Buchtipp: „Mani“ von Patrick Leigh Fermor

Wir sollten Griechenland nicht immer nur als Krisenstaat wahrnehmen. Und als bester Botschafter für das hadernde Hellas dient uns ein Brite: Patrick Leigh Fermor (1915 – 2011), ein Säulenheiliger der Reiseliteratur.

Dabei hat er sein vielleicht spektakulärstes Abenteuer nie zu Papier gebracht: Die Entführung des Generalmajors Heinrich Kreipe, des deutschen Befehlshabers während der Nazi-Besatzung auf Kreta im Jahr 1944 – ein waghalsiger Sabotageakt, der Fermor gemeinsam mit britischen Kommandokräften und griechischen Partisanen gelang.
Fermor entschloss sich bereits als 18-Jähriger zur großen Tour und wanderte im Jahr 1933 von London aus über die Niederlande, Deutschland, Ungarn und Griechenland bis nach Konstantinopel.

Daraus wurden später „Die Zeit der Gaben“ und „Zwischen Wäldern und Wasser“, wie seine anderen Bücher bei Dörlemann erschienen, glimmend schön übersetzt von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié.
Jetzt aber Griechenland: Dort, auf Mani, lässt sich Fermor schließlich nieder, nachdem er im Jahr 1952 erstmals diesen Zipfel der Halbinsel Peloponnes bereist hat.

Wie er die Menschen der Mani im gleichnamigen Buch beschreibt und ihre Landschaft beschwört – das zeigt Fermors Meisterschaft: „Wir gewannen in schwindelerregender Fahrt an Höhe. Mit jeder Serpentine entfaltete sich unter uns ein weiteres Stück Lakonien. Diese Hügel am Fuße der Berge lagen bereits im Schatten, doch ein sanftes Licht ließ die Hänge des Parnongebirges noch unwirklicher in der Ferne schimmern … Wir stiegen in Höhen auf, wo Adler in gemessenem Abstand auf dem letzten Flug des Tages vornehm und unnahbar ihre Kreise zogen. Spitze Schatten rückten über die Ebene vor, und das Schimmern der Tennen erlosch, eine nach der anderen.“ Da will man doch hin.

Radio Kreta – immer gute (Buch-) Tipps!

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