Mezedes – ein Kochbuch: Käse Saganaki

Nachdem nun hoffentlich auch die Spätfolgen einer gewissen Käse-im-Allgemeinen-und-Feta-im-Besonderen-Diskussion von allen Käse-philen und Käse-phoben Leser soweit verdaut ist, haben wir heute mal wieder ein schöne Geschichte und natürlich das passenden Rezept dazu.

Wie alles anfing?

Nun – die (Schwieger-)Eltern haben uns mal wieder sehr erfreulicherweise mit einem Besuch beehrt – diesmal zwar leider nur für 3 Wochen, aber die waren sehr schön und ereignisreich. Da die Besuchszeit dieses Jahr von Ende Oktober bis Mitte November reichte, war natürlich zwecks (noch) geöffneter und für alle Gelüste geeigneten Tavernen guter Rat teuer.

Aber selbstverständlich war auf unseren lieben Tassos von der Taverne „Glaros“ Verlass – er stand mit seiner reichlichen Auswahl lokaler Köstlichkeiten bis zum 3. November zur Verfügung. Naja, eigentlich bis zum 2., denn am 3. war die „Abschiedsparty“. Jeder war eingeladen, jeder bekam genau das zu essen, was noch da war (und die Auswahl war immer noch riesig!!!) und jeder zahlte einfach das, was ihm die Sache wert war.

Lecker Käse aus Anogia

Ein sehr netter Abend mit – wie immer – sehr leckerem Essen und einem speziellen Highlight, an das sich (Schwieger-)Papa und Mama vermutlich noch lange erinnern werden: da kam doch tatsächlich gegen 20 Uhr der Käsehändler aus Anogia, der hier in unregelmäßigen Abständen sein Unwesen treibt – sprich: sauleckeren Käse aus dem herakliotischen Hinterland verkauft. Zuerst gab es natürlich eine Probe für jeden der am Tisch Anwesenden, es wurde heftig ge„hmmmmmmt“ und ge„oooooht“ und schon lag ein Strahlen auf Käsehändler´s Gesicht.

6kg Käse aus Anogia

Und da wir offensichtlich 2 Pärchen waren (Göttergatte und Scheffredakteuse mitsamt (Schwieger)-Eltern) kam er natürlich mit 2 Laiben Käse zurück. Jeder davon brachte ca. 3 kg (Lebend?-)Gewicht auf die Waage und kostete 35 Euro. Nun ja, eigentlich ganz schön teuer, aber aufgrund der dargebotenen Qualität durchaus seinen Preis wert. Jeder einzelne!

Nur…… (Schwieger-)Eltern konnten aufgrund der Gepäckfreigrenze nicht mehr mal 100 Gramm Diktamos-Tee mitnehmen – von 3 Kilo Käse gar nicht zu reden… Also blieb der Käse bei uns. Wurde auch heftig verzehrt, verschenkt und feilgeboten, aber nun ja – 6 kg Käse essen sich nun mal nicht so schnell weg.

Da kam uns der gestrige Tag doch sehr zupass. Feiertag, deutsche befreundete Überwinterer, ein perfekter Tag bei blauem Himmel, Sonnenschein und 25°C – und jede Menge Grillgut und Salat. Also: Einladung zum Grillen.

Hmmmmmm, was aber tun, wenn die Eltern der eingeladenen Familie eher in Richtung vegetarische bzw. fleischlose Ernährung tendieren, die 14-jährigen Zwillingsjungs aber eher der karnivoren Fraktion angehören? Wie es allen möglichst recht machen?

Ok, Tiefkühltruhe inspiziert: Ha! Fisch! Nicht mehr viel, aber reicht für Fleischverweigerer (wobei sie dann diesbezüglich doch eher ein bisschen inkonsequent waren, hihi…. – lag aber nicht am Fisch – der war ratzfatz weg!!). Dann: Salat. Marouli mit Zwiebeln, Gurken und Tomaten, Dill, Pfeffer, Salz, Öl, Zitrone. Fertig.

Etwas Portulak mit Granatäpfel- und Sonnenblumenkernen direkt aus dem Garten dazu und fertig für die „Graser“. Einen Tsatsiki anbei – ein leichtes Spiel.

Und dann – ob der Kühlschrankbelagerung in Form von gut anderthalb verbleibenden Laiben, also knapp 5kg Käse die zündende Idee: Käse!! Aber nicht einfach so. Nein, heute sollte es für die frischangekommenen und tendenziell vegetarischen Überwinterer dann doch bitte „spezial“ sein. Käse Saganaki.

Soviel vorab: die Resonanz war überwältigend und ich muss selbst zugeben, dass ich diesen Käse in dieser Form selten besser gegessen habe. Lag aber sicher am Käse, denn die Zubereitung ist ebenso schnell wie simpel.

Die Zutaten:

  • 1 dicke Scheibe (>1cm) Käse, viele nehmen Feta (mögen wir nicht), gut passt aber auch Graviera aus Anogia, der bei uns zum Einsatz kam
  • 1 verquirltes Ei – idealerweise aus heimischem „Anbau“
  • etwas Mehl zum wenden
  • schönes kretisches Olivenöl zum Ausbacken

Und nun die einfache Zubereitung:

Noch leckerer: Saganaki
  • die Käsescheibe im verquirlten Ei wenden
  • anschliessend im Mehl wenden
  • direkt danach im heißen Öl in einer beschichteten Pfanne backen bis der Käse weich und von beiden Seiten leicht angebräunt ist
  • gleich danach mit etwas Oregano bestreuen und mit einer frischen Zitronenhälfte und Brot servieren. Lecker!!!!

Und den karnivoren Bedenkenträgern unter Euch sei versichert, dass es zusätzlich auch noch mariniertes Hühner- und Schweinefleisch „en gros“ vom Grill gab. Hungrig ist bei uns noch keiner nach Hause gegangen…. 😉

Radio Kreta – meistens gute Gesellschaft, immer gute Rezepte!


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Auch mal wieder lecker: marinierte Lammkoteletts. Gibt´s nächstes Mal!