Die griechische Supermarktkette Marinopoulos hat angeblich am Dienstagmorgen Konkurs eingereicht.
Die Supermarktkette (12.500 Beschäftigte) hat in den letzten Jahren große Liquiditätsprobleme. Griechischen Medien zufolge hat das angeschlagene Unternehmen mindestens 500 Mio Euro Schulden gegenüber Lieferanten angesammelt (wenn es um Schulden, Deals und Betrug geht, kann man den Medien manchmal noch glauben). Die Gesamtschulden sollen sich auf 1,3 Mrd Euro belaufen. Nachdem sich das französische Unternehmen Carrefor letztes Jahr aus dem Unternehmensverbund zurückgezogen hat, habe Marinopoulos keine Bankkredite mehr erhalten. Die immer noch anhaltenden Kapitalverkehrskontrollen erschwerten weiterhin das Geschäft.
Vor der Beantragung des Insolvenzverfahrens ist ein Deal mit der Sklavenitis Supermarktkette geplatzt.
Könnte zu einer Rückkehr der Dorfläden führen. Dort gibt es dann „nur noch“ einheimische Produkte. Aber lange Fahrten zu den großen Supermärkten bleiben aus. Hört sich fast ökologisch an. Bleibt abzuwarten, was man aus dieser Krise machen kann.
Was Stathis dazu sagt: „Wir hier auf Kreta haben alles. Selbst der Menschenschlag ist hier ein anderer. Wir könnten unser eigenes Ding machen.“
Naja, ich verbinde schon Einnerungen zum Marinopoulos in Mires. Wir lebten in Pitsidia nahe Matala und den Lidl in Mires gab´s noch nicht. Wir betrieben ein kleins Kafenion und da war Marinopolous schon eine große Hilfe. „Pilgern“ zum Lidl in Rethymnon gab´s maximal einmal die Woche, eher noch seltener. Einkauf in größteren Mengen in Iraklion gab´s auch nicht SO häufig. Damals war die Straße noch nicht ausgebaut und es dauerte um einiges länger.
Als es Lidl auch in Mires gab, suchte man sich halt die günstigsten Angebote bei beiden aus. Lustig war, daß man dann auch immer dieselben Leute beim jeweils anderen traf. Naja, und dann gab´s noch den teureren „Spar“ in Mires. Aber das war noch später.
Komischerweise wurden die Mitarbeiter beim M. umso unfreundlicher, je mehr Konkurrenz es gab. Ob der Druck nach der Übernahme durch Carrefour derart stieg?
Zu den Tante Emma Läden … : alleine in Pitsidia gab´s davon mindestens fünf (!!!) mit praktisch identischem Angebot, zwei in derselben Gasse genau gegenüber. Na, und von wo hatten die den Großteil ihrer Ware? Richtig … Lediglich bei Eier und Gemüse sah´s teilweise „lokaler“ aus.
Solche Läden sind oft „Familienangelegenheit“ und die entsprechenden Angehörigen – weitläufig! – „dürfen“ im Prinzip nur dort einkaufen, um sich keinen Ärger einzuhandeln. Als „Fremder“ bzw. „Zugereister“ unterliegt man solch einem Diktat aber eher nicht. Außer z.B. der Vermieter betreibt zufällig auch solch einen „Lebensmittel“-Laden … dann wäre es natürlich „ratsam“ …
Jedenfalls sind die Preise in den kleinen Geschäften um die Ecke DEFTIG, also mit ERHEBLICHEM „Bring“-Zuschlag. Bei selten benötigten Waren sollte man auch auf´s Ablaufdatum achten ….
Grundsätzlich wäre solch eine Tendenz aber begrüßenswert!