Ein britisches Ehepaar sieht sich mit dem möglichen Verlust seines Hauses konfrontiert, nachdem ein kretisches 5-Sterne-Hotel (Caldera Palace Hotel, Hersonissos) Gegenklage gegen eine offensichtlich falsche Klage des Pärchens eingereicht hat, berichtet die griechische Presse.
Klagesumme: £170,000 (ca. €195.350,-). Die Engländer hatten einen Anspruch i.H.v. £10,000 (ca. €11.500,-) geltend gemacht, da nach ihren Aussagen das Essen und die Getränke des Hotels sie krank gemacht hätten. Und nun klagt das Hotel zurück, mit der Begründung, dass diese Anschuldigungen – lapidar gesagt – erstunken und erlogen seien und für das Hotel einen Image-Verlust bedeuteten.
Sean und Caroline Bondarenko – besagtes englisches Paar – versuchen nun, Ihre Anklage rückgängig zu machen. Ihr Fall ist nur einer von vielen, wie Reiseveranstalter aus Großbritannien und Europa bestätigen. Ihnen zufolge sind Fälle von „Reisekrankheiten“ britischer Touristen in den letzten 18 Monaten um schlappe 700% (!) angestiegen.
Ein neues Geschäftsmodell?
In den Klagedokumenten gegen die Bondarenkos, die dem zuständigen Gericht vorliegen, wird dokumentiert, dass das britische Paar sich zu der Zeit, als sie angeblich aufgrund der im Hotel servierten Speisen und Getränke krank waren, bester Gesundheit erfreute und „große Mengen Alkohol konsumierte“.
Das Atlantica Hotel Management Ltd., zu dem das Caldera Palace Hotel gehört, behauptet, dass das Paar aus Darlington in der Grafschaft Durham, das seine Ferien über den Reiseveranstalter Thomson gebucht hatte, während ihres einwöchigen Aufenthaltes auf Kreta im Oktober 2013 keinerlei Erkrankungen gemeldet hatte und ihren diesbezüglichen „Anspruch“ auch erst satte 3 Jahre später geltend machte.
Dumm gelaufen….
Die betroffene Hotelkette berichtet, dass hinreichende Facebook-Posts vorliegen, in denen die Bondarenkos ihren Urlaub auf Kreta ganz offensichtlich ausgiebig genossen. Der „Fall Bondarenko“ ist der erste seiner Art, der aufgrund offensichtlich falscher Beschuldigungen vor Gericht gebracht wurde. Und nun versuchen die Bondarenkos, das alles unter den Tisch fallen zu lassen, denn mit der Gegenklage des Hotels droht ihnen der Verlust des britischen Eigenheims.
Reiseveranstalter Thomson kommentiert, dass „britische Urlauber verstehen sollten, dass sie im Falle fälschlicher Anklagen eine gerichtliche Verfolgung zu fürchten haben.“ Herr Bondarenko (47) sagte, er und seine 42-jährige Frau seien krank gewesen, „aber nur für einen Tag oder so“…. „Wir hätten keine Ansprüche angemeldet, wäre nicht eine „Beschwerde-Management-Firma“ auf uns zugekommen!“ Super Geschäftsmodell – Abzocke nach 3 Jahren! Man kann´s nun mal treiben, aber halt auch übertreiben…
Glaubt man der britischen „Sun“, gibt es eine Menge falscher Krankheitsansprüche in den letzten 18 Monaten – so viele, dass bereits einige spanische Hotels darüber nachdenken, alle „All-Inclusive“-Angebote für britische Touristen zu streichen.
Radio Kreta – mal wieder nicht genug Köpfe zum Schütteln… Ach ja – und schönen Urlaub dann auch!