Ein Interview…. mit Andy Somogyi.

Zu Besuch in Paleochora: Andy und Ageliki. Zeit für Kaffee und ein Interview:

Wer bist du, woher kommst du?

Ich bin Andy Somogyi, komme aus Österreich und arbeite da für ein großes und angesehenes Baustoffunternehmen und möchte bei dieser Gelegenheit auch meine großartigen Kolleginnen und Kollegen grüßen, Ihr seid der Hammer und ich freue mich, Euch als einen Teil meines Lebens sehen zu dürfen! Ich bin abgesehen davon seit meiner Geburt leidenschaftlicher Musiker (Andy und „The Ash“), ohne Musik wäre mein Leben wie das griechische Meer ohne Salz… geschmacklos und ohne Würze.

Singen läßt meine Seele leben und ich danke Gott für dieses große Geschenk. Meine große Liebe Ageliki ist seit nun 28 Jahren meine Ehefrau. Sie schenkte mir vor 26 Jahren meinen Sohn Alex, der mein musikalisches Talent weiterträgt und der auch sonst in jeder Hinsicht alles ist, auf das ich jemals stolz war. Mittlerweile hat er ein wundervolles Mädchen gefunden und mir damit die Tochter beschert, die ich nie hatte… ich hab Dich so lieb, meine Süße… so wächst die Familie, mein Gott, ist das Leben schön!

Wann, warum und wie hast du Kreta für dich/Euch entdeckt?

Wir waren zum ersten Mal in Griechenland, genauer gesagt in Kassandra, Halkidiki, das ist über 30 Jahre her, es war so etwas wie unsere Verlobungsreise, seither haben wir so gut wie jeden Urlaub in Griechenland verbracht. Vor rund 10 Jahren hat uns eine Freundin nach Kreta „verschleppt“ (danke Nicole!) und wir haben uns – mal wieder – restlos verliebt… in das Meer, in die Menschen.. es ist das Paradies fùr uns.

Was ist dir als Erstes positiv und negativ hier aufgefallen?

Das ist wirklich schwierig, denn wir nehmen grundsätzlich immer Land und Leute so an, wie wir beides vorfinden, schwer zu sagen, was daran als positiv oder negativ zu empfinden ist. Die Musik ist ganz anders als in Nord-Griechenland, und man muss sie erst kennenlernen, um sie mögen zu lernen. Mittlerweile kann ich nicht mehr ohne… und das Land ist großartig, so vielseitig, so fruchtbar, so unglaublich verzaubernd schön…

Wie nimmst du die Menschen hier wahr?

In den Menschen finde ich mich selbst wieder, zuerst mal zurückhaltend und schüchtern, fast misstrauisch, und plötzlich, wenn Du Dich mal als Freund zu erkennen gibst, öffnen sie völlig hemmungslos ihr Herz und lassen Dich rein, und noch viel mehr, sie überschütten Dich mit Zuneigung, Essen und Raki ?, und wenn Du beginnst, Lieder und Gedichte für sie zu schreiben oder ihre Lyrik zu adaptieren und irgendwie wider zu geben, schließen sie Dich unwiderruflich in ihr Herz und lassen Dich nicht mehr raus.

Oh Mann, ich liebe diese Menschen. Ich habe aus Faszination und gleichzeitig aus Lernbegierde (ich liebe die griechische Sprache) das eine oder andere Lied des großen Sängers Antonis Xylouris alias Psarantonis adaptiert und auf meine Weise interpretiert, seither lieben mich mehr Menschen hier, als mir wahrscheinlich bewusst ist, ich bin noch dabei, das zu verarbeiten…

Deine Aktivitäten hier auf der Insel? Oder was sollte man gesehen haben?

Ich genieße das Meer, suche gerne geheime Buchten und Strände, sehe das Wasser und das darin sprudelnde Leben gerne von „unten“, meine Freundin Sonja, eine Wienerin, die hier nun schon viele Jahre lebt, mit Isabella den Phoenix Diveclub betreibt und mittlerweile meine beste Freundin ist, hat mir das Tauchen beigebracht, und ich kann nur jedem, der hier herkommt, wünschen, dass auch er diese Erfahrung macht, denn erst dann sieht er, wie schön und wie reich diese Insel WIRKLICH ist.

