„Privatbäder sind keine Erfindung der Neuzeit. Schon 1800 v. Chr.
benutzten die Minoer auf Kreta Terrakottabadewannen, die modernen Badewannen ähnelten. Sie waren über die Eigenschaften des Wassers sehr gut informiert und waren damals das einzige Volk, das Tauchbäder bevorzugte. Im Palast des König Minos in Knossos gab es sogar heißes und kaltes Wasser, das durch Keramikrohre lief. Selbst Spültoiletten waren ihnen nicht unbekannt. (…)
Solche Erneuerungen waren zur damaligen Zeit mehr als Luxus, denn sie trugen dazu bei, Krankheiten in überfüllten Städten einzuschränken. Sie wurden auch zu rituellen Zwecken benutzt. Die Priester wuschen sich beispielsweise zweimal täglich von Kopf bis Fuß.
Wohlhabende Ägypter genossen ebenfalls die Annehmlichkeiten von Privatbädern. Sie ließen sich seichte Wannen mit Duschvorrichtungen anfertigen, setzten dem Wasser Öle und Parfüms zu, um so das Baden zu einem beruhigenden, belebenden und befreienden Erlebnis zu machen. Häufig schloss sich noch eine Massage mit aromatischen Ölen an. Obwohl Griechen und Römer gern gemeinschaftlich badeten, besaßen reiche Bürger auch Badeeinrichtungen. Die Griechen standen aufrecht in der Wanne, während das Wasser aus den Köpfen von Wasserspeiern strömte oder von Dienerinnen über ihre Körper gegossen wurde.“ (…)
Ob die Minoer auch Warmduscher waren, ist allerdings nicht überliefert.
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Quelle: Südkurier vom 17.02.2011