Frankfurter Rundschau, Autor Stephan Kaufmann
Vor fast 60 Jahren erließen die Gläubiger der Bundesrepublik einen Großteil der Schulden. Das ebnete den Weg zum Wirtschaftswunder.
Die Verhandlungen über einen Schuldenerlass für Griechenland sind in der letzten Runde. Auf 100 Milliarden Euro sollen Athens Gläubiger verzichten. Es ist eine gigantische Pleite. Um einen ähnlich großen Erlass zu finden, muss man 59 Jahre zurückgehen. Damals war die Bundesrepublik Deutschland der Profiteur. Das Londoner Schuldenabkommen vom Februar 1953 – bei dem auch Griechenland verzichtete – ermöglichte den wirtschaftlichen Aufstieg Westdeutschlands.
Finanzminister Fritz Schäffer hatte den deutschen Verhandlungsleiter Hermann Josef Abs gewarnt: Mit den Verhandlungen über die Regelung der Altschulden übernehme er eine undankbare Aufgabe. „Herr Abs“, sagte Schäffer, „wenn Sie es schlecht machen, werden Sie an einem Birnbaum aufgehängt und wenn Sie es gut machen, an einem Apfelbaum.“
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