Kalimera Jörg,
so nun hatte ich mal Lust die Geschichte von unserem Bürolump Kurti zu Papier zu bringen. Unserem kretischen Mitarbeiter, der hier jedem beweist, dass Griechen nach wie vor sehr liebenswürdige Europäer sind und die sich sehr gut integrieren können. Letztes WE habe ich auf Kurti und seinen Bruder Filou aufgepasst und hatte sehr viel Spaß mit den beiden, vor allem mit Kuschelkurt.
Auch wenn manche blöd schauen und sagen, aus einem Tierheim von Kreta, hmm na ja schön ,aber bei uns gibt`s auch Tierheime…. Stimmt, aber die Not ist in GR einfach größer. Und man kann sich natürlich viel einbilden und irgendwo hineininterpretieren, aber Kurti hat schon was spezielles, so wie auch seine Insel etwas spezielles hat. Nein ich bin nicht der Typ, der einen Hund zu sehr vermenschlicht, aber dieser Kandidat hat menschliche Züge drauf, die mich (uns) schon sehr erstaunen. Aber gut, das sagen wahrscheinlich viele Hundebesitzer.
Ich hab Euch die Geschichte angehängt, ihr könnt Sie gern veröffentlichen, mal sehen in welche Rubrik das passt- tierisches, Integration, Tierschutz- what ever.
Viel Spaß und sonnige Grüße aus München (einer der wenigen Tage, an denen es bei uns wärmer und sonniger ist als bei Euch, Yeah 🙂 )
Gerd Eisenmann
Hier kommt Kurt
Von einem kretischen Straßenhund, der beschloss nach Deutschland zu gehen, um seine Charmeoffensive zu starten.
Von außen betrachtet hatte ich schon ein besseres Los gezogen, als die ungepflegten und rüpeligen Artgenossen, welche ich in meinem bisherigen, zugegeben noch kurzen Dasein, kennenlernen durfte und musste. Da waren Kandidaten darunter, die konnte ich in Gournes am Strand schon riechen, wenn die sich gerade in Heraklion nach dem Aufstehen die Gäste der Nacht aus Ihrem Pelz schüttelten. Von einer Bürste oder gar einem Zahnpflegeknochen hatten die noch nie was gehört, ok letzteres ist mir auch erst bei meinem Frauchen untergekommen. Für andere wiederum waren Anstand und Höflichkeit absolute Fremdwörter, nicht nur wegen dem Griechischen. Die liefen laut krakeelend über den Strand, nahmen sich, was sie für fress- oder brauchbar hielten und auch sonst hatten die ein Benehmen, wie offene Hose.
Meine Mama hat mir zwar gesagt, dass es in Malia auch Zweibeiner gibt, die ähnliche, oder sogar schlimmere Verhaltensmuster zeigen, aber die waren zum Glück nur während der Urlaubszeit da. Mama hat mir trotz, dass ich sie nicht lange hatte, viel beigebracht. Sie hat uns ein hohes Wertedenken vermittelt und uns auch beigebracht, wie man sich als bester Freund des Menschen verhält. Danke Mama, das hast Du echt super gemacht, auch wenn ich es erst spät kapiert habe, was Du uns da immer erzählt hast, wenn wir dich ausgesaugt haben.
Eines schönen Tages wurden Mama und wir von Nanett und ihrem Freund am Strand entdeckt. Anscheinend boten wir eher ein Bild zum davonlaufen, aber die beiden haben anscheinend sofort erkannt, dass in uns etwas steckt, dass wir quasi für eine Mission auserwählt wurden.
So ein Quatsch, sie haben sich einfach unser erbarmt, Mama total geschwächt, wir alle verlaust und verwurmt und mit Zecken reichlich garniert, so bin ich in den Genuss meiner ersten Autofahrt gekommen (Ihr wisst schon diese komischen Kisten, die stinken, Radau machen und in deren runde Füße man nicht beißen kann, auch wenn man noch so schnell fetzen kann, dafür kann man ihnen im Stand, wenn sie sich ausruhen müssen, prima ans Bein pinkeln- was sie aber anscheinend gar nicht weiter stört).
