Nun hat sie begonnen, die „dunkle“ Jahreszeit im mittleren Norden Europas: der Winter.
Am Meisten nerven ja gar nicht mal die (Minus-)Temperaturen, sondern vielmehr der Mangel an Tages- oder gar Sonnenlicht. Denn Letzteres hilft erwiesenermassen sogar gegen die sogenannte „Winterdepression“, die nicht nur einen selbst, sondern auch alle anderen im Umfeld mit herunter zieht.
Deswegen entschliessen sich Jahr für Jahr immer wieder viele langstreckenflugunwillige Menschen, den Winter „aushäusig“ im gerade noch europäischen Süden zu verbringen. Waren bisher die bevorzugten Ziele der wintermuffeligen Deutschen die westlich von Nordafrika im Atlantik beheimateten Kanaren oder auch die – allerdings nicht ganz so schönwettersicheren – Balearen im Mittelmeer, infizieren sich immer mehr Menschen mit dem legendären „Kreta-Virus“.
Kreta ist mit 8261,18 Quadratkilometern Fläche sowie 1.066 Kilometern Küstenlinie die größte griechische Insel und fünftgrößte Insel im Mittelmeer. Sie liegt ziemlich exakt zwischen dem griechisch-europäischen Festland und Nordafrika.
Mit den über 300 Sonnentagen im Jahr ist der Winter (November bis März) trotz gelegentlicher Regenfälle, u.U. auch Stürme und Schnee in den Bergen immer noch recht mild. Und vor allem überwiegend sonnig, was sicherlich nicht zuletzt ein Grund für das ebenfalls überwiegend sonnige Gemüt der Inselbewohner ist!
Unsere Reisetipps für Kreta im November und für den Rest des tristen mitteleuropäischen Winters legen Euch unsere selbsgewählte „Heimat“-Insel im Allgemeinen an´s Herz.
Hier stellt sich für den Besucher und Urlauber natürlich dann die Frage nach der konkreten Destination, angefangen bei der scheinbar simplen Frage: „Nord- oder Südküste?“.
Nun, die Antwort darauf ist so vielschichtig wie die Natur und der Charakter der Insel und ihrer Bewohner und lautet: „Kommt drauf an!“ Nämlich darauf, was Ihr selbst wollt.
Für Party-Menschen ist sicher die Nordküste geeigneter, auch wenn sich hier die „Hauptsaison-Touristen-Hochburgen“ eher durch hochgeklappte Gehsteige, verrammelte und vernagelte Luxus-Hotels und geschlossene Lokalitäten, inclusive der Supermärkte, auszeichnen.
Echtes (Nacht-)Leben findet allerdings weiterhin in den Städten der Nordküste statt; Heraklion, Rethymnon, Chania, evtl. sogar Agios Nikolaos u/o Elounda, bieten Euch alles, was das Nachtschwärmer- und Shopping-Therapy-Herz so begehrt.
Wer es allerdings eher ruhiger und authentischer mag, ist besser in den Bergen des Ida Gebirges, der Lassithi- oder Messara-Hochebene oder der Lefka Ori – der weißen Berge – aufgehoben. Dazu aber bitte warm anziehen und gerne auch mal kalt duschen!
Eine schöne Alternative zum Nordküsten-Trubel und zur asketischen Bergdorf-Idylle bietet jedenfalls die Südküste.
Das libysche Meer bietet meist bis in den Dezember hinein noch 20°C Wassertemperatur oder mehr und die Nähe zu Afrika ist zumindest wettertechnisch durchaus spürbar. Wenn man hier nicht in den absoluten Tourismuszentren wie Plakias, Matala oder Agia Galini landet, findet man oft noch eine intakte Dorfidylle und -Infrastruktur vor – mit geöffneten Supermärkten, Tante Emma Läden, Tankstellen, Apotheken, Banken, Postämtern und natürlich Kafenia und Tavernen, denn die Leute, die ganzjährig dort wohnen, brauchen das ja auch.
Einfach dazu setzen und den griechischen Lebensstil im Winter genießen, denn nicht umsonst wünscht man sich in den Touristengebieten bereits ab Mariaä Himmelfahrt, dem 15. August, ein herzliches „kaló chimónas“ (καλό χειμώνας) – einen guten Winter – zum Abschied!
In diesem Sinne wünschen wir einen schönen Winter auf Kreta: „kaló chimónas stin Kriti“ (καλό χειμώνας στην Κρήτη!)