Zwei Männer wegen illegaler Kräuterernte verhaftet.

Wie das Onlinemedium „keeptalkinggreece“  berichtet, hat die griechische Polizei  zwei albanische Männer in einer Grenzregion verhaftet, weil sie angeblich illegal Kräuter gesammelt haben, die wild auf dem Berghang wachsen.

Aus einem Polizei-Statement am Dienstag geht hervor, dass die Männer im Alter von 20 und 22 Jahren um die 16 Kilo Berg-Tee-Kräuter (Sideritis – Σιδερίτης)  gesammelt hatten. Sie sollen außerdem illegal über die albanisch-griechische Grenze in der Region Krystallopigi (Κρυσταλλοπηγή) gekommen sein, wofür sie ebenfalls belangt werden.

Die Berge Griechenlands sind üppig mit Kräutern bewachsen, die traditionell für medizinische Zwecke oder Tee verwendet werden. Aber die griechische Gesetzgebung legt strenge Begrenzungen für deren Ernte fest, die jeweils nur für ein paar Wochen im Jahr und in Mengen bis zu 2 Kilogramm pro Person jährlich erlaubt ist.

Wenn sie verurteilt werden, drohen den beiden Männer 1-jährige Gefängnisstrafen.

Erntegesetze für wildwachsende Kräuter

Die im Jahr 2013 erlassenen Gesetze verbieten die Ernte von wild wachsenden Kräutern über die Menge von zwei Kilo hinaus – und ganz besonders natürlich außerhalb der offiziellen Erntezeit. Hierbei geht es um mehrere wilde Kräuter, die gemeinhin als „Bergtee“ und „Oregano“ in ganz Griechenland bekannt sind. Es gibt den auf Kreta endemischen Malotira (Sideritis syriaca – Μαλοτήρα), das Majorankraut (origanum micropfyllum – Mαντζουράνα) und den Klassiker Oregano (origanum vulgaris – ρίγανη) – und natürlich Salbei (salvia fruticosa – φασκόμηλο).

Dieses Gesetz wurde aufgrund des verstärkten Interesses der Bürger an der Ernte von Aroma- und Heilpflanzen mit dem Ziel, sie zu verkaufen, erlassen. Die Vorschriften gelten in NATURA 2000-Gebieten und dienen dem Schutz und der Erhaltung der Biodiversität.

In einigen Gebieten können diejenigen, die Kräuter zu kommerziellen Zwecken sammeln möchten, einen offiziellen Antrag bei den zuständigen Behörden stellen. Erlaubt ist die Kräutersammlung für den „persönlichen Gebrauch“ (hier ohne angegebene Mengenobergrenze….)

Salbei – prima für Mund, Hals und Rachen.

Wer hat´s erfunden?

Ja, es war die Wirtschaftskrise, die die Menschen dazu brachte, sich auf alte Traditionen zu besinnen und in die Berge zu wandern, um mit der Ernte von wilden Kräutern ihr spärliches und mehrfach gekürztes Einkommen aufzustocken.

Und ja, es war die Troika, die sofort damit anfing, die Berge zu überwachen und festzustellen, dass die Griechen damit „reich“ wurden und nicht einmal Steuern auf diese Einnahmen zahlten! Der der griechischen Regierung aufgezwungene Gesetzesbeschluss folgte dann auf dem Fuße…

Übrigens: Salbei hilft prima gegen Halsschmerzen, aber leider nicht gegen einen „dicken Hals“….!

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