Nächster Halt war dann der Shelter in Gournes, gleich hinter dem Aquarium. Hier gibt es einen total netten älteren Herrn, der ein rieeeeesiges Herz für Hunde und auch für diese schnurrenden, manchmal etwas hinterhältigen Stubentiger hat. So landeten wir bei Manolis. Zugegeben Manolis ist auf Kreta kein seltener Name, aber den Manolis habe ich in mein Herz geschlossen. Denn als wir in seiner Obhut waren, hat sein ganzer Helferstab uns eine Wellnessbehandlung vom Feinsten zukommen lassen. Baden, das kannte ich bisher nur in salzig, aber das gibt es auch mit lustigem Schaum, gut brennt ein bissl in den Augen, aber danach weichen einem diese Zweibeiner nicht mehr vom Fell. Es gab noch eine Wurmkur und die restlichen Mitbewohner, die sich, ohne uns zu fragen bei uns eingemietet hatten, bekamen alle eine sofortige Räumungsklage, was den positiven Nebeneffekt hatte, das es plötzlich nicht mehr dauernd juckte und mein Blut nur noch mir gehörte und nicht diesen dämlichen Zeckenviechern, die nix besseres zu tun haben, als einem faul und träge aufzulauern und sich klammheimlich zur Tränke begeben und versuchen in einem Anfall von draculesken Zügen dich auszusaugen.
Das ist auch ein toller Nebeneffekt, wenn man sich so einem Zweibeinermensch angeschlossen hat. Ab dann schaut der immer bei einem nach, ob da irgendwer in meinem Fell ist, der da nicht hingehört, und wehe es ist eine Zecke, der wird gleich der Gar ausgemacht. Tolle Methoden gibt es da und die Zweibeiner wetteifern förmlich immer, welches die effektivste und grausamste Methode es ist, diese Scharlatane endgültig ins Zeckenfegefeuer zu befördern. Diese Mittelchen, die wir bekamen, haben uns recht schnell geholfen, so dass wir daran gehen konnten unser neues Zuhause zu erkunden. OK, es war jetzt nicht ein Palazzo Protzo, aber immerhin, es gab immer was zu fressen und zu saufen und normal kam immer einer der netten Zweibeiner vorbei und hat mit und gespielt, hat gekuckt, ob unser Kaka gut aussieht und ob auch sonst alles bei uns passt. So nach und nach hab ich dann gecheckt, dass da voll viele von uns Hunden in diesem Hotel wohnten.
Sie nannten es immer Shelter, keine Ahnung was das heißt, aber es muss wohl so eine Art Hotel für Hunde sein. Zugegeben, ein wenig eng war es irgendwann schon, denn wenn man immer brav was zu fressen bekommt, dann verändert sich da einiges, z.B. kam ich immer weiter hoch an dem Zaun, der die Hütte von meinem Bruder und mir umgab. Mich haben sie mit Palle, einem meiner Brüder in eine Box gesteckt, da war auch ein Schild dran, da stand noch Kurt drauf, das war dann wohl mein Name. Nicht sonderlich griechisch, aber ich glaube den habe ich auch von den netten Pandafahrern bekommen. Vielleicht weil meine erste Fahrt ohne Helm und ohne Gurt war- einfach Kurt?. Ich muss das bei Gelegenheit mal in Erfahrung bringen.
Mama war eines Tages nicht mehr da, manche sagen sie ist über eine Regenbogenbrücke gegangen, anscheinend gibt es da keinen Weg zurück, aber ich bin ihr nicht böse, ich glaub sie hat alles getan für uns, was sie konnte. Bestimmt hat sie es da jetzt auch sehr gut. Andere meinten Mama wurde vermittelt, was auch das nun wieder ist. Mein Bruder Lucky, der so gar nicht ausgesehen hat wie ich, meine Mama, oder wie Palle und Rike, (der hat nämlich ein paar braune Flecken im Fell gehabt und die waren nicht vom Schlamm oder von Schokodings – aber das dürfen wir eh nicht, das ist pfui für Hunde), also der ist nach Italien gefahren, nach Rom. Ich hab nur mal gehört, das viele Wege nach Rom gehen, wird er wohl einen davon genommen haben. Jassu hat er nicht gesagt, oder ciao, wie er als Wahlitaliener hätte sagen können.
