Wie Griechenland noch gerettet werden kann

Ein Kommentar von Cerstin Gammelin, Süddeutsche.de

Griechenland ist kein schlecht geführtes Unternehmen. Das Konzept, die Regierung faktisch zu entmündigen, dann zu rationalisieren, auszulagern und die verbleibenden Beschäftigten so niedrig zu entlohnen, dass sie kaum noch davon leben können, ist auf ganzer Linie gescheitert. Für dieses Desaster trägt die deutsche Regierung eine besondere Verantwortung. Jetzt braucht es ganz andere Lösungen – und eine davon lautet: Klotzen, nicht kleckern.

Das Konzept der Retter, ein demokratisches Land wie ein schlecht geführtes Unternehmen zu betrachten, die Regierung faktisch zu entmündigen und dann nach rein ökonomischen Kriterien vorzugehen, zu rationalisieren, auszulagern und die verbleibenden Beschäftigten so niedrig zu entlohnen, dass sie kaum noch davon leben können – ist auf ganzer Linie gescheitert.

Das Sparprogramm hat das Land direkt in die Armut getrieben, und die Währungsgemeinschaft in eine Sackgasse. Für dieses Desaster tragen alle Verantwortung, in besonderer Weise allerdings die deutsche Regierung, die den scharfen Ton vorgab und später auch durchsetzte, dass private Banken Griechenland einen großen Teil der Schulden erlassen sollen.

Gut möglich, dass die verantwortlichen Politiker längst aufgegeben hätten, wäre da nicht das viele Geld.

Rückkehr der Drachme?

Lest selbst: Süddeutsche.de