Geschichten von Kreta: Straßenbau in Paleochora.

Es ist Mitte, fast schon Ende März 2017, die ersten Touristen laufen schon durch´s Dorf, in spätestens 10 Tagen fängt die Saison an und irgendwie grüßt hier jährlich vor Saisonbeginn das Murmeltier.

Wurde Anfang des Jahres 2016 die Parallelstraße zu Paleochora´s Hauptstraße (von Chania kommend links) frisch gepflastert und erst Mitte Mai fertiggestellt, wiederholt sich das selbe Drama Anfang 2017 nun in der rechten Parallelstraße. Mitte/Ende März, knapp 3 Wochen vor Ostern, stellt sich die Situation wie folgt dar:

Strassenbau2
Straßenbau in Paleochora. Immerhin wird im Eigenbau versucht, den Zugang zu den Ladengeschäften doch noch zu ermöglichen.

Nun ist das für die Anwohner und Anlieger dieser Straße natürlich seit Mitte Januar, als die Bagger- und Bauarbeiten begonnen haben, denkbar unangenehm. Denn unter den Anwohnern befinden sich sowohl Familien mit kleinen Kindern (ergo: mit Kinderwagen), sowie alte Leute mit der kretischen Version des „Rollators“ (das sind die ähnlich aussehenden Gehhilfen ohne Rollen, da die bei den kretischen Straßenverhältnissen eher zur Gefährdung denn zur Unterstützung des darauf Angewiesenen taugen würden).

Baustelle1
Es ist eng in Paleochora.

Noch dazu befinden sich längs dieser Straße einige Ladengeschäfte und (Zahn-)Arztpraxen (leider kein Orthopäde…), die ob der seit über 2 Monaten andauernden quasi Unzugänglichkeit sicher auch einen ruhigeren Winter hatten, als ihnen lieb war. Von der Lärm- und Schmutzbelästigung mal ganz abgesehen…

Meinungen aus dem Kafenion

Grade gestern war dieses Thema ob eines gerade wieder vorbeidonnernden Steintransportes (die Steine werden direkt vor Ort auf der Baustelle zertrümmert!) ein „Reizthema“ im Kafenion – und wundersameweise empörten sich gerade die Griechen über diese, wie sie meinen, viel zu spät begonnene und lange noch nicht abgeschlossene Baumaßnahme, die sich, wie gesagt, voraussichtlich bis weit in die Vorsaison hinein ziehen wird. Und es wurde laut!

Nicht, weil gestritten wurde, sondern ganz im Gegenteil: alle waren sich einig: hätte man damit im November schon begonnen, wäre man zum Beginn der neuen Saison längst fertig. Und nun muss man sich sorgen, dass die bereits jetzt schon ankommenden Touristen dieses Chaos während ihres Urlaubs ertragen müssen, incl. Lärm, Verkehrsbehinderung und Schmutz.

Einhellige Meinung der Einheimischen: am 31. März jeden Jahres muss unser Dorf picobello sauber und vorzeigbar sein – und nicht eine einzige Baustelle sollte mehr zu sehen sein!

Dieser schließen sich auch die bereits anwesenden Vor-Vorsaison-Touristen und die Langzeiturlauber im Dorf an – auch die mit Allrad-Gefährt 😉

Strassenbau1
Langzeiturlauber in Vorfreude auf die beginnende und bald „barrierefreie?“ Saison.

Nur – ohne eine mehr oder weniger vorausschauende Planung wird das im nächsten Winter/Frühjahr wieder ähnlich sein. Mal sehen, durch welchen Straßenzug man sich dann buddeln darf.

Radio Kreta – uns fehlen mal wieder Köpfe zum schütteln.


streamplus.de

Kleiner Tipp an die Gemeinde: wenn evtl. Straßenbaumaterial übrigbleibt – es braucht nicht viel! – dann damit doch einfach bitte mal die Schlaglöcher auf der Küstenstraße nach Koundouras schließen. Auch das würden Euch viele radelnde, moped-, motorrad- und autofahrende Touristen (und Einheimische!) sehr danken!

2 Kommentare

  1. Wenn die Aussage wirklich zutreffend ist, kann ich Iddentreibhaus nur zustimmen. Wo werden denn die Fäkalien ins Meer gelassen? Ich besuche Paleochora jährlich und möchte nicht unbedingt in Fäkalien schwimmen.

  2. Eine viel wichtigere und für die Zukunft viel bedeutendere Baumassnahme für Paleochora wäre es, eine Kanalisation zu schaffen, die es vermeidet, Fäkalien direkt ins Meer zu transportieren.

Kommentare sind geschlossen.