Irgendwann war es dann Oktober und wieder kamen, wie so häufig, ein paar total nette Besucher in den Shelter. Gerd und Bine heißen die und eigentlich sollten sie nur für Bines Schwester einen von den großen Hunden anschauen, wie die so drauf ist usw. Wir Welpen und Junglumpen waren ja immer etwas von den Altvorderen entfernt, damit die uns nicht mit ihren dämlichen Scherzen ärgern. Dieser Gerd kam dann an unserer Box vorbei und ich spürte ich muss jetzt meinen ganzen Mut zusammen nehmen und mit meinem Bruder Palle eine beeindruckende Show abliefern. Ich habe sofort erkannt, der Gerd, das kann der Schlüssel zu meinem Traum werden.
Ich wollte auch auswandern. Wie mein Bruder, nur wollte ich dahin, wo so viele Besucher herkamen, die immer wieder Futterspenden abgaben und so toll mit uns gespielt haben und Gassi mit uns gegangen sind. Manoli hat das manchmal gesagt, dass die Deutschen sehr nett sind und auch sehr tierlieb, was wohl mit hundelieb gleichzusetzen ist. Irgendwie musste es mir gelingen, dass ich bei dem Typ einen bleibenden Eindruck hinterlasse. Palle hat es wohl etwas übertrieben und war etwas ungestüm in seinen Bemühungen, so dass ich meine Zauberwaffe „Hundeblick 3000“ einsetzen konnte. Und was soll ich sagen „baaahhhm“ voll ins Herz getroffen, ok, gut vor lauter Freudentaumel hat´s mich dann erst mal rücklings vom Hundehüttendach runtergelassen, aber das trübte meine Vorstellung keineswegs. Den hatte ich an der Angel, denn er hat seine Frau gleich zu uns geholt. Die hat gleich geweint, das machen Zweibeiner manchmal, wenn mit Ihnen die Emo-dingens durchgehen. Dafür haben wir Fellnasen aber auch einen speziellen Draht, bei Menschen die richtigen Knöpfe zu drücken, bis die Schleusen aufgehen. Wenn man das wegleckt, dann schmeckt das immer ein bissl wie das Meer. Aber damit habe ich kein Problem.
Der Gerd hat dann seiner Kollegin, also eine Frau, die mit ihm arbeitet von mir, dem Kurt berichtet. Da gibt es so ein Schnauzenbuch, oder wie das Ding heißt, jedenfalls sind wir da alle drin und man kann uns da anschauen, wie diese Riesenfrauen von einer Modelagentur. Manche von uns haben da auch voll viele Faneinträge. Wie auch immer, ab dann ging alles ziemlich schnell, sie hat mit ihrem Mann gesprochen und der Filou, das ist der alte Hund von den beiden wurde auch gefragt, ob er auf seine alten Tage einen Spielgenossen aus Griechenland aufnehmen würde. So quasi als Griechenlandhilfe unter Hunden. Er hat das dann auch noch abgewedelt und so wurde alles in die Wege geleitet, dass ich meine Reise mit Patenonkel Gerd und Tante Bine nach Deutschland, genauer nach München antreten konnte.
Ein paar von meinen Zellengenossen haben ja immer von Flugangst und solchen Dingen gewüffelt, aber ich dachte mir, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und ich hatte ja eine Mission. Ich bin der Grieche, der den Deutschen das kuscheln lehren wird. Ja ich bin Kuschelkurt.
Und was ein echter stolzer Kreter ist, der hat keine Angst vor dem Blechadler namens Flugzeug. Püh, das hocke ich auf einer Arschbacke ab. OK einen kleinen Abschiedsraki quasi kann ich ja noch zu mir nehmen, aber nur einen kleinen, nicht das ich den ganzen Flug verpenne, is ja schließlich was spannendes (Dann haben sie mir also doch noch einen kleinen Beruhigungsschluck da rein gemischt). Mit mir ist dann noch Lucky nach München gekommen. (nein nicht mein Bruder Lucky, der ist doch nach Rom, Lucky`s gibt’s unter Hunden wohl viele, das ist wie mit Manoli bei Zweibeinern). Lucky sollte woanders hin, auf einen Reiterhof, was auch immer das sein soll, egal. Ich wollte nach München, ich wollte in stramme bayrische Wadeln beißen, in einen Biergarten gehen, wo Wienerle und andere Würschtel von den Tischen regnen und wo die Flagge die gleiche Farbe hat, wie hier auf Kreta. Also los geht’s, ach ja zum Abschied habe ich den Griechen noch einen riesigen Haufen auf den Flughafen gemacht, damit sie mich nicht so schnell vergessen.
