1. Mai: Generalstreik in Griechenland und die Flüchtlinge.

Mal wieder gute und schlechte Nachrichten aus Griechenland. Die schlechte Nachricht zuerst…

Kein Schiff wird kommen…

Wer das verlängerte Wochenende zum 1. Mai auf einer griechischen Insel genießen wollte, wird enttäuscht werden.

Getreu dem Motto der griechischen Arbeiterbewegung „Der 1. Mai ist kein Feiertag, sondern ein Streiktag“ wird sich die Seemannsgewerkschaft am 24-stündigen Generalstreik des griechischen Gewerkschaftsbundes GSEE beteiligen.

Die Schiffe bleiben also während des ganzen Freitags in den Häfen.

Und nun die gute Nachricht…

Viele Schiffe werden kommen…

Mehr als 10.000 Flüchtlinge sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres nach Griechenland gekommen – viele von ihnen über die Türkei. Am 09. April landeten fast 150 Menschen an Bord auf der Insel Gavdos – sie hat etwa genauso viele Einwohner. (Streik hin oder her. Hier wird Tag und Nacht durchgearbeitet).

Die Zahl der Flüchtlinge, die aus der Türkei nach Griechenland kommen, hat sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast vervierfacht. Insgesamt seien im Januar, Februar und März 10.445 Migranten aufgegriffen worden, teilte die griechische Küstenwache mit. Die meisten stammen aus Syrien. Im ersten Quartal 2014 waren es bereits 2863 Menschen. (Getreu dem Motto der Vereinigung der Schlepper: „Feiertage gibt es nicht, wir fahren bei jedem Wind und Wetter“).

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Karikatur von Freund Klaus Stuttmann.

Allein auf dem Inselchen Gavdos südlich von Kreta entdeckte die griechische Küstenwache am 09.04. 145 Flüchtlinge. Sie wurden von Gavdos nach Kreta gebracht. Die rund 150 Einwohner von Gavdos können die Flüchtlinge nicht versorgen, berichtete das Staatsradio. (Selbst die große EU kann die Flüchtlinge nicht versorgen. Da scheint auch irgendwie Streik/Streit zu sein).

Griechenland ist eines der Haupttransitländer für Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika, die auf der Flucht vor Krieg und Hunger sind und auf ein besseres Leben in der EU hoffen. Auf der gefährlichen Überfahrt in oft kaum seetüchtigen Booten ertrinken jedes Jahr Tausende im Mittelmeer.

Mehr Nachrichten aus dem Mittelmeer und von der EU in Kürze…hoffentlich werden wir nicht wieder enttäuscht.


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