Von Uta Wagner
Tomatenfrikadellen (Domatokeftedes) sind hier auf Kreta eine typische Vorspeise. Ich habe sie in einer kleinen Dorftaverne kennengelernt. Von einer kretischen Nachbarin erhielt ich dann das Rezept.
Das Problem bei dem Erfragen von Rezepten ist hier allerdings, dass alle Hausfrauen denken, dass man die Grundkenntnisse der kretischen Zubereitung natürlich kennt! (Inzwischen bin ich auch schon ganz gut darin.) Also bekommt man zumeist die Zutaten aufgezählt, ohne jegliche Mengenangaben – alle nehmen an, dass man die sich schon denken kann! Auch Zeit, Temperaturangaben oder Zubereitungsart muss man zum Beispiel oft extra erfragen. 😉
Im Moment gibt es immer noch Tomaten auf dem Markt, sie sind jedoch nicht mehr so hübsch und saftig wie vor einem Monat. Genau richtig also für die Herstellung von Tomatenbratlingen.
Da das Brot hier immer so schnell trocken wird, mache ich mein Paniermehl immer selbst. Dadurch entsteht zumeist ein etwas dunkleres, da ich sowohl Weißbrot- wie auch Graubrotkrümel einfach mische.
Ich habe das Rezept nun ausprobiert; alles klappte prima und sie schmecken sehr lecker. Einige Tage später berichtete ich dann stolz von meinen Kochergebnissen und gab meiner Bewunderung Ausdruck, dass die Bratlinge auch ohne Ei nicht auseinander gefallen sind.
Woraufhin meine Nachbarin mich verwundert anblickte und meinte, „Natürlich muss da Ei rein, hab ich das wohl vergessen zu sagen?“
Ich habe daraufhin das Rezept nochmals mit Ei ausprobiert. Es klappt genauso gut und bei den anderen Zutaten musste komischerweise nichts verändert werden. Mit gefallen sie ohne Zugabe des Eies jedoch besser!
Der Geschmack von Kreta: Rezept für „Domatokeftedes“
Gute Rezepte und gute Musik bei Uta, „Der Geschmack von Kreta“.