Also auf in die Box und rein ins Flugzeug, zum ersten Mal fliegen und das mit knapp 9 Monaten, trotzdem waren meine Paten aufgeregter wie ich. Als ich dann nach fast 3 Stunden Bine und Gerd wiedergesehen haben, hätte ich mir vor Freude fast ins Fell gemacht, aber ich wollte ja einen guten Eindruck hinterlassen und hab noch gewartet, bis wir an der frischen und mächtig kalten bayrischen Luft waren. Davor durfte ich aber noch meine neue Familie kennenlernen. Boah haben die sich gefreut, ok Herrchen Felix hat mir erst mal die Gittertür von der Hundebox zur Begrüßung auf meine Nase gedonnert (dafür hatte ich 1x auf den Teppich pullern gut), rauhe Sitten hier bei den Bayern. Dann kam Filou- ein alter Schnoodle –also ein Schnautzer-Pudelmischling, hat kurz mal geschnüffelt und raus bin ich aus der Box. Und was soll ich sagen, ein Empfang, wie für einen Staatsmann. Frauchen Geraldine hatte Frisches Wasser, Leckerlies, eine tolle saubere Leine und ein eigenes Halsband für mich, für mich gaaanz alleine. Ich bin mir vorgekommen, wie ein wichtiger Staatsmann (obwohl die wohl nicht in einem Käfig anreisen) Grad dass mir nicht dutzende Mikrofone entgegengestreckt wurden. „Werter Herr Kurt, bitte ein paar Worte, was wollen Sie den Deutschen mitteilen?“ Aber nein, ich blieb erst mal zurückhaltend und ruhig, aber trotzdem forschen Schrittes nach draußen, denn auch den Bajuwaren hatte ich ein Gastgeschenk zu überreichen.
In der ersten Nacht in meinen neuen Gemächern wurde noch lange über meinen Namen diskurtiert. Das Ganze konnte, nach für mich inakzeptablen blöden Vorschlägen, dann doch auf die bayrische Version von Kurt, also Kurti beendet werden. Ich sag euch, verglichen mit dem, was ich bisher als Standard so gewohnt war, beim Zeus, hier hatte ich gleich ein ganzes Haus für mich, Filou und meinen beiden neuen Zweibeinern. Mit eigenem Betti, ziemlich bequem diese Dinger, kannte ich ja so bisher nicht, oder auch manchmal, wenn ich wieder einen Kuschelangriff auf Frauchen starte, dann darf ich auch zu ihr ins Bett, aber nie, wenn das Bett frisch bezogen ist, hmmpf. Abends gibt’s es noch eine Couch, hier kann man sich auch super breit machen. Ansonsten ist es echt wie im Paradies, nur dass hier keine Bäche mit Honig fließen, nein hier stehen Schüsseln voller Trockenfutter, die fast nie leer werden, Wasser in frisch und abgestanden, je nach Gusto und Abends gibt’s dann auch noch Dosenfutter, einfach geil. 
Nun also, nach meiner ersten überaus beeindrucken Nacht, ich kann Euch beim besten Willen nicht mehr sagen, was ich geträumt habe, aber es muss eine Menge gewesen sein, begann mein erster Schritt in den Ernst des Lebens. Ja ich wollte es so, ich wollte nach Deutschland und ich wollte meinen Daheimgebliebenen beweisen, dass man hier alles finden und bekommen kann, wenn man nur ein wenig Mut hat.
Mein Frauchen hat mir also gleich am ersten Tag klar gemacht, dass dazu ein geregelter Tagesablauf gehört und dass jetzt Schluss ist mit Pfützchen hier und Würstchen da. Stubenrein nennen die das. Also nicht mehr alles stehen und liegen lassen, wo man gerade geht, oder steht. Schon ein bissl spießig diese Deutschen, aber irgendwie haben sie ja recht, dafür riecht es einfach in deren Wohnkäfigen viel besser als bei uns im Shelter. Und nein, man muss nicht vorher auf das tote Schaaf pullern, auf dem man es sich am Abend gemütlich machen möchte. Sind eh komische Viecher, diese Flokatischaafe, aber kuschlig und auch das zählt ja zu meiner Mission. Lange Rede, kurzer Sinn – ruck zuck, konnte ich Vollzug melden und die Stube war rein.
