Geburtstage – 3. April: Doris Day.

Und locker flockig geht es weiter mit den Goldkehlchen-Geburtstagen im April.
Heute ist eine Sängerin und Schauspielerin dran, die sicher jeder von Euch kennt, sei es als DAS Klischee der amerikanischen „Sauber“-Hausfrau und Mutter an der Seite von Rock Hudson, Cary Grant, James Garner oder James Stewart, sei es als liebevoll den Filmsohn in den Schlaf trällernde Film-Mami, die alle Fragen (zugegebenermaßen etwas unbefriedigend) mit „Qué será, será!“ beantwortet. Na, Groschen gefallen? Bingo! Die Rede ist von der wundervollen Doris Day, die heute stolze 97 Lebensjahre feiert.

Womit sie diese vielen Jahre bislang so verbracht hat, haben wir mal ein bisschen recherchiert – das Ergebnis findet Ihr hier:

Doris Day wurde am 3. April 1922 in Cincinnati, Ohio, als Doris Mary Ann Kappelhoff als drittes Kind des Musiklehrers William Kappelhoff und seiner Frau Alma Sophia Welz geboren. Beide Eltern waren als Kinder deutscher Einwanderer ebenfalls in Cincinnati zur Welt gekommen. Doris wollte ursprünglich Tänzerin werden, konnte ihren Traum aufgrund eines im Alter von 14 Jahren bei einem Autounfall erlittenen Beinbruchs nicht verwirklichen.

Sie trat beim Rundfunk und in Nachtklubs auf, bevor sie als Sängerin bei den Bands von Bob Crosby und Les Brown arbeitete. Ihren Durchbruch hatte sie 1944 mit dem Nummer-eins-Hit „Sentimental Journey“. Ihr Arbeitgeber, der Nachtclubbesitzer und Bandleader Barney Rapp, verpasste ihr nach dem Lied „Day After Day“ den Künstlernamen „Doris Day“. Danach arbeitete sie für verschiedene Radiosendungen unter anderem mit Frank Sinatra, Bob Hope und Dinah Shore zusammen.

Ihre erste Ehe mit dem Posaunisten Al Jordan dauerte von 1941 bis 1943. Ihr im Februar 1942 geborener Sohn Terry starb am 19. November 2004 an Krebs. 1946 heiratete sie den Saxofonisten George Weidler, doch auch diese Ehe wurde nach kurzer Zeit geschieden.

Doris Day wurde als mittlerweile etablierte Entertainerin 1947 von Hollywood-Produzenten entdeckt und schaffte den Sprung nach Hollywood, wo sie fortan in einigen Musicals zu sehen war. Doch es waren vor allem familienfreundliche Filmkomödien, u.a. mit Rock Hudson, die maßgeblich ihr Image als „Sauberfrau“ prägten und mit denen sie in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren zu den populärsten und kommerziell erfolgreichsten Hollywoodstars aufstieg.

Ihr erster Film, „Zaubernächte in Rio“ unter der Regie von Michael Curtiz, kam 1948 ins Kino. Er bescherte ihr den dritten Nummer-eins-Hit „It′s Magic“. Es folgten überwiegend heitere Filmmusicals wie „Bezaubernde Frau“, „Romanze mit Hindernissen“, „In all meinen Träumen bist du“ oder „Man soll nicht mit der Liebe spielen“, in denen vor allem ihr Gesangstalent und ihr Talent als Komödiantin gefördert wurden.

Ein Beispiel hier: „Shaking the blues away“Liebe Madonna, das mit dem Männerballett war schon lange vor dir mal einer eingefallen….:

Einige ernste Rollen übernahm Doris Day in Filmen wie „Der Mann ihrer Träume“ oder „Der Gefangene des Ku-Klux-Klan“. Ihre bekanntesten Filmpartner waren Jack Carson, Kirk Douglas, Lauren Bacall, Ronald Reagan, Ginger Rogers, Frank Sinatra und Danny Thomas, mit denen sie z.T. auch später noch persönlich befreundet blieb. 1951 heiratete sie den Produzenten Martin Melcher, mit dem sie bis zu dessen Tod 1968 verheiratet war.

