Das Jahr 2013, das für die Freunde des 2-Euro-Sammelthemas mit der Ausgabe der ersten deutsch-französischen Gemeinschaftsmünze so furios begonnen hat, neigt sich dem Ende entgegen. Zeit für eine Rückschau auf einen Rekord-Jahrgang, der den Sammlern mehr unterschiedliche Motive denn je bescherte.
Immer wieder war in der Vergangenheit von einzelnen Euro-Ländern der Wunsch geäußert worden, zu besonderen Anlässen doch zwei nationale Doppeleuros anstatt nur einem pro Jahr emittieren zu dürfen. Zuletzt kam dieses Ansinnen von Deutschland und Frankreich, die den 50. Jahrestag ihres Freundschaftsvertrags 2013 numismatisch mit einer 2-Euro-Gemeinschaftsmünze feiern wollten, ohne auf ihre bereits geplanten Münzen verzichten zu müssen. Vor allem Deutschland war nicht bereit, die auf 16 Jahre angelegte Bundesländerserie zu unterbrechen.
Auf höchster Ebene wurde deshalb über eine Ausnahmegenehmigung verhandelt mit dem Ergebnis, dass in der gerade in Arbeit befindlichen neuen EU-Verordnung 651/2012 die jährliche Höchstgrenze für 2-Euro-Gedenkmünzen grundsätzlich auf zwei Ausgaben pro Jahr heraufgesetzt wurde. Die Möglichkeit, zusätzlich Europa-Gemeinschaftsausgaben zu prägen, bleibt davon unberührt. 2013 nutzten gleich sieben Staaten die neue Freiheit, was das ohnehin schon beliebte Top-Sammelgebiet noch vielfältiger macht. Neben Deutschland und Frankreich sind dies Italien, Finnland, Griechenland, die Niederlande und der Vatikan.
Doppelausgabe von Griechenland
Betrachten wir zunächst die neuesten Bimetall-Doppeleuros von 2013, die wir noch nicht im Deutschen Münzen Magazin vorgestellt hatten. Der 2-Euro-Pionier Griechenland – hier erschien zu den Olympischen Spielen von Athen 2004 die erste 2-Euro-Gedenkmünze überhaupt – ist 2013 mit zwei Ausgaben in der Sammlung vertreten. Sie sind dem 2400-jährigen Gründungsjubiläum der Platonischen Akademie und dem 100. Jahrestag der Einheit Kretas mit Griechenland gewidmet.
Die von Platon im Jahr 387 vor Christus im Norden Athens gegründete Philosophenschule ist die älteste und langlebigste Institution ihrer Art. Sie wurde erbaut auf einem Gelände des attischen Helden Akademos. Im Laufe der Jahre wurde der Name des Hains auf die Schule und ihre Schüler übertragen. Noch heute steht der Begriff Akademie für wissenschaftliche oder künstlerische Hochschulen, deren Absolventen Akademiker sind. Als Münzmotiv wurde ein nach links blickendes Porträt des vollbärtigen Philosophen Platon (427 bis 347 v. Chr.) gewählt, berühmtester Schüler von Sokrates und selbst eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte.
Das Schicksal Kretas, mit über 8250 Quadratkilometern die größte der griechischen Inseln, war schon immer mit dem Festland verbunden, aber erst seit 1913 ist Kreta offiziell ein Teil Griechenlands. Dieses Jahrhundert-Jubiläum feiern die Hellenen jetzt mit der Herausgabe einer 2-Euro-Gedenkmünze. Sie zeigt Freiheitskämpfer mit der ehemaligen griechischen Nationalflagge und verweist damit auf die blutigen Aufstände gegen die türkischen Besatzer im 19. Jahrhundert. Auf Druck der europäischen Großmächte Frankreich, Russland und Großbritannien erlangte Kreta 1898 die Autonomie und wurde schließlich mit dem Vertrag von London 1913 Teil des griechischen Staats.
Auszug: Deutsches Münzen Magazin
Für 2 €uro gibt es hier zwei Frappè. Kaffee ist auf Kreta WICHTIG.