Drimiskos und der Holzkünstler Alexis Kiriakakis – Teil II! Von Jörg aus Agalianou.
Zeit, um Resümee zu ziehen:
Ja, das Leben ging weiter für Aleko in Drimiskos. Sein Startup ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Eigeninitiative mehr lohnen kann, als sich zum tausendsten Mal bei einer größeren Firma für einen Job zu bewerben. Als „stukadierter“ Designer mit Abschluss an einer Londoner Hochschule hätte er zwar gute Einstellungsvoraussetzungen, doch was nützen die, wenn inzwischen auch die großen etablierten Firmen, zumal die griechischen, sofern überhaupt noch existent, der gemeinen monetären Verknappungspolitik entsprechend ihre hermetische Austeritätspolitik betreiben? Was also blieb zu tun? Ärmel hoch, Ich-AG gegründet und ran! Die Frage stellte sich allerdings zunächst: Wo sind die Kunden, die handwerkliche Qualitätsarbeiten zu schätzen und zu honorieren wissen?
Den Anschub leistete anfangs ein Kirchenauftrag.
Das Inventar der Kirche in Drimiskos aus dem 18. Jahrhundert hat Aleko inzwischen in langwieriger Arbeit komplett restauriert. Es lohnt sich durchaus, dort einmal hinein zu schauen. Die kunstvollen Schnitzereien erzählen regelrecht Geschichten aus einer Zeit, als die Anwohner noch nicht lesen konnten und daher auf diese Art symbolträchtig instruiert wurden. Ein Besuch des dortigen Kafenions von Mathio, in Wahrheit eine typisch kretische Schlemmerbude, nein, ein uriges Szene-Lokal erster Güte und der „Saloni“ (das Wohnzimmer) der Region, darf dabei nicht versäumt werden! Und auch mal reinschauen in Alekos Werkstatt: Handwerklich etwas zu bestaunen bei einem Käffchen, einem Raki und einem freundlichen Gespräch gibt es dort immer!
Von der Kirche gab es dann noch einen Anschlussauftrag für Aleko: Das berühmte Kloster in Preveli, das derzeit noch in Arbeit ist.
Ohne zusätzlich Privatkunden aber wäre nichts gegangen.
Da wurden zunächst auch mal ein paar alte Stühle für einen Handschlag instandgesetzt und maßgeschneiderte Echtholzküchen, dummerweise preislich im Wettbewerb mit 0815-Produkten bekannter Großserienhersteller, realisiert. Inzwischen aber hat es sich herumgesprochen: Alekos Werkstücke sind maßgeschneiderte Unikate die ihr Geld wert sind und das häusliche Ambiente ungemein aufwerten. Nicht zuletzt versprühen sie – durchaus authentisch – einen gewissen traditionellen kretischen Charme.
Die Bilder zeigen ein paar jüngst realisierte Projekte. Weitere stilistische Inspirationen für eigene Vorhaben lassen sich aus den umfangreichen Katalogen seiner bisherigen Arbeiten gewinnen. Aleko kommt auch gern ins Haus, bespricht mit Ihnen Ihre Vorhaben, nimmt vor Ort Maß und skizziert ad hoc aus der freien Hand erstaunlich präzise erste Entwürfe. Von Ahorn bis Zeder: Suchen Sie sich aus Dutzenden Holzarten die für Sie geeignete heraus. Neuerdings entwirft Aleko auch am Computer photorealistisch wirkende 3-D Animationen. Das CAD-Programm liefert ihm zudem komplette, maßgerechte Stücklisten, die ihm die Fertigung komplexerer Werkstücke enorm erleichtern. Hier nur zwei Beispiele:
Na, reifen schon ein paar Ideen für eigene Vorhaben? Alekos Telefonnummer ist noch die gleiche: +30 693 660 1255! Und sein Englisch ist ebenso wie sein Griechisch immer noch perfekt!
Jörg aus Agalianou, Aleko-Fan und Autor dieser Zeilen, stolzer Besitzer oben gezeigten Sofas (ein sogenanntes „Kana-Bunny“) und der Miniküche unter der Natursteinbank, kann Ihnen aus eigener Erfahrung nur versichern: Handwerkliche Unikate aus schönen Hölzern erfreuen einen dauerhaft, jeden Tag immer wieder aufs Neue, ungleich mehr wie irgendwelche Großserienfabrikate.
Der Aktionsradius von Aleko liegt im Bereich Rethymnon. Drimiskos liegt an der Südküste, nahe den Stränden Triopetra, Ligres und Agia Fotini.