Dieter Schultze-Zeu
Der Autor, Jahrgang 1934, hat als Bergmann, Strafrichter und Rechtsanwalt versucht, sich in der Welt zurechtzufinden.
Als Bergmann hat er gesehen, wie es unter der Erdoberfläche aussieht. Als Strafrichter hat er viel über Menschen erfahren, über gute, böse, starke, schwache, aber auch über Pechvögel. Und als Rechtsanwalt hat er gelernt, mit Streithähnen umzugehen. Doch das hat ihm nicht gereicht. Heute ist er begeisterter Großvater. Auf die Frage, weshalb er den Bericht über die Abenteuer des R-Teams niedergeschrieben habe, gab er zur Antwort:
Ich wollte jungen Menschen zeigen, wie wichtig Freundschaft ist und dass alle Erdbewohner aufeinander angewiesen sind und deshalb respektvoll miteinander umgehen müssen.
„Ikaros fliegt sich frei“ – Das neue Buch von Dieter Schultze-Zeu.
Und nun unsere Fragen an Dieter Schultze-Zeu.
- Wenn Du nur 5 Worte hast, um dich selbst zu beschreiben. Was würdest Du sagen?
Gelassen, neugierig und nicht nachtragend. Zudem: mein Sinn für Gerechtigkeit und Wahrheitssuche ist wie eine Art Motor für mich – und brachte mich letztlich auch dazu, dass ich Richter geworden bin.
- Was war Dein Lieblingsbuch als Kind und als Jugendlicher?
Ich hatte als junger Mensch kein Lieblingsbuch sondern eine ganze Menge. Besonders gerne habe ich Ilias und Odyssee gelesen. Und die Abenteuergeschichten von Karl May.
- Was liest du heute am Liebsten?
Bücher ohne Banalitäten, die mich anregen und herausfordern. Und deren sprachliche Qualität und Ausdruckskraft mich reizen – die eine Botschaft für mich haben. Leider gibt es davon nur wenige. Zur Zeit bevorzuge ich von Stefan Zweig – „Rausch der Verwandlung“. ein geliebter Klassiker ist von Dürenmatt – der Richter und sein Henker.
- Gibt es auch Bücher, die du nur gezwungenermaßen oder nie zu Ende gelesen hast? Welche (und warum)?
Ich erinnere mich nicht, dass man mir jemals ein Buch aufgezwungen hat. Ich habe allerdings viele Bücher nicht zu Ende gelesen. Wie schon gesagt, es muss für mich ein Reiz von dem Buch ausgehen. Spüre ich den nicht, fange ich mit meiner Zeit lieber etwas an, das mir mehr Freude macht.
- Wie bist du selbst zum Schreiben gekommen?
Diese Frage klingt einfach, ich kann sie aber gar nicht so leicht beantworten…vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass ich in meinem Leben – auch beruflich bedingt – viele Einblicke in menschliche Schicksale hatte und viel gesehen und erfahren habe, wie unterschiedlich Menschen ihr Leben gestalten und was sie daraus machen. Vielleicht möchte ich etwas von dieser Erfahrung weitergeben. Ich glaube einfach, ich kann gerade jungen Menschen etwas mit auf den Weg geben.
- Wieso dieses Genre (Parabel, neu interpretierter Ikaros-Mythos)?
Das Genre hat mir der weisse Rabe empfohlen. Wahrscheinlich wollte er mir helfen, der Wahrheit näher zu kommen.
- Wieso gerade Griechenland/Kreta? Was verbindet dich mit diesem Land, dieser Insel?
Europa hat Griechenland viel zu verdanken und Kreta ist nicht nur eine sehr schöne geschichtsträchtige Insel sondern auch die Wiege Europas.
- Sind die Handlungen und Protagonisten deiner Bücher reine Fiktion oder gibt es da Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Geschehen und realen Personen oder gar autobiographische Züge?
Was sind schon Fiktionen? Ich glaube, in Wirklichkeit gibt es keine Fiktion. Denn alles Vorstellbare ist dem zwangsläufig dem Erfahrungshorizont entlehnt.
- Woher nimmst du die Inspiration für deine Bücher? Was treibt dich um?
Mich treibt eigentlich nichts um, allenfalls (manchmal) die Wut über Ungerechtigkeiten. Wie eingangs gesagt: ich bin ein gelassener Mensch.
- Vielleicht hast du vom 1. deutsch-griechischen Lesefestival im September 2013 in Paleochora auf Kreta gehört. Für 2016 steht ein weiteres solches an – auf Kreta oder „irgendwo“ in Griechenland. Was hältst von einer solchen interkulturellen Initiative und hättet du Lust, daran teilzunehmen?
Nein, gehört hatte ich davon bislang nicht, aber ich hätte Lust, mitzumachen.
- Was wünschst du dir für die Zukunft Griechenlands – und für deine Eigene?
Griechenland wünsche ich sozialen Frieden und Gerechtigkeit, und mir eine möglichst lange (Zukunft), allerdings nur solange mein Verstand wach bleibt.
Danke an Dieter Schultze-Zeu.
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