ketten, wie er das wohl finden würde? Und hey, wenn ich gerade dabei bin und mir mein schwarzer Kamm schwillt, Autos haben Bremsen und Lenkräder, man muss uns nicht absichtlich überfahren. Und Euer Benzin könnt ihr schön in eure Autos kippen und nicht auf uns, genauso, wie ihr besser weiterhin eure Straßenschilder durchlöchert, als auf uns zu schießen. Puuuhh jetzt muss ich mich aber wieder beruhigen, aber ist doch wahr, immer so ein Dreck, den ich da mit meinem Frauchen lesen muss. Ruhig Schwarzer, ruhig und Bürste wieder runterstellen, Ohren wieder Aufstellen und Lefzen entspannen. Oder einfach kurz mal in die Isar legen, das hilft.

Auf jeden Fall kam der Tag der Rückkehr von Herrchen Felix und dazu sind Frauchen und ich dann mit Nachbars zum Flughafen gefahren, was`n Ausflug. Wir waren alle total gespannt, was der Felix wohl so eingepackt hat.

Mal unter uns, die haben ja keine Ahnung, weil es spricht ja keiner hündisch, auch wenn sie sich alle Mühe geben, aber was in unseren sogenannten Hirnen abgeht, das ist und bleibt vielen eher ein Mysterium.

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Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Familie, aber ich war schon sehr gespannt, was da sogleich aus dem Käfig hervorkommen würde. Und wieder musste ich an Filou denken, der damals bei meiner Ankunft den Part des Zöllners übernommen hatte und mich beschnüffelt und für gut befunden hatte. Hätte ja auch anders ausgehen können. So wie die Käfigtür auf meiner Nase, die mir Herrchen vor lauter Freude erst mal draufgedonnert hat, aber hey, wir Hunde haben ja auch manchmal komische Begrüßungsrituale, von daher, Schnee von gestern. Ich hab mir das auf jeden Fall hinter meine Lauschlöffel geschrieben, und wollte auch fair zu den Neuankömmlingen sein, die wahrscheinlich auch schon vom bayrischen Würschtlhimmel träumten.

Und dann waren sie plötzlich da, in einer Flugbox hockten sie, das Geschwisterpaar – eine Leia und ein Chewy – fragt mich nicht, aber irgendwie haben die Namen was mit einem Film und einem schwarzen, asthmatischen Vater zu tun, der immer mit einer bunten Leuchtstoffröhre durch die Gegend wichtelt. Menschen halt. Schwarz bin ich auch, hecheln muss ich auch manchmal, aber deswegen nennt mich noch lang keiner Lord Kurti. Ich sollte das mal in den Raum werfen. Aber die beiden im Käfig, stimmt, die erinnerten mich an eine kleine grüne Figur, die über eine seltsame Satzstellung verfügt und die ich von der Couch aus auch schon mal in der Flimmerkiste gesehen habe. Yoda nennt sich der Typ und die beiden da, die hatten sich zumindest seine Ohren geklaut. Na hoffentlich heben die bei unseren Frühjahrsstürmen nicht ab!

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Egal, mein Auftritt, er war da, ich möglichst imposant und respekteinflößend, ran an die Immigranten. War gar nicht so leicht meinen autoritären Eindruck beizubehalten, da die beiden so zum knuddeln waren. Aber ich brachte den offiziellen Teil hinter mich und habe sie abgewedelt. Meine kleine Freundin und Hundelehrling war dann doch hübscher als Ihre Setcard in Mamas Internet vermuten ließ. Klar Wahnsinns Ohren, wenns nach denen geht, wird sie viel größer als ich. Aber sonst durchaus nett, gaaaaanz dunkelschokobraun mit lustigen Flecken an den Füßen (in die ich immer wieder reinbeißen muss, wenn sie mich ärgert, äähh) und auch ein bissl weiß, ich such Euch am besten ein Bild, Mama hat sowas bestimmt. Jetzt aber erst weiter im Text.

Welch eine Freude am Flughafen. Da waren auch noch andere Familien, die auf ihre kleinen „Kreter“ gewartet haben. Der eine wäre auch absolut meine Kragenweite gewesen, aber er wollte ins Allgäu, ob das da ist, wo der Neonröhrentyp herkommt, weiß ich nicht genau, aber etwas von All kommt da schon immer vor. Hmm ich muss das gelegentlich mal hinterfragen.

Das Hallo war jedenfalls groß am Flughafen und auch als wir freudewedelnd ins Auto schritten um nach Hause zu fahren, kehrte keine Ruhe ein. Ich freundete mich während der Heimfahrt mit dem Gedanken an, dass ich nun eine kleine Freundin haben werde, der ich viel beibringen muss und ihrem Bruder wohl auch, klar er wohnt ja nur ums Eck. Das kann ja eine Gaudi werden. Aber wisst ihr was, Es war wieder Leben in der Bude, yeah!!!!!!!!

