Heute gibt es mal wieder einen DVD-Tipp, den wir Euch ganz besonders an´s Herz legen wollen, hat dieser Film doch das Herzchen der Scheffredakteuse ganz arg berührt. Ist zugegebenermaßen eher was für sentimental tendenziell „weichgeeierte“ Cineasten wie mich, aber das ist ja kein Schimpfwort. Ist halt einfach SCHÖN!!!!
„Corellis Mandoline“ erzählt die Geschichte der anfangs nicht ganz freiwilligen Liebe zwischen dem italienischen Hauptmann Antonio Corelli, einem lebenslustigen Offizier, der leidenschaftlich gern Mandoline spielt, und der eigenwilligen, ehrgeizigen jungen Pelagia, die sich während des zweiten Weltkriegs auf der griechischen Insel Kefalonia kennen lernen.
Als Corelli und seine Kompanie die Insel besetzen, halten die Soldaten ihren Aufenthalt für eine Art Urlaub mit Wein, Weib und Gesang. Zunächst verhalten sich Pelagia und die Dorfbewohner den ungeladenen Gästen gegenüber sehr reserviert, aber der Charme und die Lebensfreude der Italiener lassen sich schließlich ihre Vorbehalte vergessen, und Pelagia erkennt, wie Corelli wirklich ist: er liebt das Leben, seine Musik – und Pelagia selbst.
Corellis Mandoline ist eine geschmackvoll altmodische Adaption, die die Atmosphäre des absolut lesenswerten Romans von Louis Bernieres bewahrt, während sie sich auf die Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Turbulenzen des Zweiten Weltkriegs konzentriert. Die Geschichte spielt auf der griechischen Insel Kefalonia und beginnt mit deren Besetzung durch italienische Truppen im Jahre 1940. Die Italiener befinden sich in einer etwas ungleichen Allianz mit den Nazis und ziehen im Gegensatz zu diesen eine hedonistische Freundlichkeit gegenüber der Bevölkerung einer militärischen Einschüchterung vor. Diese Haltung wird von Hauptmann Corelli (Nicolas Cage) großzügig verkörpert, der sich zu der schönen Griechin Pelagia (Penélope Cruz) hingezogen fühlt – trotz deren Verlobung mit Mandras (Christian Bale), einem Widerstandskämpfer, dessen Abwesenheit Pelagias Bedürfnis nach Zuwendung fördert. Mandras‘ schließliche Rückkehr, zusammen mit dem unvermeidlichen Angriff deutscher Bomber und Bodentruppen drohen, diese griechisch-italienische Romanze in einem hochtragischen Blutbad untergehen zu lassen.
Begleitet von schwermütigen Serenaden von Corellis geliebter Mandoline, zeichnet der Film die ungewöhnliche Anziehungskraft zwischen dem Hauptmann und dem Mädchen nach, dessen alter Vater (John Hurt) das Schlimmste befürchtet. Ihre Liebe ist beklommen, aber die betörende Atmosphäre der Insel übt einen genauso verführerischen Reiz auf das Paar aus wie auf den Zuschauer, was dem letztendlichen Ausbruch der Gewalt sowie eines Erdbebens etwas erschreckend Traumatisches verleiht. Indem er Edelmut im Kriege sowie die unzähligen Definitionen der Liebe hervorhebt, verstärkt der Kriegskontext des Films dessen vortreffliche emotionale Tiefe. Wer Schwachpunkte sucht, wird sie finden, aber Corellis Mandoline bleibt ein sinnlicher, vielschichtiger Film, dem hartgesottene Romantiker kaum widerstehen werden können.
Hier nur eine dreieinhalb Minuten lange Impression des Ganzen:
Eine Rezension auf Amazon:
„Kefalonia, eine Trauminsel mit lichtdurchfluteten Olivenhainen, venezianischen Stadtansichten und flirrender Sonne über stahlblauem Mittelmeer. Schon allein die Darstellung des Schauplatzes macht diesen Film sehenswert…
Im Jahr 1940 marschieren Mussolinis Truppen auf diese idyllische Insel ein. Noch wirkt der Krieg unwirklich – die Schlachten werden weit entfernt geschlagen. Und so widmen sich sich die ital. Besatzer dem Wein, Gesang und mediterranem Frohsinn, im Bestreben, die Einwohner daran teil haben zu lassen. Der lebensfrohe, impulsive Hauptmann Corelli verliebt sich in die Dorfschönheit Pelagia, die bereits mit dem in der Ferne kämpfenden Madras verlobt ist. Angesichts sehr einschmeichelnder Mandolinenklänge zeigt ihre Standhaftigkeit Risse…
Der zunächst sehr lockere, leichte Erzählstil erfährt eine deutliche Wendung im zunehmenden Spielverlauf, steigert sich zu einem packenden Spielgeschehen, die Idylle wird zum Kriegsschauplatz.
Nicht nur die Besetzung der Hauptrollen mit Nicolas Cage, Penelope Cruz und Christian Bale ist perfekt gelungen (Anm.d.Red: Aspasia Kralli, Michalis Giannatos und Viki Maragaki brillieren hier ebenfalls!). John Hurt gibt als schnauzbärtiger, philosophierender Dorfarzt eine wunderschön kauzige Charakterstudie. Besonders erwähnenswert ist hier zudem David Morissey, in einer Glanzleistung als zwischen Pflichtbewusstsein und Faszination an italienischer Lebenskunst hin und her gerissener deutscher Hauptmann, der sich am Ende zu einer sehr tragischen Figur wandelt.
Ein grossartiger Film aus dem Jahr 2001 – glänzend inszeniert von John Madden – sehr sehenswert.“
Und genau das finden wir auch – einfach mal anschauen und schmachten…..!
Neues zu den Filmrechten ausländischer Produktionsfirmen gibt es übrigens hier.