Von Uta Wagner. Der Geschmack von Kreta.
Feta ist von der kretischen Speisekarte nicht wegzudenken. Auf den Bauernsalat gehört eine Scheibe Feta, Saganaki kann mit Feta gebacken werden, Spinattaschen schmecken als Spinatkäsetaschen (Spanakotiropita) noch besser, Koukouvajia gäbe es ohne Feta gar nicht und auch Briam wäre ohne diesen bekannten Käse nur halb so lecker!
Natürlich wird auf Kreta auch dieser Schafskäse, der in Salzlake gelagert wird, hergestellt. Er darf sich laut Vorschriften der Europäischen Union nur nicht mehr Feta nennen. Schon in den 1990 Jahren wurde versucht, den Namen „Feta“ als geschützte Ursprungsbezeichnung in der europäischen Union zu schützen. Nach jahrelangem Streit innerhalb der EU Länder, gab es 2005 einen Gerichtsbeschluß und seit 2007 ist es ganz offiziell: Feta darf sich nur der Käse nennen, der aus der Milch von Schafen und/oder Ziegen gemacht wird, welche ihr Futter von den Weiden bestimmter Regionen Griechenlands erhalten haben. Diese Regionen sind Thrakien, Epirus, Makedonien, Mittelgriechenland, Thessalien, Momos, Lesbos und Peloponnes, jedoch nicht, wie ihr sehen könnt, Kreta! Erkennen könnt ihr echten Feta an dem roten Gütesiegel der EU.
Wenn man aber auf dem Wochenmarkt nach Feta aus Kreta fragt, bekommt man ihn natürlich auch! Er wird natürlich genauso hergestellt und ich kann den Unterschied nicht erschmecken, ob die Schafe Weidegras aus Lesbos oder Kreta gefressen haben. 😉
Offiziell muss er jedoch „Weißkäse in Salzlake“ oder „Weißer Käse in Scheiben“, „Käse nach Feta Art“ etc. genannt werden. In Deutschland heißt er oft „Hirtenkäse“, „Balkankäse“ oder „griechischer Käse nach Feta Art“. Aber Achtung in Deutschland ist es dann zumeist Käse aus der Kuhmilch gemacht wurde!
Dieser krümelige halbfeste Schnittkäse wird hauptsächlich aus Schafsmilch mit einem Zusatz von bis zu 30 % Ziegenmilch hergestellt. Feta reift ungefähr 2 Monate in großen Blöcken. Wenn er fertig ist, wird er in Scheiben geschnitten und hat daher auch seinen Namen – „Feta“ (φέτα) heißt übersetzt Scheibe. Diese Scheiben werden dann bis zum Verzehr in einer Salzlake gelagert. Er hat deshalb einen recht hohen Salzgehalt. Feta schmeckt leicht säuerlich, würzig und schön cremig. Er hat einen Fettgehalt von 45 % Fett in der Trockenmasse, das entspricht ungefähr 18 g Fett auf 100 g Käse.
Feta ist der am meisten konsumierte Käse in Griechenland und auch der bekannteste griechische Käse weltweit! Schon in Homers „Odyssee“ findet man Verweise auf einen Käse, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um Feta handelt. Der Zyklop Polyphem aus der griechischen Mythologie wird als erster Fetaproduzent genannt. Es wird berichtet, dass er Schafsmilch in Schafshaut sammelte, die einige Tage später fest geworden war. Diese Geschichte wird allerdings auch an einer anderen Stelle dem Gott der Hirten „Aristaios“ – Sohn des Apollo und Kyrene – zugeschrieben.
Ich mag Feta bzw. kretischen Scheibenkäse in Salzlake gerne in Spinatkäsetaschen, als Füllung in den länglichen Paprikaschoten, im Teigmantel gebraten, als Salatbeilage oder auch einfach pur mit Olivenöl und Oregano.
Mein Lieblingsgericht mit warmen Feta ist Schweinekotelett mit Oliven und Feta. Das ist ein einfaches Rezept, das man gut vorbereiten kann und wenn Gäste kommen dann schnell in den Backofen schieben kann..