Moin Jörg, haben einen kleinen Artikel über Loutro geschrieben, vielleicht hast du ja Lust, ihn bei Radio Kreta zu veröffentlichen. VG aus Hamburg, Clemens.
Moin und Kalimera. An der Stelle, an der das heutige Loutró liegt oder in Finikas/Finix (gibt unterschiedlichen Quellen) befand sich der Hafen Phönix, der Hafen des antiken Anópolis. Es war ein wichtiger Hafen in hellenistischer und römischer Zeit. Dieser Hafen wird in alten Texten als Phönix bezeichnet.
Am Kap Mouri, auf der Landzunge zwischen Loutró und Finikas/Finix findet man die Überreste einer Türkischen Festung (Koules), aus der Osmanische Zeit (1669 – 1898). Es ist die größte Türkische Festung in der Sfakia. Es gibt weitere Festungen und Türme in der Sfakia, z.b. zwei Festungen in Kares/Askifou.
Von den Festungen aus, sollte die sfakiotische Bevölkerung kontrolliert bzw. unterdrückt werden. Heute ist die Türkische Festung und die Reste der Siedlungsspuren fest in der Hand der Ziegen.
Auf der Landzunge finden sich neben venezianischen und türkischen Befestigungen auch Siedlungsreste. Weitere Siedlungsspuren, wie eine Zisterne, verschiedene Gräber und Gewölbe finden sich. Bei archäologischen Ausgrabungen kamen Steinwerkzeuge aus dem Alt- und Mittelpaläolithikum zu Tage.
Von Loutró sind es nur einige wenige Meter, gleich auf dem Hügel neben dem Hafen. Wenn man den E4 von Agia Roumeli oder von der Aradena Schlucht nach Loutró wandert, kommt man automatisch an der Türkischen Festung vorbei.
Ansonsten mit der Fähre oder dem Taxi Boot von Chora Sfakion.
Loutró – Ende Oktober 2020
In Loutró ist es schon schwer gewesen, am 26. Oktober noch einen Kaffee zu bekommen. In Loutró hatte schon zu 95% alles geschlossen.
Alle Tavernen waren damit beschäftigt, ihre Tavernen winterfest zu machen, die Terrassen und Pergolas wurden abgebaut, ebenso die Holzstege.
Auf hatte noch Daskalogiannis, Madares, Akrogial Beach Café und die Taverne Stratis. Die Beachbar Kastelas oben hatte auch noch auf. Die 3 Minimärkte hatten auch noch auf, dass Sortiment, bzw. die Regale waren schon sehr ausgedünnt.
Am Strand lagen vielleicht noch 15-20 Gäste.
Am Anleger türmte sich schon der Müll der Saison, etliche Kühlschränke, Matratzen, Stühle und sonstiger Abfall.
Von den Einheimischen hat auch niemand mehr gegrüßt. Schon ein komisches Völkchen in Loutró. Vor 4 Wochen wurde von der Küstenpolizei ein Boot mit Flüchtlingen nach Loutró gebracht. Von den Einheimischen in Loutro brachte niemand den Flüchtlingen mal Wasser oder etwas zu Essen. Totale Gleichgültigkeit, was für eine Schande. Wo ist sie hin, die berühmte griechische Gastfreundschaft?
Als ich 2008 bei einer Wanderung, dass erste Mal nach Loutró kam, gefiel es mir der Ort. Um die Kirche mit der riesigen Palme und der ehemaligen Schule konnte man noch ein wenig das „alte Loutró“ entdecken. Heute ist die Kirche eingebaut, vom „alten Loutró“ ist nichts mehr zu zu sehen.
Inzwischen ist mir Loutró schon zu clean und hipp – nach der Ignoranz und der Gleichgültigkeit gegenüber den Flüchtlingen – hat Loutró weiter an Sympathie bei mir verloren.
Schade eigentlich, da Loutró und das Kap Mouri mit den Überresten der Türkischen Festung (Koules), bei einem Zwischenstopp am kleinen Anleger immer noch eine schöne Friedlichkeit und Einzigartigkeit versprüht…..
Wie geht es euch mit Loutró?
Ta Leme, Clemens aus Hamburg