Deutscher Kleinkunstpreis an Rainald Grebe

Als wenn wir’s nicht geahnt hätten:

Jahrelang sang er allein am Klavier.
Dann tourte er im Trio mit der Kapelle der Versöhnung.
Jetzt kommt er mit Orchester!

„Ich will kein normales Orchester, wo ich vorne im Rampenlicht stehe und hinten dudelt die Belegschaft die Soße dazu. Jeder einzelne ist wichtig. Und unberechenbar. Der Bassist spielt auch Alphorn. Der Drummer rezitiert aus dem Alten Testament. Der DJ kann eh alle ersetzen, weil er das ganze Orchester im Laptop hat.“

Er sang Lieder über Brandenburg und Thüringen, den Prenzlauer Berg und den Präsidenten. Jetzt singt er mit seinem Musikzirkus über das Leben in der Berliner Bananenrepublik.

Hymnen für die Heimat, die Liebe und das Leben. Attacke und Rückzug. Privat und Politik. Pathos und Quatsch.

Rainald Grebe ist Theater und Comedy, Zirkus und Popkonzert. Mit dabei sind seine alten Mitstreiter Martin Brauer (drums) und Marcus Baumgart (git.) von der Kapelle der Versöhnung, dazu stoßen Buddy Casino (organ), Serge Radke (bass/ balalaika/ helikon) und Dj Smoking Joe sowie Streicher Streicher Streicher.

„Ich will eine Explosion. An neuen Möglichkeiten. Geigen und Bratschen. Süßer Zuckerklang. Und dazu fette Beats und geiler Groove. Mit Hammondorgel, DJ und Bassbalalaika. Dass die Texte drüberfliegen. Ein schäbiger, pompöser, pathetischer Zirkus soll das werden…“

Das System Grebe zeichnet sich durch völlige Unsystematik aus. Darin besteht seine bestechende Logik. Wie ein Spuk haust sein Erfinder in dem labyrinthischen Durcheinander und folgt einem roten Faden, der ihn den Nonsens als Abenteuer erleben und ihn mit plötzlichen Illuminationen in schwarzer Satire triumphieren lässt.

Grebe ist unberechenbar in seiner Ideenfindung, genial in ihrer künstlerischen Umsetzung, eigenwillig einmalig in deren Präsentation. Seine auf youtube veröffentlichten Videos erreichen Höchstzahlen, das Feuilleton rühmt seine „Lyrik mit Heimtücke“, das Publikum feiert seine Einzigartigkeit. Seine komisch-melancholischen Lieder zeichnen ein pointiertes Befindlichkeitsbild Deutschlands und deren Menschen.

Es gibt nicht viele Künstler in Deutschland, die das Traurige mit dem Komischen verbinden können. Rainald Grebe ist ein Fixstern. Seine Programme gehören definitiv zum Besten, intelligentesten und nicht zuletzt zum komischsten, was man derzeit auf deutschen Bühnen erleben kann.

Radio Kreta – immer gute Musik

Gute Neuigkeiten: In Mainz wurde am 12. März der Deutsche Kleinkunstpreis verliehen. Der Berliner Sänger Rainald Grebe erhält die Auszeichnung in der Sparte Chanson/Lied/Musik.