Den größten Erfolg jener Zeit feierte sie 1953 an der Seite von Howard Keel mit dem Western-Musical „Schwere Colts in zarter Hand“, das als sehr freie Verfilmung der Vita der Wildwest-Heldin Calamity Jane gelten kann. Mit dem Lied „Secret Love“ aus diesem Film, das 1954 als Bester Filmsong mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, hatte sie nach „Love Somebody“ mit Buddy Clark und „A Guy Is a Guy“ ihren fünften und letzten Nummer-eins-Hit.

Als sich Doris Day ihre Filmrollen selbst aussuchen konnte, entschied sie sich für „Tyrannische Liebe“, ein Werk, das die dramatische Lebensgeschichte der Sängerin Ruth Etting darstellte und mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Danach trat sie 1956 mit James Stewart in dem Alfred-Hitchcock-Thriller „Der Mann, der zuviel wusste“ auf und machte den Filmsong „Que Sera, Sera“ (Oscar-Auszeichnung) zu ihrer Erkennungsmelodie. Die Produzenten des Films hatten auf ihre Popularität als Sängerin gesetzt, gleichwohl lobten Kritiker ihre künstlerisch anspruchsvolle Leistung als Schauspielerin.

Nach „Der Mann, der zuviel wusste“ folgten überwiegend harmlose Komödien wie „Reporter der Liebe“ (mit Clark Gable), „Babys auf Bestellung“ (mit Richard Widmark) und „Mit mir nicht, meine Herren“ (mit Jack Lemmon), die allerdings eher mäßig erfolgreich waren.

Ihren endgültigen Durchbruch als kassenträchtiger Filmstar hatte Doris Day an der Seite von Rock Hudson mit dem Film „Bettgeflüster“, für den sie ihre erste und einzige Oscar-Nominierung erhielt. Mit Hudson drehte sie 1961 und 1964 die sehr erfolgreichen Nachfolger „Ein Pyjama für zwei“ und „Schick mir keine Blumen“.

Daneben profilierte sie sich als eine der beliebtesten Schauspielerinnen der Vereinigten Staaten in kommerziell erfolgreichen Filmkomödien wie „Ein Hauch von Nerz“ (mit dem Golden Globe als beste Komödie ausgezeichnet) neben Cary Grant oder „Was diese Frau so alles treibt“ und „Eine zuviel im Bett“ mit James Garner. Ihre letzte dramatische Rolle hatte sie 1960 in dem Psychothriller „Mitternachtsspitzen“, ihre letzte Musicalrolle 1962 in „Spiel mit mir“.

Nach dem Tod (1968) ihres Ehemannes Martin Melcher, der ihre Karriere als Manager maßgeblich mitbestimmt hatte, nahm Day keine Rollen mehr an. Melcher oder ihr Anlageberater Jerry Rosenthal hatten ihr Vermögen verspekuliert. Day war verschuldet und vertraglich zu einer Fernsehserie verpflichtet. Nach einem längeren Gerichtsverfahren wurde Jerry Rosenthal zur Zahlung von 22 Millionen Dollar in erster Instanz verpflichtet; nach einem Berufungsverfahren erhielt Day im Zuge eines Vergleiches 10 Millionen Dollar.

Seit dem Ende ihrer Filmkarriere setzt sich Doris Day verstärkt für den Tierschutz ein, wofür sie 2004 mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet wurde.
Im September 2011 erschien ihr bislang letztes Album „My Heart“. Das Album stieg auf Anhieb in die britischen Top 10 Album Charts ein – und das in diesem Alter – wow!

Zur Veranschaulichung hier nochmal die etwas reifere, nachdenkliche Doris Day mit „The way we were“ (kleiner Tipp der Red: Taschentücher bereithalten!):

Doris´ komplette Auszeichnungen, ihre Filmo- und Diskografie, sowie noch viele weitere Informationen findet Ihr u.a. Wikipedia.

Radio Kreta gratuliert von ganzem Herzen und dankt für viele lustige, unterhaltsame und auch spannende Stunden vor der „Glotze“. Danke, Doris!


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