Es war einmal ein ebenso franco- wie auch grecophiler Freiburger Pädagoge a.D., nennen wir ihn einfach Jürgen, der auf seiner Kreta-Rundfahrt bei Niko in Tsoutsouras „hängen“ geblieben war.
Niko’s Taverne „To steki tou vlami“ ist, nun ja, sagen wir mal eher rustikal. Typisch griechisch, mit schönen blauen, bastbezogenen Stühlen und ohne Speisekarte, denn zu essen gibt es, was gerade gefangen, erlegt, überfahren oder gesammelt wurde. Dazu Landwein oder Bier – fertig.
Nun wurde auch Jürgen dort herzlichst aufgenommen und jeden Abend verköstigt – da wollte unser wackerer Weltenbummler doch auch gerne mal was zurückgeben. Also los auf den Markt in Pirgos und eingekauft – und zwar alle Zutaten, die man für ein echt französisches Ratatouille braucht: Auberginen, Zucchini, rote, grüne und gelbe Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten. Dazu Oregano, Thymian und Basilikum.
Zurück bei Nikos machte sich unser fröhlicher Freiburger gleich an’s Werk. Da wurde mit Hingabe und Leidenschaft geschnibbelt, gehackt und geraspelt, dass es eine Freude war. Derweil wurde ein wenig Olivenöl erhitzt und die Zutaten – je nach Garzeit – nach und nach im Topf versenkt, hin und wieder liebevoll gewendet, gewürzt und auf kleiner Flamme geschmurgelt.
Die ersten appetitanregenden Düfte waberten aus der Küche auf die Terasse da passierte der fatale Fehler: unser gutmütiger Gourmet musste auf die Toilette!
Er entschuldigte sich für „eine Minute“, in der allerdings grade der Tavernenbesitzer seine Küche betrat. Mit einem fachmännischen Blick in den Topf befand vorgenannter, dass das ja alles noch gar nicht gar sei, drehte das Gas auf höchste Stufe, kippte noch einen gefühlten Liter Olivenöl hinterher und brutzelte das ursprünglich zu vornehmem Ratatouille bestimmte Gemüse zu einem optisch undefinierbaren, geschmacklich aber einwandfreien Brei.
Leider dachte in dem Chaos, das bei Jürgen’s Rückkehr an Herd und Topf ausbrach, keiner richtig daran, die Reanimation des hyperventilierenden francophilen Freiburgers fotografisch festzuhalten – es wurde dann aber doch noch ein prima Abend.
Radio Kreta – haute Cuisine trifft heilloses Chaos.
Und für alle, die Ratatouille auch mal anders genießen möchten – ein putzig-genialer Film aus der Pixar-Comic-Schmiede
*lach*
In Kenntnis von Niko’s Küche – und Tiefkühltruhe – kann ich mir die Geschiche bildlich vorstellen!!!
Aber auch wenn’s keine Haute Cuisine ist – gut essen kann man bei Niko allemal!
Sehnsüchtige Grüße,
Birgit