Gerade hier in Griechenland und auf Kreta, aber überhaupt in ganz Südeuropa und auch auf dem Balkan sieht man immer wieder Bäume, deren Stämme weiß angestrichen sind. Und dann fragt man sich, wozu das wohl gut sein soll. Die Erklärungen – es gibt ihrer mindestens drei – sind so einfach wie logisch.
Sonnen- und Überhitzungsschutz
Wer sich im Sommer der Sonne aussetzt, wird vermutlich auf Sonnencreme zurückgreifen, um seine Haut zu schützen. Bäume können auch einen Sonnenbrand bekommen, gegen den sie auch geschützt werden müssen – deshalb werden sie im Sommer zum Schutz mit weißer Farbe gestrichen.
Die Farbe soll das Sonnenlicht reflektieren und so das zu starke Erhitzen der Rinde verhindern. Sie werde vor allem bei Jungbäumen eingesetzt, weil sich diese aufgrund fehlender Baumkronen nicht ausreichend Schatten spenden können.
Bei Überhitzung können Risse in der Rinde entstehen, wodurch Pilze, Ungeziefer und Parasiten dann ein leichtes Spiel haben und geschmeidig in den Baum eindringen und ihn zerstören können. Womit wir auch schon bei der zweiten Erklärung wären.
Schutz gegen Schädlinge
Solange die Baumrinde intakt und im Idealfall auch noch durch besagte – übrigens kalkhaltige – weiße Farbe geschützt wird, können Pilze, Ungeziefer und Parasiten nicht bzw. nur unter sehr erschwerten Bedingungen eindringen und den Baum von innen zerstören.
Appetitverderber
Da gerade Ziegen ja so ziemlich alles anknabbern und abfressen, was ihnen irgendwie essbar erscheint, müssen Baumrinden vor ihnen geschützt werden. Denn diese Viecher sind in der Lage, Bäume regelrecht zu „schälen“, was dann wieder o.g. Schädlingen den Weg bahnt. Destruktives tierisches Teamwork sozusagen.
Nun ist diese kalkhaltige weiße Farbe aber offensichtlich so „igittpfuibäh“, dass sie davon absehen, sich über diese Bäume herzumachen.
So, wieder was dazu gelernt…