THE WALL STREET JOURNAL – Ein Paradies zu verkaufen…

Quelle: JOHN CARR, THE WALL STREET JOURNAL

Alles begann vor zwei Jahren. Damals hatte FDP-Politiker Frank Schäffler eine Idee: Griechenland solle doch seine Inseln verkaufen, um seinen Schuldenberg abzubauen. Plötzlich gewann ein Traum an Kontur: Man könnte in ein Stückchen griechisches Paradies investieren, das sich bei einem Zahlungsausfall nicht in Luft auflösen würde.

Die griechischen Meere zwischen Thassos im Norden und Rhodos und Kreta im Süden, entlang der Küste von Zakynthos bis Korfu im Nordwesten, sind gespickt mit mehr als 6000 Inseln. Nur 227 davon sind bewohnt. Seitdem der wohlhabende Reeder Aristoteles Onassis in den Fünfzigerjahren die Insel Skorpios aufgekauft hat, ist eine private Insel das höchste …

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Oder ein kleiner Tipp von mir als ehemaligem Eigentümer der Insel Radiokropolis:

So eine Privatinsel macht ganz schön Arbeit. Inselpflege, Strandpflege und dann auch noch Müll wegbringen (auf die Nachbarinsel). Nach getaner Arbeit auf einen Raki zu Giorgos in´s Kafenio? Vergiss es! Selbst das Kafenio muss die eigene Frau selber machen.Und ich dann der einzige Gast! Den ganzen Sommer findest Du nicht mal einen ruhigen Platz am Meer. Alle Freunde und die gesamte Verwandtschaft hatten bereits die Handtücher an Ihrem Lieblingsstrand ausgebreitet.

Hab dann das Eiland an so einen verrückten Ami verscherbelt. Der hatte einen eigenen Gärtner, den er von den schwarzen Oliven kaum unterscheiden konnte. Die 35m Yacht (Trash2) mit dem 5.000l Tank machte mich schon ganz schön neidisch. Öl und Müll, das können die Amis.

Nun haben wir uns eine größere Insel zugelegt. Kreta. Hier kann man prima kleine Häuser mieten oder auch kaufen. Giorgos betreibt sein Kafenio, bei Manolis kauft man Holz für den Kamin, Raki gibt es nebenan bei Apostolis in der Taverne. Bekannte und Verwandte wohnen bei griechischen Freunden. Das Leben kann so einfach sein.