„11 Fragen an…..“: Sigrid Wohlgemuth.

Die Wahl-Kreterin Sigrid Wohlgemuth

Sigrid Wohlgemuth zog 1996 nach Kreta und machte die Insel zu ihrer Wahlheimat. Die Mittelmeerinsel, ihre Bewohner, die kretische Küche und das Schreiben wurden zu ihrem Lebensmittelpunkt. Nicht nur in ihren Erzählungen, sondern auch bei Lesungen in Deutschland und auf Kreta, sowie in Kochshows auf der Insel, möchte sie dem Gast die kretische Kultur, sowie Land und Leute näher bringen.

Zu ihren bisherigen Veröffentlichungen gehören neben „Bis am Baum die Lichter brennen. Weihnachtsanthologie“ (2012) und „Drei Stühle – Köstliche kretische Geschichten mit Rezepten“ (2013) auch „Der Duft von Oliven“ (2014) und zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften.

Und auch Sigrid hat ganz freiwillig und ohne Strafandrohung unsere „11 Fragen an….“ beantwortet und uns ihre kretischen Lieblingsbilder zugeschickt. Was daraus geworden ist, lest und seht Ihr hier:

  • Wenn Du nur 5 Worte hast, um dich selbst zu beschreiben. Was würdest Du sagen?

Ecken und Kanten, hilfsbereit, einfühlsam, Träumerin

  • Was war Dein Lieblingsbuch als Kind und als Jugendlicher?

Hanni und Nanni

  • Was liest du heute am Liebsten?

Quer Beet; Historische Romane, Thriller, Liebesroman, Bücher mit Tiefgang, Lebeserfahrungsberichte, Biographien. Indieautoren, Indieverlage bevorzuge ich in den letzten drei Jahren, dort finde ich so manchen “Beststeller” für mich.

  • Gibt es auch Bücher, die du nur gezwungenermaßen oder nie zu Ende gelesen hast? Welche (und warum)?

An die Titel kann ich mich nicht erinnern, es waren oft Romane von Bestsellerautoren, aus der Topliste, mit denen ich nicht viel anfangen konnte, weil sie mich als Leser nicht gefangen genommen haben.

  • Wie bist du selbst zum Schreiben gekommen?

Ich schrieb bereits in Kindheitstagen meinen ersten Roman, Gedichte, Reden. Verlor es aus den Augen, der Beruf ließ mir keine Zeit dazu oder ich nahm sie mir nicht. Weihnachtsgeschichten schreibe ich seit Jahrzehnten, es sind meine Geschenke an Familie und Freunde. Auf Kreta fand ich zurück zum Schreiben, seitdem arbeite ich täglich mehrere Stunden an meinen Projekten. Und lektoriere Romane anderer Autoren.

  • Wieso dieses Genre (Roman/Kurzgeschichtensammlung mit Rezepten)?

Kurzgeschichten mit Rezepten: Mein persönlicher Wunsch, die einfache kretische Küche an den Leser zu bringen und ihm dabei kleine köstliche Geschichten zu servieren. Kreta-Romane: Aus Liebe zur Insel Kreta und ihren gastfreundlichen Bewohnern.

  • Wieso gerade Kreta? Was verbindet dich mit dieser Insel?

Meer und Berge.
Kreta ist vom ersten Tag, nach meiner Umsiedlung, zu meiner Heimat geworden.

  • Sind die Handlungen und Protagonisten deiner Bücher reine Fiktion, oder gibt es da Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Geschehen und realen Personen oder gar autobiographische Züge?

Die Figuren und Handlungen sind Fiktion (nicht die Tiere), gemischt mit Gehörtem, Erlebtem, Gesehenem. Parallelen schließe ich nicht aus.

  • Woher nimmst du die Inspiration für deine Bücher im Allgemeinen? Was treibt dich um?
Tholos Beach – eine wichtige „Location“ in „Der Duft von Oliven“!

Die Ideen kommen, wenn ich in einer Taverne sitze, in der Stadt einkaufen bin, eine Tour auf der Insel, wenn ich einen Satz höre, sogar oft nur ein Wort reicht aus, um meiner Fantasie Flügel zu verleihen. Auf den Spaziergängen mit meinen Hunden arbeite ich den Plot gedanklich aus. Setze mich zu Hause hin und schreibe die Kapitel dazu. Gerade schreibe ich an meinem neuen Kreta-Roman, mit Rezepten.

  • Vielleicht hast du vom 1. deutsch-griechischen Lesefestival im September 2013 in Paleochora auf Kreta gehört. Für 2016 steht ein weiteres solches an – auf Kreta oder „irgendwo“ in Griechenland. Was hältst von einer solchen interkulturellen Initiative und hättet du Lust, daran teilzunehmen?

Ich habe von dem Lesefestival 2013 gehört, wäre gerne dabei gewesen, doch bei Bezinkosten von knapp 2 Euro zu dem Zeitpunkt + Übernachtungen konnte ich mir dieses in der heutigen Zeit der Krise nicht leisten. Die Idee selbst finde ich gut und vielleicht kann ich das nächste Mal dabei sein.

  • Was wünschst du dir für die Zukunft Griechenlands – und für deine Eigene?

Für die Zukunft Griechenlands: Frieden! Dass die Wirtschaftliche Lage stabiler wird. Dass das Leid vieler Bewohner sich dadurch mindert. Einsicht bei den Mitmenschen, dass nicht nur der Staat Fehler gemacht hat, sondern dass Regeln (leider) eingehalten werden müssen, damit der Staat, das Land, jeder Einzelne überlebt. Die alte Kultur nicht ausstirbt. Niemand sein Lachen verliert, auch in schwierigen Zeiten.

Für meine eigene Zukunft: Auf Kreta weiterhin leben zu dürfen. Meine blühende Fantasie nie zu verlieren, damit ich weitere Romane, die auf der Insel spielen, schreiben kann. Die kretische Küche dem Leser geschmackvoll rüberbringen, auch bei meinen Lesungen in Deutschland, wo ich oft für meine Zuhörer koche und in den kretischen Kochshows, die ich in Zusammenarbeit mit einer Taverne veranstalte.

Träume zu leben, bevor es zu spät dazu ist. Und den Traum niemals aus dem Auge zu verlieren, den ich in mir trage, auch wenn er unerfüllbar scheint. Aber man weiß nie, was die Zukunft bringt. Solange wir träumen, leben wir und dann wird sich ein Weg finden.

Vielen Dank an Susanne Krüger vom Kreta Radio für das Interview.

Gerne geschehen, liebe Sigrid!

Radio Kreta – Buchautoren persönlich und hautnah.


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Unser Buchtipp: „Der Duft von Oliven“ und „Drei Stühle-Köstliche kretische Geschichten“, von Sigrid Wohlgemuth.