Und da ich auch daheim ein leidenschaftlicher Wanderer und Kletterer bin, hab ich auch hier schon meine Bergpfade und Wege gefunden. Wer einmal das Nidas Plateau im Ida Gebirge mit eigenen Beinen erklommen und mit eigenen Augen gesehen hat, die Höhle des Zeus betreten hat und dort ein Dankgebet losgeworden ist….. der wird das bis zum Ende seines Lebens nicht vergessen…

Was schätzt du am Meisten an der Insel?

Hmmm, ich fürchte, was ich am Meisten schätze, ist, dass ich überhaupt nicht sagen kann, was ich am Meisten schätze ?

Dein Lieblingsstrand auf Kreta?

Schwierig, aber die Kalypso-Bucht, die zu der romantischen gleichnamigen Hotelanlage gehört, hat eine Schönheit, die ich bisher noch nirgends gesehen habe, Matala.. auch das muss man mal aus der Nähe gesehen haben…Elafonisi.. oh mein Gott, wenn da gerade nicht Hochsaison ist (da ist dann nämlich echt viel los ?) das Panorama hat schon Karibikflair… ich, oder vielmehr wir sind meist auf der Suche nach geheimen Buchten, und die gibts ohne Ende, und schön.. und wie…

Welche ist deine Lieblingstaverne hier auf Kreta?

Keine Ahnung ? viele viele viele, egal wo Du reingehst, alles gut. In Rethymno ist da ein Weinlokal, das heisst Yialos, direkt am Strand, einzigartiges Flair am Abend, gutes Essen feine Musik, in Damnoni kann man im Mesogiros (ich glaub, so heisst es) prima essen, und in Plakias im Cafe Livikon Abends zu sitzen und bei einem Bierchen der Sonne nachzuschauen und die Gänse zu beobachten, hat fast was Magisches, aber alle, die ich jetzt nicht namentlich erwähne, dürfen mir nicht böse sein.

Ich merk mir Namen total schlecht ?, wir wurden bis jetzt fast überall liebevoll empfangen und bewirtet, vor allem in Anogia gegenüber des Museums von Nikos Xilouris, der einst schönsten Stimme Kretas, da ist eine Taverne, da hatten wir mal einen wirklich netten Nachmittag, als wir für Dreharbeiten für ein Musikvideo Leute suchten, Anogia ist überhaupt ein Städtchen mitten in den Bergen, da muss man mal gewesen sein.

Welches ist dein griechisches Lieblingsgericht?

Alles und viel davon ? Kleftiko ist eine Spezialität, die ist unvergleichbar, und gefüllte Zuchini zergehen geradezu auf der Zunge, alles fein hier…

Wovon möchtest du, dass es sich auf Kreta niemals ändert?

Ich denke, Kreta, die Menschen und alles was dazugehört, sollte sich überhaupt nicht ändern, ich sehe mit großer Freude, dass sich auch immer mehr ein Umweltbewusstsein entwickelt, das ist bei dem Ansturm von Touristen jedes Jahr unerlässlich, aber sonst, nein, ich wünsche mir, dass das hier so bleibt wie es ist.

Und was sollte sich hier unbedingt ändern?

Die Landespolitik vielleicht, wobei, gerade hier haben sie sowieso ihre eigene, somit… nö, olla entaxi ?

Was wünschst du dir für die Zukunft Griechenlands im Allgemeinen und für Kreta im Besonderen?

Gesundheit, Liebe und Gemeinsamkeit, gutes Zusammenleben, Freundschaft, Frieden.

Danke für das Interview, Andy.

Musik auf Kreta: Andy, The Ash und Psarantonis.

3 Kommentare

  1. Was für ein wunderschönes Interview, so viel ansteckende Freude kommt da mit.
    Die Insel müssen wir uns auch mal ansehen, wird kein Weg dran vorbei führen…

  2. Wow fantastic Interview with so much emotion coming from the heart and soul! Never been to Kreta …. I think I will have to visit myself sometime. Lg Judy

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