Eine Chance für Kreta: E-Bikes.

Meine erste E-Bike Tour auf Kreta.

Es wird dem geneigten Leser ja nun nicht entgangen sein, dass die Radio Kreta Redaktion sich in letzter Zeit verstärkt mit dem Thema „E-Bikes auf Kreta“ beschäftigt. Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass wir das für eine wunderbare Sache halten.

Diesbezüglich war unser Freund Matthias Zrenner an uns herangetreten, einerseits, um uns als vollkommen unbedarfte „Versuchskaninchen“ ohne jegliche Erfahrung einzusetzen und andererseits, damit wir in dieser Sache auch ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit machen. Und beides tun wir sehr sehr gerne!

E-Bike Mario
Matthias erklärt Mario das neue E-Bike in Paleochora.

Denn diese E-Bikes sind ja nun mal nicht nur neuartige High-Tech-Sport- und Fortbewegungsgeräte, sondern könn(t)en auch einiges verändern und tun es ja an anderen Orten bereits schon. Man stelle sich nur mal vor, wie sich alleine unser Dorf Paleochora verändern würde, wenn sich hier mehr Menschen auf E-Bikes und dafür weniger auf laut knatternden und luftverpestenden Mopeds fortbewegen würden.

Mehr Ruhe und bessere Luft – das hört sich sicher nicht nur für „Paleochoriten“ wie ein Traum an, denn Geknattere und Luftverpestung gibt es auf der ganzen Insel im Überfluss. 

Mit dem E-Bike nach Kreta? Mit dem E-Bike AUF Kreta!

Viele Touristen fragen in den lokalen Fahrradvermietungen zunehmend nach E-Bikes, da sie diese bereits von zu Hause gewohnt sind – meist allerdings ohne Erfolg, da es E-Bike-Vermietungen auf Kreta noch nicht flächendeckend gibt.

Diese Touristen sind dann meist zutiefst enttäuscht – und ihr eigenes Bike von zu Hause mit hierher nehmen geht im Flugzeug nicht, denn das Teil hat ja nun mal eine Batterie und wird deswegen nicht im Flieger zugelassen.

Was läge da näher, als E-Bikes tage-, wochen- oder monatsweise vor Ort auf Kreta zu vermieten? Die an dieses Fahrgefühl gewohnten Touristen würden diesen Service sicherlich sehr schätzen – und eventuell ergäben sich ja auch ein paar zusätzliche Arbeitsplätze z.B. für Tourguides, Servicepersonal und Zusatz-Equipment-Lieferanten. Wir sehen hier vor allem Vorteile!

Zwei begeisterte Versuchskaninchen

Neulich war also Tag 1 unseres Selbstversuchs. Matthias hatte uns großzügigerweise eines der zwei E-Bikes überlassen, die er zu seinem zweitägigen Besuch bei uns mitgebracht hatte. Und das testen wir nun umeinander. Die Scheff-Sportredaktion bot ganz großmütig an, dieses u.U. nicht ganz so leicht zu handhabende, technisch sehr ausgeklügelte und vielleicht sogar gefährliche Sport- und Transportgerät als erster zu testen, um die Sportredakteuse danach mit seinen umfassenden Erfahrungen und Warnungen zu erhellen. Die erste Tour ging in´s Dorf. Also bergab. 

Die Sportstudioredakteuse schnappte sich nur noch kurz unseren bisherigen „Personal-Trainer“ Mitsos, um ihn im Auto mit bergab zu nehmen. Das dauerte nun wirklich nicht lange, aber auf der 5 km langen Strecke ward der E-Bike-Tester schon nicht mehr gesehen (auch nicht beim Blick in verschiedene Straßengräben und hinter Weidezäune). Ging offensichtlich recht flott bergab. 

Beim Treffen im Dorf war dem Scheffredakteur (den seine Gattin nach fast 10-jährigem Kennen übrigens zum ersten Mal auf einem Fahrrad gesehen hat!) die Begeisterung schon von Weitem anzusehen. Und nach dem Mittagessen ging es dann wieder nach Hause. Bergauf. Diesmal fuhr der Scheff das „Begleitfahrzeug“, die Sportredakteuse hatte sich ein paar Minuten früher auf den Weg in die Berge gemacht. Und war nach 15-minütiger Fahrt ebenso hellauf begeistert, denn es war einfach genial.

Wie funktioniert das eigentlich?

Man betätigt bei einem solchen Bike nämlich nicht nur die „normalen“ Gänge, sondern natürlich auch die 3 Stufen des Elektromotors. Diese heißen bei unserem Modell (Focus Bold LTD) „Eco“, „Trial“ und „Boost“. „Eco“ wird auf eher flachen Strecken eingesetzt, „Trial“ für leichte Steigungen und „Boost“ – Nomen est omen – „boostet“ einen richtiggehend den Berg rauf. Treten muss man natürlich permanent dabei, denn wenn man damit aufhört, hört auch der E-Motor auf zu arbeiten. Das ist nur fair. 

E-Bike white
In Kürze auf der Insel. Die City-E-Bike Version.

Die Batterie-Reichweite unseres Modells ist ca. 100 km, die komplett leere Batterie ist in 4 Stunden wieder vollständig aufgeladen. In 30 Minuten ist sie schon bei 80%. Ein kleiner Kafenio-Stop reicht schon aus, um gemütlich weiterzufahren.

Fazit und Ausblick

Fazit: Bereits nach Tag 2 des Selbstversuchs (der übrigens genauso ablief, wie Tag 1) ist uns klar: wir brauchen unbedingt ein zweites Bike, sonst gibt´s noch Streit in der Redaktion darüber, wer  dieses Wundergerät wann und wie lange benutzen darf – und das wollen wir doch vermeiden!

Ausblick: (Südwest-)Kreta ist ganz einfach prädestiniert für schöne Fahrradtouren durch die wundervolle bergige Natur und da diese mit dem E-Bike nicht nur für Super-Sportler, sondern auch für´s untrainierte normale Fuß- bzw. Radel-Volk locker zu bewältigen sind, werden solche Touren auch in Zukunft hier angeboten werden. Ganz ohne Geknattere und in sauberer Luft. Es gibt auch schon ein paar Ideen für schöne E-Bike-Touren in Westkreta. Und andere werden folgen.

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Wer ist eigentlich Matthias Zrenner?