Griechische Traditionen – Verlobung in Griechenland
In Griechenland gibt es von Gegend zu Gegend unterschiedliche Traditionen bei Verlobungen und Hochzeiten. Griechenland holt zwar in den Scheidungen auf, hat aber immer noch eine der niedrigsten Trennungsraten Europas. Also wird wortwörtlich ein Bund fürs Leben eingegangen. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Anfängen, also dem Kennenlernen und der Verlobung.
Kennenlernen
Heute lernen sich fast alle Paare wie in ganz Europa selber kennen.
Früher wurde das Paar von Bekannten oder Verwandten verkuppelt,
die sogenannte Proxeniá. Man stelle sich aber nicht eine moderne Heiratsagentur mit einer Kartei, Videos und Internet vor, sondern eine ältere Frau (Proxenítra) oder Mann (Proxenitís) aus dem gemeinsamen Bekanntenkreis.
Meistens ging die Prozedur vom potenziellen Bräutigam (Gambrós) oder gar seiner Familie aus. Wenn er sich in eine Frau verguckt hatte, wurde erst mal mit der Familie gesprochen und dann eine ganze verschworene Maschinerie in Gang gesetzt ob die Frau auch seiner „würdig“ ist.
Da wurde als erstes der Ruf der Familie gecheckt. Ist sie aus einer Kali Oikogénia, einer guten Familie? Wie ist die übrige Sippe, Großeltern usw.
Ist die Frau nett und fleißig? Sogar ob die Familie mehr Töchter oder Söhne zur Welt brachte wurde in betracht gezogen.
Noch heute wird man nach einer Geburt von einigen alten gefragt:
„Was habt Ihr bekommen, ein Kind oder eine Tochter?“. Soviel auch zum Stellenwert der Frauen früher.
Nächster und oft nicht minderwertiger Checkpunkt waren die Finanzen und damit ist die Príka (Mitgift, Aussteuer) gemeint. Es war so, dass die Töchter, je nach finanzieller Situation, nur eine einmalige Mitgift bekamen an Kleidung, Geld, evtl. Grundstücke und der Rest der Eigentümer dann an den oder die Söhne ging.
Diese Príka war aber oft nicht zu verachten, je nach dem wie gut die Eltern der Braut (Nífi) waren. Durch eine kräftige „Prikaspritze“ sind schon einige zu gemachten Männern geworden.
(Die Príka wurde übrigens in den 90er Jahren rückwirkend per Gesetz abgeschafft, was eine Welle an Gerichtsverhandlungen zwischen Geschwistern führte. Sogar alte Omas kämpfen heute noch um einen größeren Anteil vom Erbe der Brüder)
War die Frau als Nífi würdig wurde eine Kupplerin oder Kuppler zur Familie der Frau gesandt um die Heiratsofferte zu überbringen. Der Kuppler lobte natürlich den Bräutigam und seine Familie mit den besten Worten und argumentierte über die positiven Seiten einer Heirat der beiden.
Sobald der Kuppler aus der Tür war, ging die selbe Maschinerie von hier aus los. Wie ist die Sippe des Gambrós, was hat er für einen Beruf, was wird er später erben, wo werden sie wohnen usw.
Heiratsversprechen und Verlobung
War alles geklärt, wurden ein paar (heimliche) Treffen bei ihr Zuhause vereinbart, wo sich die beiden kennen lernen konnten und der Bräutigam beim Gespräch mit der Familie bestehen musste. Passte alles wurde der Logos (Ehren-Wort, Heiratsversprechen) gegeben.
Nach einer vorbestimmten Zeit wurde Verlobung gefeiert. Es wurden Verwandte und engste Freunde eingeladen. Bei einer kleinen Zeremonie wurden beiden Geschenke von den jeweiligen Schwiegereltern gegeben. Wenn es die Finanzen erlaubten waren das meist Schmuck und Lires, Goldmünzen.
Zu gegrilltem Lamm wurde, natürlich mit Musikkappelle, bei Tanz und Wein bis tief in die Nacht gefeiert. Das war für die Verwandten dann die Gelegenheit die zukünftigen Familienmitglieder aus der Nähe unter die „Lupe“ zu nehmen.
Wozu nun diese ziemlich vollständige Schilderung einer griechischen Verlobung?
Na – um jetzt zu zeigen, dass es auch anders geht, man muss nur reif genug (und/oder des öfteren verheiratet gewesen) sein – dann weiß man, dass es auch mit dem Nachbarn, bzw. zwischen einem „schottischen Rheinländer und Österreicherin“ klappen kann.
So hat uns heute die frohe Botschaft erreicht, dass Charly und Johanna sich verlobt haben! „Ein Engl für Charly“. Fortsetzung folgt.
Chrónia pollá, Ihr Lieben!!! Und stellt schon mal den Krasí kalt, wir fallen heute abend bei Euch ein. Das ist doch mal ein Anlass zu feiern, im tiefsten kretischen Winter….
Hallo, ihr zwei Süßen!
Habe eben gelesen, dass ihr euch verlobt hat! Alles Gute und Gottes Segen für euch!! Wann ist die Hochzeit?! Bitte in den bayerischen Ferien, damit wir kommen und mitfeiern können!!
LG
Thomas und Sylvia
Und auch aus Berlin die herzlichsten Glückwünsche für Euch beide, liebe Johanna, lieber Charly!!!!!
Irgendwann sehen wir uns wieder! Vielleicht schafft ihr es ja sogar bis dahin verheiratet zu sein 😉
Meine Lieben, die herzlichsten Glueckwuensche von uns 3! Da es anscheinend noch geheim? ist, kommen unsere Wuensche per e-mail!!! Na sisete eftichismeni, filakia polla.
Hallo Susanne und Jörg,
immer am Puls der Zeit! Vielen lieben Dank für die Glückwünsche. Der aspro grassi ist schon kaltgestellt – Jamas, ta leme!
Johanna und Charly