Ein Land liegt am Boden: Die Chancen, dass Griechenland nicht pleite geht, stehen denkbar schlecht. Selbst Medikamente gibt es nur noch gegen Bargeld und Schüler müssen ohne Bücher lernen.
Vielen Griechen graut es vor der Zukunft, ihre Gegenwart ist schon schlimm genug. Wer krank ist und Medikamente braucht, kann sich das Rezept sparen, er bekommt die Medizin ohnehin nur gegen Bares, weil die Krankenkassen ihre Schulden bei Apothekern seit Monaten nicht bezahlen.
Brot und Bohnen
Laut Statistik lebt bereits jeder fünfte Grieche unter der Armutsgrenze. Mindestens 13.000 Menschen kommen Tag für Tag in Athen zu den Armenspeisungen, sagt Nikitas Kanakis. Der Zahnarzt ist Vorsitzender der griechischen Sektion der Hilfsorganisation Ärzte der Welt (MDM).
Sie betreibt in Griechenland vier Zentren, in denen Bedürftige kostenlos medizinisch versorgt werden. „Aber immer mehr Menschen fragen gar nicht nach Medikamenten, sondern nach Essen: Sie haben Hunger„, berichtet Kanakis. Seit Gründung der Hilfsorganisation vor 22 Jahren haben die 600 griechischen Mitglieder in 50 Ländern geholfen. Jetzt müssen sie sich voll auf die „humanitäre Krise in Griechenland“ konzentrieren, erzählt Kanakis. Im Vorjahr wurden noch sechs Container mit Nahrungsmitteln nach Uganda geschickt, jetzt werden alle Hilfsgüter „dringend im eigenen Land“ gebraucht.
Von der Suppenküche ist es nicht weit zur Konstantinopel-Straße, zur Organisation Klimaka, dem Treffpunkt der Obdachlosen. Es ist die letzte Anlaufstelle für Leute wie Giorgos Barkouris: Mitte 2010 hat er seinen Job als Computertechniker verloren – „wegen der Krise“, wie ihm der Chef erklärte. Von der Arbeitslosenhilfe, die es höchstens ein Jahr lang gibt und die derzeit 461,50 Euro beträgt, könne niemand leben und die Chance auf irgendeinen Job „ist null“. Jeden Monat verlieren 20.000 Menschen in Griechenland ihre Arbeit. „Von der Arbeitslosigkeit ist es nur ein kleiner Schritt zur Obdachlosigkeit“, sagt Ada Alamanou, ehrenamtliche Helferin bei Klimaka.
73 Milliarden Euro Hilfskredite haben die EU und der IWF in den vergangenen 20 Monaten nach Griechenland überwiesen. Bei Hilfsorganisationen wie Klimaka, die sich ausschließlich aus Spenden finanzieren, ist kein Cent davon angekommen.
Gute Quelle: Kleine Zeitung
Hallo Roland, wir kümmern uns drum und werden darüberhinaus diese Organisation in unsere Vorschlagsliste der potentiellen Spendenempfänger mit aufnehmen. Wir melden uns.
Dein Radio Kreta Team