Habe mich schon lange gefragt, wofür es hier so viele Gesetze gibt, wenn sich doch eh keiner dran hält. Siehe Rauchverbot – mir tränen immer die Augen, wenn ich mit meinen Herrchen jetzt im Winter in Tavernen bin, weil irgendwie alle qualmen. Funktioniert ja scheinbar nicht so richtig.
Auch hier konnte die Süddeutsche Zeitung einen kleinen Einblick geben – verstehen tu ich’s aber immer noch nicht so richtig, aber – was soll’s…:
(…) „Ein Land geboren aus Zorn“. So sieht es der Autor und Verleger Aris Maragopoulos. „Wir hatten einen Bürgerkrieg, später, bis 1974, die Militärdiktatur. Dieses Erbe drückt noch heute unserem Leben den Stempel auf. Das Land ist gefangen in Ideologien. Links oder Rechts, Freund oder Feind. Die Zielscheibe der Griechen ist der Staat. Und ihre Religion ist der Zorn. Deshalb sehen sie sich immer im Recht, egal wie sehr sie dem Gemeinwohl schaden.
Im Dezember 2008 stockte dem Land der Atem. Diesmal brannte die Hauptstadt. Auf den Straßen die Jugend, die ihren Zorn und ihre Verzweiflung herausbrüllte. Zorn über 30 Prozent Jugendarbeitslosigkeit, über Löhne von 700 Euro in einer Stadt teurer als München, über die Demütigung, dass nicht Eifer, Leistung oder Intelligenz zählen, sondern allein die Netzwerke der Rusfeti. „Das gibt mir Hoffnung“, sagt der Dichter und Musiker Giannis Aggelakas: „Zum ersten Mal reagiert eine Generation auf den Verfall des Systems.“
Die Jungen, glaubt auch Aris Maragopoulos, verstünden den Ernst der Lage, anders als ihre Eltern. „Aus dem Instinkt heraus. Da gärt etwas.“ Wann also dürfen wir mit dem ersten Blinzeln des Komapatienten rechnen?
Der Komiker: „In zwei Jahren.“ Der Verleger: „In fünf bis zehn Jahren.“ Der Rechtsanwalt: „In 100 Jahren. Bei den nächsten Olympischen Spielen in Athen.“
Stelios Ramfos, Philosoph
„Wir haben eingesehen, dass die Bindung an Europa für uns der einzige Weg ist, um verlorene Zeit zurückzugewinnen“, resümiert der Philosoph. „Es gab Jahrhunderte, in denen wir als ein Volk, das seine Renaissance verpasst hat, vor uns hin dämmerten. Ohne Europa und dessen Regeln würde sich Griechenland heute kaum vom Irak unterscheiden.“