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Nun daheim angekommen ging die Gaudi erst mal wieder richtig los, das mit dem Stubenrein, ihr wisst, was das immer bedeutet. Tür auf Tür zu, Leia nein, Leia komm hier, Leia musst du mal?, Leia nein, Leia pfui, ich war schon geneigt zu sagen, immer die gleiche Lei(a)er. Aber ich erinnerte mich dann an meine Ankunft, da gab es auch noch das ein oder andere Pfützchen, oder auch a Würschtl aufm Teppich. Nun ja, sie wird es lernen, wenn sie dann mal zuhören würde, diese kleine Hexe. Das ist mal ein Treibauf, ständig am herumpesen in der Wohnung, ich glaub die hat ein paar PS zu viel unterm Fell. Und wenn dann ihr Bruder noch da ist, heiliger Jannis, da geht’s hier ab wie am Rummelplatz. Die Couch wird zur Steilwand umfunktioniert, Couchtisch als Sprungbrett, bis und da warte ich schon immer schmunzelnd drauf, Herrchen oder Frauchen der Kragen platzt und ein Donnerwetter kommt. Das interessiert die beiden zwar nicht sonderlich, ok Chewy kann da  schon eher was mit anfangen, aber Prinzessin kümmert sich im wahrsten Sinne des Wortes einen „Scheiß“ um das, was von ihr verlangt wird. Nur Kuscheln, da kann die Hipplerin mal ruhig halten, und wie.

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Ab und an bekomme ich es auch hin und die Bande schläft an mich gekuschelt, dann bin ich schon mächtig stolz auf mich, auch wenn ich mit Ihnen spiele und ihnen zeige, was eigentlich Ihnen Ihre Mutter, oder ihr Vater hätte beibringen sollen. Das ging aber leider nicht, da sie Handaufzuchten waren, hat mir Herrchen erzählt. Also Flaschenhunde, ok, da hatte ich meine Mama dann doch ein bissl länger. Aber genau das ist es ja auch, was mir gefehlt hat, endlich rührt sich mal wieder was daheim. Manchmal wäre es schöner wenn ein – zwei Stunden mehr geschlafen wird, aber sie sind schon sehr witzig die beiden. Leia ist übrigens eine Kreuzung aus Hund und Wühlmaus, denn meist im Morgengrauen schleicht sie sich zu Frauchen ins Bett. Das macht sie so unauffällig, dass weder Frauchen, noch Herrchen dabei aufwachen. Wenn`s pressiert, dann bleibt sie auch ganz unter der Decke und die Rudelführer wundern sich, wie sie da überhaupt noch Luft bekommt. Sie genießt es, ich komme nur noch ab und zu ins Betti gehüpft, wenn mir nach einer Extraportion Streicheleinheiten ist, da ich jetzt aber schon groß bin, brauche ich davon nicht mehr so viel, wie anfangs, da wäre ich auch am liebsten jeden Tag zu Mama ins Bett gekrochen. Jetzt bleibe ich eher vorbildlich in meinem Betti und hebe nur mahnend eine Augenbraue.

Überhaupt kann ich Ihnen viel beibringen, u.a. auch wie man eine Treppe steigt und Purzelbaumfrei wieder runterkommt. Warum der kleine Chewymann sich allerdings immer, wenn wir uns sehen ins Fell macht, das verstehe ich nicht wirklich, aber ist nicht mein Anschiss, den ich kassiere, das muss er schon mit seinen „Eltern“ ausmachen. Aber seit dem wird bei uns auch wieder viel mehr gewischt und geputzt, was dazu führt, dass es wieder so toll riecht, ihr wisst ja, ich habs mit guten Gerüchen.

Jetzt sind die Beiden ja schon eine Weile da und es freut mich jeden Tag, dass ich nicht mehr allein aufwache und der Tag seinen Lauf nimmt. Denn zu den vielen Abwechslungen und Aufmerksamkeiten, die mir meine Zweibeinigen Freunde bescheren, von denen hab ich schon wirklich viele, kommt halt jetzt die hündische Note, die ein Hundeleben erst so richtig lebenswert macht. Ich beobachte das dann immer und lach mir eins ins Fell, was Leia anstellt oder auch Chewy so alles treibt, wenn er zu Besuch ist. Mittlerer Weile können Leia und ich schon ganz allein Fernsehabende zu zweit auf der Couch verbringen, ohne dass etwas passiert, wenn unsere „Eltern“ ausgeflogen sind.

Leia hat das ja noch nicht gecheckt, ich aber schon, Herrchen und Frauchen haben da nämlich so eine App, mit der sie uns überwachen können. Mir ist das Wurscht, ich kann herrlich entspannt stundenlang auf der Couch liegen. Leia hingegen hat meiner Meinung nach eher eine zerstörerische Neigung, da muss ich sie ab und an einbremsen. Was Blumenerde für sie bedeutet habe ich noch nicht so richtig durchschaut, aber irgendwas muss da drin sein, oder die Erde spricht zu ihr“ verteil mich“. Es wird zumindest nicht langweilig mit ihr. Es muss auch vieles angekaut werden, was ich nicht so spannend fand, denn ich als Kuschelkurt find es viel schöner durchgekuschelt zu werden, und das klappt besonders gut wenn ich so braaaav bin.

