Wenn das Geld knapp wird, sparen die Leute an den Zigaretten. Das zumindest legen die Zahlen des weltgrößten Tabakkonzerns nahe: Demnach ist der Verkauf von Industriezigaretten in den europäischen Krisenländern im ersten Halbjahr eingebrochen. Besonders steil abwärts ging es in Griechenland.
Hamburg/New York/Paleochora – Die Raucher in Europa verzichten immer öfter auf Zigaretten: Im ersten Halbjahr ging der EU-weite Absatz an Industriezigaretten um 5,8 Prozent zurück, wie der weltgrößte Tabakkonzern Philip Morris International am Donnerstag mitteilte.
Noch viel deutlicher ist der Rückgang in den Krisenländern des Südens: In Griechenland wurden fast 20 Prozent weniger Zigaretten verkauft als im Vorjahreszeitraum, in Spanien rund zehn Prozent. Für Deutschland betrug das Minus laut Hersteller nur 1,3 Prozent.
Philip Morris führte den EU-weiten Einbruch auf die höheren Arbeitslosenzahlen zurück. Sie seien ein „Schlüsselindikator“ für den Absatz von Industriezigaretten. Allerdings bedeuten die Rückgänge nicht zwangsläufig, dass auch weniger geraucht wird: Philip Morris berichtet gleichzeitig von kräftig steigendem Absatz an Drehtabak. Dazu kommt der unüberschaubare Bereich der Schmuggelzigaretten.
Trotz sinkender Absätze in Europa hat der Konzern im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Die Einnahmen legten um 3,3 Prozent auf 15,6 Milliarden Dollar zu, der Betriebsgewinn stieg um 4,5 Prozent auf sieben Milliarden Euro. Grund für die guten Zahlen seien bessere Verkäufe in Asien sowie dem Nahen Osten und Afrika. Zu Philip Morris gehören Marken wie Marlboro oder L&M, die von 78.000 Mitarbeitern in 56 Fabriken hergestellt werden.
Quelle: Spiegel.de
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