Gut, dass ich keine Socken anhabe, sonst hätte mich das spätestens jetzt aus ebendiesen rausgehauen.
Meine Leute haben mir heute mal wieder einen Artikel aus der „Welt Online“ vorgelesen – nicht zu fassen!
Da bittet die griechische Regierung ihre Bürger (ja, das sind die, die keine Hundesteuer zahlen) um Spenden, um das Staatsdefizit zu senken. Ein Konto dazu hat das Finanzministerium bei der Zentralbank auch schon eingerichtet – so flott sind die sonst nicht unterwegs.
Der gute, alte Vergil sagte einmal: „Timeo Danaos et dona ferentes – Ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen„.
Doch der Finanzminister in Athen scheint nicht zur Gruppe der Altphilologen zu gehören. Oder, naja, vielleicht liegt es auch einfach daran, dass er selbst Grieche ist.
Jedenfalls ruft Giorgos Papakonstantinou, Herr über das hellenische Schuldenloch, seine Landsleute neuerdings zu Spenden auf, um auf diese Weise das ausufernde Staatsdefizit zu verringern. Dazu ließ er bei der Zentralbank ein Spendenkonto einrichten, genannt „Solidaritätskonto für die Rückzahlung der öffentlichen Schulden“ (für Interessierte: IBAN: GR 04 010 0024 0000000026132462).
Seit einigen Tagen können die Bürger hierüber ihrem geliebten Staat Geld spenden, um ihn vor dem endgültigen Bankrott zu bewahren. Einfach so. Ohne jemanden dafür bestechen zu müssen. Und ohne einen Vorteil daraus zu ziehen. Na,ob das dann so ein richtiger Anreiz für die Griechen ist?!??
Aber eingerichtet hat der Herr Papakonstantinou das ganz einfach: das Geld kann per Überweisung oder aber auch in bar bei einer der Zweigstellen der griechischen Zentralbank eingezahlt werden. Und für den Fall, dass es mit der offiziellen europäischen Solidarität doch nicht wie gewünscht klappt, wurde der Aufruf auch gleich noch in Englisch ins Internet gestellt – vielleicht will der ein oder andere Graecophile ja dann doch privat einspringen.
Allein, mir kleinem Hund fehlt der Glaube, aber vielleicht wird das ja doch was.
An dieser Stelle eine Anmerkung in eigener Sache: ich persönlich habe ja ein eigenes Konto bei der Bank of Crete (siehe Bild oben) und könnte Spenden auch gut gebrauchen. Ist nämlich meine Lieblingsbank!
Die Griechen sind aber nicht die einzigen, die großzügige Spenden an den Staat ermöglichen.
Was so innovativ klingt, ist es nämlich gar nicht. Denn auch in Großbritannien und den USA gibt es bereits die Möglichkeit den Fiskus per freiwilliger Spende zu entlasten. In Amerika heißt das Konto „Gifts to Reduce the Public Debt“ (Geschenke zur Verringerung der öffentlichen Schulden) und die Mäzene der öffentlichen Hand können den Betrag hier über die Internetseite www.pay.gov gleich von ihrer Kreditkarte abbuchen lassen. Na das ist ja noch praktischer, da sind die Amerikaner uns doch glatt was voraus. Wieviel die wohl schon eingenommen haben?
Ist mir aber eigentlich egal – ich schaue jetzt erst mal, wie das in Deutschland gehandhabt wird, vielleicht hat der Herr Schäuble ja auch schon seine Kontonummer veröffentlicht?
Ich würde das dann mal so nennen: „wer möchte kann seine Steuern bezahlen – per Überweisung, damit das Geld auch ankommt“ 🙂 bin auch mal gespannt ob da was zusammenkommt