Leias Bruder, der Chewy, Gerd nennt ihn immer Chewymann, obwohl er neulich einen Teil seiner Männlichkeit beim Tierarzt gelassen hat, der ist ein anderes Kaliber. Eher ein Grübler und Sammler, aber auch ein großer Schreihals vor dem Herrn, wenn es an der Tür klingelt, oder er meint zwielichtige Gestalten entdeckt zu haben. Da hauts mich manchmal im Salto vom Sofa, wenn der kleine Brüllaffe loslegt. Aber seine Eltern sind schon schwer am Lernen mit ihm. Das wird schon noch. Auch das mit der Freudenblase, wird er noch hinbekommen, stellt Euch mal vor bei den Menschen wäre das auch so, dass man sich einpieselt wenn man sich freut, da wär was los. Obwohl im Fernsehen hab ich schon mal Werbung gesehen, dass Menschen das Problem auch haben, zumindest diese Tena Lady, ja die auf alle Fälle. Was auch noch lustig ist an dem Kumpanen, er hat nen absoluten Sammel- und Ordnungsfimmel. In seinem Haus, da gibt es zwei Stofftiere, Raupi und Pinguin die ihm eigentlich überhaupt nicht gehören und die er auch nicht anschlabbern soll, aber immer wieder fischt er sich genau die zwei Viecherl aus dem Doppelkörbchen seiner Rudelführer und bringt sie zu sich ins Körbchen und grinst dann voll Stolz. Schon komisch gell.

Es gibt auch schon voll lange Spaziergänge mit Leia und manchmal auch mit Chewy. Das ist dann immer ein Gepeese. Die sind schon verdammt schnell die beiden, aber ich bin ja auch nicht der Langsamste unter der bayrischen Sonne. Gut, neulich hab ich es wohl etwas übertrieben, da hatte ich dann aber 3 Tage sowas von Muskelkater, bin mir vorgekommen, wie 10 Jahre älter. Aber was macht man nicht alles, um den Kurzen was zu bieten.

Zum Glück ist es jetzt schon wieder wärmer und ich kann ein kühlendes Bad im Park nehmen. Das finden meine beiden neuen Kollegen noch nicht sooo cool, aber die sind ja noch klein, und spätestens wenn es bei uns wieder so heiß ist wie auf Kreta, werden die beiden schon verstehen, was ich da immer in dem Tümpel suche.

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Übrigens, der Chewy, das ist ein lustiger Kumpel, der ist ständig am grinsen, Warum? Keine Ahnung, obwohl, Euch kann ich es ja verraten, er hat mir nämlich bei einem Gespräch unter Rüden gesagt, dass er soooo happy ist hier gelandet zu sein. Mit seinen super netten Eltern, die ihm immer so tolle Dinge schenken und das beste Hundeessen der Welt zaubern. Dafür muss er nur auf das hören, was ihm sein Rudelführer Thomas sagt. Ihm gelingt das zwar nicht immer, aber mit Hundeblick 3000 und seinem entwaffnenden Grinsen beruhigt sich der Papa schnell wieder. Und seine Mama, die Heidi, die kauft ihm immer tolle Sachen, die er zwar gar nicht bräuchte, wie er sagt, aber wenn es ihnen Freude macht, dann zieht er die schon gern an, weil er ja auch mag, dass seine Dosenöffner glücklich sind. Und er meinte auch, dass es so schön ist, dass seine Schwester, die Leia gleich nebenan wohnt. Zu mir hat er gesagt, dass ich der tollste große Bruder  bin, den er sich vorstellen kann, auch wenn er sich manchmal vor mir fürchtet, weil ich so groß und schwarz bin. Wenn ich dann mit ihm spiele, ist das aber gleich wieder durch.

Überhaupt hab ich schon viel Lob von meinen Leuten bekommen, weil ich immer so toll auf die beiden Kleinen aufpasse. Da kann ich aber auch zur rasenden Wildsau werden, wenn andere Hunde auf der Hundewiese meinen, die könnten hier mit meinen Buddys anbandeln, NIX da- die gehören zu mir und erst wenn sie noch ein bissl größer sind, dann können wir mal darüber reden.

Alles in allem bin ich nun wieder ein glücklicher und zufriedener Hund und freue mich in so einem tollen Rudel meine Rolle gefunden zu haben. Die Geisterflöhe sind weg und jeden Tag passiert etwas anderes.

Ich bin schon gespannt, was die Zukunft mit meinen zwei und vierbeinigen Freunden so alles bringt. Ich werde Euch wieder berichten, aber jetzt muss ich mich erst mal wieder voll auf meine Aufgabe konzentrieren, zumindest so tun als ob, aber pssssst!

Prinzessin Leia I.

Hier mal ein seriöses Bild von mir am Arbeitsplatz

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Fühlt Euch abgeleckt und angesprungen

Euer Kurti.

P.S.

Dem Gerd, den hab ich ein Schweineohr versprochen, damit er mir mein bayrisch-kretisch-hündisch hier wieder schön aufs Papier bringt. Ihr wisst, meine Pfoten und die Tastatur sind keine großen Freunde.