Niko stellt vor : Kretahilfe e.V.
Als jemand, dessen Vorfahren aus Kreta stammen, habe ich jahrelang diese Insel als Insel gesehen, sonst nichts. Was hat Kreta, was Zakynthos, Lesbos oder Thassos nicht haben? Und dann war ich mehrere Male nacheinander dort und ich merkte, dass es etwas gibt, was viele als „Kreta Feeling“ oder als „Kreta Manie“ oder „Kreta Virus“ bezeichnen, und dann begriff ich, dass man auf die Frage: „Was bedeutet Kreta für Dich?“ keine Antwort geben kann. Entweder hat man es oder man hat es nicht.
Da meine Frau dieses Fieber ebenfalls hat, kam die Überlegung automatisch, was können wir, die in Deutschland leben und arbeiten, im Großen und Ganzen gesund sind und uns das eine oder andere Extra leisten können, unternehmen, um den vielen Menschen, denen es nicht so gut geht, zu helfen?
Entgegen der landläufigen Meinung hat die Krise Kreta nicht nur tangiert. Es stimmt, dass in Kreta viel mehr als anderswo das gegenseitige Helfen in der Bevölkerung zuhause ist, trotzdem werden die Mittel weniger und die Kraft lässt somit nach. Als Kind hat man den Traum, Feuerwehrmann, Lokomotivführer oder Pilot zu werden. Die jetzige Generation der Kinder jedoch hat mit einer Jugendarbeitslosigkeit von weit über 55% keine Chance hierfür. Wir möchten mit unseren bescheidenen Mitteln helfen, dass die Träume wieder kommen, weil Menschen ohne Träume nur dahinvegetieren.
Dieses brachte uns neben dem persönlichen Engagement dazu, einen Verein zu gründen, um hier einen Multiplikator zu erzielen:
Wir sprachen einen uns bekannten Steuerberater an, wie wir sowas angehen können, und nachdem er uns sagte, dass er alles übernehmen würde und uns dafür € 1000.— berechnen würde, beschlossen wir, die Sache in Eigenregie zu machen. Schlussendlich haben wir Anfang Januar das Schreiben vom Registergericht erhalten, dass wir ein eingetragener Verein sind und haben auch noch vom Finanzamt den Status der Gemeinnützigkeit erhalten.
Der Verein steht und so können wir jetzt mit der Multiplikation beginnen.
Aber ein junger Verein ist wie ein junger Mensch, er muss erst laufen lernen und somit ist uns jeder Rat willkommen. Erster Schritt war wie gesagt die Gründung eines Vereins. Das Zweite war, jemanden zu finden, der uns eine ordentliche Internet- und Facebook- Seite zaubert. Inga und Klaus sprangen spontan ein und investierten, wie alle, die für den Verein etwas tun, unentgeltlich viel Zeit, um das Gerüst zu erschaffen und die ersten Aktivitäten hochzuladen.
Beim letzten Kretabesuch hatte meine Frau dann Susanne Krüger, die aus dem Nichts ein Gourmet Menü zaubern kann, angesprochen, ob sie sich vorstellen könnte, ein gemeinsames Buch fertig zu stellen und den Erlös desselbigen dem Verein zufließen zu lassen. Susanne war sofort Feuer und Flamme und der Chefredakteur von Radio Kreta, der rein zufällig ihr Ehemann ist, meinte, dass er dieses auch gerne und ich wiederhole unentgeltlich auf der Internetseite, im Facebook und wo er sich auch sonst immer herumtreibt, bewerben würde. Das Buch heißt: „Kreta mit allen Sinnen“.
Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten, und schon kamen einige kritische Anmerkungen, dass unsere Internetseite noch sehr spärlich befüllt sei oder ob das Ganze auch seriös sei oder gar ob wir gegenüber anderen Vereinen und Organisationen Wettbewerber wären. Deutlich und klar: Wir danken für jede Anregung und ich wiederhole mich, wir sind für jeden Rat empfänglich.
Hilfe kann niemals konkurrieren und jeder, der etwas Humanitäres macht, hat unseren Respekt. Klar ist auch, dass auf der Homepage noch nicht viel zu lesen ist, da der Verein noch so neu ist.
Unsere nächsten bereits terminierten Schritte werden eine zweite Besprechung mit der „Sozialbürgermeisterin“ von Heraklion sein, um festzustellen, wie die auf unserer Seite bereits angekündigte Projekte:
Behindertenheim / Waisenheim / Altenheim / Medizinische Versorgung der nicht versicherten Menschen / Obdachlosenheim / Frauenheim / Die Tafel in Heraklion anzugehen sind.
Außerdem sind wir in engem Kontakt mit den Initiatoren der: „Wand der Barmherzigkeit“, um diese wahnsinnig guten Idee zu begleiten und zu unterstützen.
Kontaktieren Sie uns, wir senden Ihnen gerne Flyer des Vereins zu. Sprechen Sie über uns und mit uns. Als ich das letzte Mal mit Kostas telefonierte, meinte er: „Lieber Gott wir haben doch nur ein Leben. Danke, dass ich es als Grieche leben darf“ und fuhr fort mit einer Aussage von Albert Schweitzer: „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.“
Euer Niko