Zu diesem Tagesablauf gehörte aber auch, dass man einer Arbeit nachgeht, und die besteht nicht nur aus Bellen und Kratzen. Nein ich bekam eine verantwortungsvolle Stelle. Ich bin jetzt Rekrutinghund und arbeite bei einer Personalagentur. Dort bin ich inzwischen für den Bewerberempfang und deren erste Inaugenscheinnahme verantwortlich. Der Filou hat mir das genau gezeigt, wie das geht, aber anscheinend hat er da so seine eigene Vorstellung von dem, wie das abläuft und diese unterscheidet sich doch deutlich von den Vorstellungen unseres Frauchens. „Auf ihn mit Gebrüll“ wäre seine Devise, Frauchens eher „ sitz und bleib“. 3x dürft ihr raten, welches wir besser finden. Es gibt aber mittlerer Weile Tage, da mach ich Ihr den Gefallen und mach einen auf braven Hund. Und siehe da, schon regnet es wieder Wienerle. Überhaupt, ihr könnt Euch nicht vorstellen, was für tolle Würscht die hier haben, ich sag nur „Leberwurst“ das ist der zu Wurst gewordene Hundetraum. Der Gral des Hundefutters, die Mutter aller Knochen. Gibt es wohl auch nicht so viel davon, denn allzu oft bekommen wir das nicht. In Wirklichkeit liegt aber glaub ich in jedem 2.Kühlschrank hier in Deutschland so eine Leberwurst, ich kann das riechen und ich weiß es ganz genau, warum bunkern die das Zeug nur so? Ich hab auch schon mal beobachtet, wie mein Frauchen dem alten Filou eine Tablette da drin versteckt hat, damit er es nicht wieder ausspuckt, ganz schön ausgebufft.
Nun mach ich den Job schon über 2 Jahre, nachdem ich ja erst am 12. Februar meinen 3. Geburtstag feiern durfte und ich denke meine Mitarbeiter, vor allem Patenonkel Gerd, den ich in der Früh immer als ersten begrüße, sind voll glücklich, mich als Kollegen gewonnen zu haben. Logisch wird dann erst mal eine Runde gekuschelt und ich geb ganz viel Kussi. Wenn dann mal Bewerber kommen, die ein bissl nervös sind, dann löse ich das Problem immer, da bin ich Spezialist.
Was auch super ist, ich bekomme hier auch überall wo ich so herumtobe gaaaanz viel Lob, wie gut ich aussehe und wie lieb ich bin. Keiner kettet mich an eine viel zu kurze Kette, keiner tritt nach mir oder ist mit sonst irgendeinem Stecken hinter mir her. Einfach schön hier. 
Bei unseren ausgiebigen Spaziergängen und Wanderungen in den Bergen wird auch häufig gemutmaßt welcher Rasse ich abstamme, weil ich da immer von Fels zu Fels springe, wie eine Gams. Manche haben schon vermutet ich wäre eine Bergziege (wenn die wüssten, dass ich eine Strandpromenadenmischung bin, obwohl wenn man genau hinsieht, dann bin ich doch zu einem großen Teil ein echter Kreter, ein kretischer Hasenhund- Kritikos Langonikos für die Lateiner unter euch, nur halt die total verschmuste Version davon, eben Kuschelkurt halt. Und als Jagdhund steckt das in meinen Genen, keine Ahnung was das ist, evtl. war das früher mal da drin, was sie mir vor meiner Abreise noch schnell abgeschnitten haben, dafür haben sie mir aber so ein trendiges Tattoo an den Oberschenkel gezaubert. Das bedeutet wohl, dass ich super im Kuscheln bin, aber für die Hundedamenwelt keine Gefahr mehr darstelle. So hat mir das zumindest mein Patenonkel erklärt. Es gibt schlimmeres, wobei ich so langsam glaube, manche hätten hier gern ein paar kleine Kurtis.
Kein Problem, in diesem Internet gibt es noch mehr von uns, ich kann euch gern helfen.
Also machts gut, haltet die Ohren steif und seit weiterhin fleißig.
Euer Kurti.