Wer künftig in Griechenland campen will, sollte aufpassen, wo er sich mit seinem Wohnmobil niederlässt. Denn schon kleinere Regelverstöße können teure Bußgelder nach sich ziehen.
Sommer, Sonne und gutes Essen: Griechenland steht auch dieses Jahr bei vielen Deutschen wieder ganz oben auf der Urlaubsliste. Das mediterrane Land genießt hierzulande nicht ohne Grund den Status als einer der Urlaubsstammplätze.
Urlauber, die mit dem Wohnwagen anreisen, sollten allerdings aufpassen, wo Sie Ihr Gefährt abstellen. Denn falsch geparkte Wohnmobile können ab sofort ordentlich ins Geld gehen.
Der Grund: Griechische Behörden wollen stärker gegen Wildcamper vorgehen und verhängen deshalb Verbote gegen das Niederlassen an bestimmten Orten. Bei Verstößen können Bußgelder bis zu 3.000 Euro und sogar 3 Monate Haft fällig werden.

Wofür die Strafen genau anfallen, erfahren Sie im Folgenden.
Hier dürfen Wohnmobile nicht mehr stehen
Laut dem Gesetz Nummer 5170/2025 ist das Abstellen von Wohnwägen und Wohnmobilen sowie das Aufstellen von Zelten an folgenden Orten generell untersagt:
- archäologischen Stätten
- Küstenstreifen
- Stränden
- Waldrändern und Wäldern
Dazu kommt, dass das Parken für länger als 24 Stunden nun auch am Straßenrand in Wohngebieten verboten ist. Wer sich nicht daran hält, kann mit einem Bußgeld in Höhe von 300 Euro pro Person bestraft werden.
Legt der Camper Einspruch gegen den Bußgeldbescheid ein oder flüchtet vor dem Verfahren, und der Fall landet schließlich vor Gericht, drohen bis zu 3.000 Euro Geldstrafe und sogar bis zu drei Monate Haft.
Von der Neuregelung sind zudem auch Besitzer von Privatgrundstücken betroffen, die fortan maximal ein Wohnmobil auf Ihrem unterbringen dürfen.
Strengere Regelungen zum Schutz von Umwelt und Bürgern

Das Vorgehen der Behörden gegen Wildcamper in Griechenland ist dabei nichts Neues. Im Prinzip gelten bereits seit vielen Jahren Verbote gegen die sogenannten Freisteher. Bislang wurden diese jedoch nicht genau kontrolliert und geduldet, weswegen es deshalb in den Jahren auch keine bekannten Beschwerden oder Maßnahmen dagegen gab.
Dem Tourismusministerium nach ist das Ziel der neuen Regelungen, dass legal betriebene Campingplätze nicht beeinträchtigt werden. Weiter heißt es, dass das Gesetz für öffentliche Hygiene und Sicherheit der Bürger und Besucher des Landes sorgt und die missbräuchliche Nutzung des öffentlichen Raums zum Nachteil der Umwelt und der Altertümer verhindert.
Erste Kritik kommt vom griechischen Wohnmobilclub, der rund 530 Mitglieder zählt. Laut der Zeitung Kathimerini kündigte der Verein bereits Gegenmaßnahmen an – sogar ein Protest-Konvoi steht im Raum.
Grund dafür ist ein Vorfall Ende April, bei dem drei Mitgliedern des Clubs jeweils 300 Euro Bußgeld auferlegt wurden, weil sie ihre Wohnwagen angeblich zu lange auf öffentlichem Grund abgestellt hatten. Wie sich die Regelung weiterentwickelt, bleibt abzuwarten.
(Mit Inhalten der Deutschen Presse-Agentur)
In Griechenland selbst sind ca. 2.100 Wohnmobile zugelassen. Dieses Jahr werden 50.000 Touristen-Wohnmobile erwartet. Auch hier ist schon wieder von Overtourism die Rede.