Kulinarische Köstlichkeiten: kretische Kiwis.

Auch im neuen Jahr hat sich Scheffredakteuse mal wieder vorgenommen, doch vielleicht mal die griechisch-orthodoxe vorösterliche Fastenzeit in allen Konsequenzen mit zu machen. Da in diese Zeit (dieses Jahr Ende Februar bis Mitte April) allerdings vermutlich ein Besuch in Deutschland „bei Muttern“ fällt, kann der orthodoxe Fastenspeiseplan aber keinesfalls durchgezogen werden, denn „fleisch-, eier- und milchproduktefrei“ geht in der Heimat noch weniger als hier….

Somit hat Frau sich zu einer „Entgiftung light“ entschlossen: viel Obst und Gemüse (so wie immer, aber nun ohne Sahnesößchen….), Nüsse und Kerne, frische Säfte, Suppen, wenig Fleisch, eher Fisch und eingeschränkter Milchprodukteverzehr. Dazu ein paar tibetische Kräuterkapseln und schon geht´s los.

Was sich natürlich aber auch auf der Einkaufsliste niederschlägt – sehr zum Missfallen des Scheffredakteurs, aber der darf seine karnivoren Gelüste nach wie vor ausleben, er schüttelt halt nur manchmal den Kopf, weil er gar nicht weiss, wie die aufgelisteten Obst- und Gemüsesorten eigentlich aussehen (den Hinweis, dass Avocados wie grüne Handgranaten aussehen, hat der ehemalige Berufssoldat allerdings schon verinnerlicht…) – also geht Frau selbst shoppen.

Das Schöne hier im Dorf ist, dass es meist wirklich lokale und somit auch saisonale Obst- und Gemüsesorten gibt. Also weitgehend weder Erdbeeren noch Kirschen oder Pflaumen und Trauben im Winter, sondern Äpfel, Birnen, Granatäpfel, Orangen, Mandarinen und ähnliches. Natürlich gibt es auch hin und wieder mal eine importierte Mango oder Ananas, aber eher wenig. Aber es gibt Kiwis, die ich bisher eigentlich unter „importierte“ Früchte gelistet hatte.

Nun hat mir aber eine Aktion in Paleochora mal wieder zu denken gegeben: da gab es nämlich mal wieder Gratis-Obst von der Verwaltung der Region Selino/Kandanos: und zwar besagte Kiwis! Sogar in Herzform, Gewicht jeweils um die 230 Gramm. So was gibt es dann auch wieder…

Herzkiwi
Herzkiwi

Soll heissen, diese kleinen haarigen Früchte wachsen auch hier??!

Da war Recherche fällig, denn die wenigsten assoziieren die ovale, grünfleischige Kiwifrucht mit Griechenland, sondern denken dabei eher an Neuseeland, dessen Züchter der chinesischen Stachelbeere, wie die Frucht zuvor nach ihrem eigentlichen Herkunftsland China hieß, den Namen „Kiwi“ gaben – abgeleitet von dem neuseeländischen Nationalvogel, den man gern mit allem neuseeländischen einschließlich der Neuseeländer selbst gleichsetzt.

Lang haftete der Kiwi für uns Europäer etwas Exotisches an. Erst in den 1970-er Jahren begann man, sie in Europa anzubauen. Heute zählt Griechenland zu den fünf weltweit größten Kiwiproduzenten.

Die Kiwi hat den wissenschaftlichen Namen Actinidia deliciosa – auf Griechisch heißt sie „Aktinidio“ (ακτινίδιo) und ist eine Beerenfrucht. Die Früchte sind oval, etwa 8-12 cm groß und haben eine braune, behaarte Schale. Sie wachsen in großer Anzahl an einem hoch kletternden, windenden Strauch und werden unreif geerntet.

Gerade in Griechenland wachsen diese Früchte prima, da hier alle Anforderungen zum guten Gedeihen gegeben sind: nährstoffreicher Boden, viel Sonne und ausreichend Niederschlag. – denn Kiwis können überall dort wachsen, wo es

  • sehr warme Sommer,
  • milde Winter und 
  • keinen Frost im Frühling gibt.

Also beste Voraussetzungen in Hellas! Hunderttausende der Früchte werden davon alljährlich in Griechenland produziert. Da die Kiwifrüchte nach der Ernte gut nachreifen, sind sie hervorragend für den Export geeignet. Immer mehr Bauern und Firmen steigen daher in ihre Produktion und ihren Export ein. Erntezeit ist in Griechenland im Spätherbst und Winter.

Quellen: gartenjournal.net und Heidi Jovanovic (hier ihr toller Griechenland-Blog)

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Noch ein prima Gemüse zur Fastenkur: Rosenkohl!