Meine Herrchen und ich wohnen ja hier ausserhalb von Paleochora auf´m Berg in so einem netten, rosafarbenen Häuschen – von Maik liebevoll „Ponderosa Ranch“ genannt.
Rundherum eigentlich nur Olivenbäume, Schafe, Ziegen, Orangen- und Zitronenbäume samt Blumen und Wildkräutern – naja, also zur Rechten, zur Linken und hinter dem Haus ein echtes Hundeparadies.
Vor dem Haus ist nur ein kleiner „Grünstreifen“, eine Toreinfahrt und ein Mäuerchen, über das ich locker drüberhopsen bzw. auf dem ich drauf rumklettern kann.
Und dann ist da direkt – zu Frauchen´s stetem Kummer – die Straße.
Und zwar nicht irgendeine Straße – nein! – wir reden von der Straße, die von Tavronitis im Norden nach Paleochora führt.
Und die ist normalerweise ziemlich befahren – vor allem natürlich im Sommer, aber auch im Herbst und Winter, denn die Einheimischen bewegen sich ja auch rege, sei es während der Olivenernte oder aus sonstigen Gründen. Dazu im Sommer 8 Mal, im Winter 6 Mal täglich der Bus von und nach Chania plus die ganzen LKWs die Obst und Gemüse bringen und holen – da war bisher immer ganz gut was los.
Zum Glück nur tagsüber, wo wir ja eh wach und am Arbeiten sind – naja, also meine Scheffs…
Ich penn ja auch beim größten Krach und „arbeiten“ beschränkt sich bei mir auf „Herrchen und Frauchen bespaßen“, im Garten nach versteckten Schätzen graben, Schafe aufmischen und sonstigen Unfug.
Aber seit Anfang des Jahres ist es ungewöhnlich ruhig geworden.
Fiel uns am Anfang gar nicht so auf, wir dachten „die sind alle noch im nachweihnachtlichen Winterschlaf“, aber nun ist Anfang Februar und wir kommen uns fast verlassen vor.
Die 6 Busse fahren immer noch, aber viel weniger Autos.
Da fährt gut und gerne mal eine ganze Stunde kein einziges Auto hier vorbei, das ist fast schon unheimlich.
Woran das liegt? Nun, das können wir nur vermuten, aber wir denken, dass das mit den erneut gestiegenen Spritpreisen, sowie mit all den neuen Steuern und Abgaben einerseits, den erneuten Kürzungen andererseits zu tun hat. Sprich: einfach keine Kohle mehr da, zum Auto fahren.
Macht die Straße für mich natürlich etwas ungefährlicher – quasi zur Spielstraße! Trotzdem wird Frauchen immer noch ganz böse, wenn ich von einem Ausflug auf´s gegenüberliegende Gelände locker über die Straße zurückgetrabt komme…
Das Ganze ist aber dennoch sehr bedenklich, finde ich. Die Leute müssen doch irgendwie zu ihren Olivenhainen, Feldern und Viehzeug kommen, wissen aber mangels Kohle nicht, wie sie das bewerkstelligen sollen.
Krise ist ganz schön doof!
Ganz schön traurig,
Euer Mitsos