Alkoholgenuss, Vaping und Glücksspiel: Müssen griechische Jugendliche besser geschützt werden?

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Griechenland steht vor einer alarmierenden Jugendkrise. Laut der aktuellen ESPAD-Studie greifen 54 Prozent der Jugendlichen hierzulande zu Tabak oder E-Zigaretten und elf Prozent geben an, im vergangenen Jahr Glücksspiel betrieben zu haben. Das sind doppelt so viele wie im europäischen Durchschnitt. 

Alkohol unter Jugendlichen gilt zwar offiziell als rückläufig, doch riskante Formen wie Binge Drinking haben deutlich zugenommen. Eine gefährliche Mischung, die Eltern, Schulen und auch die griechische Politik gleichermaßen unter Druck setzt.

Genusskultur und gefährliche Trends in der Jugend

Der Wandel ist unübersehbar. Wo früher ein Glas Wein in geselliger Runde als kulturelle Selbstverständlichkeit galt, entstehen heute neue, ernstzunehmende Versuchungen. Vapes in bunten Farben, mit Aromen von Vanille oder Mango, versprechen Coolness und Unbeschwertheit. Viele Jugendliche empfinden Alkohol, Zigaretten oder Vaping als ganz normalen Teil des eigenen Alltags. 

Die griechische Jugend liegt mit dem Rauchen und Vapen über dem europäischen Schnitt. Und auch beim Glücksspiel greifen immer mehr Minderjährige zum Smartphone mit der Hoffnung auf einen schnellen Gewinn.

Ein Grund dafür liegt in der leichten Verfügbarkeit. Alkohol beispielsweise ist auf Festen, in Läden und sogar an Tankstellen erhältlich. Vaping-Produkte lassen sich online bestellen und unseriöse Online-Casinos sind mit wenigen Klicks auch für Minderjährige erreichbar. Die Übergänge zwischen Freizeitverhalten, sozialem Druck und riskantem Konsum verschwimmen zunehmend.

Neue Gesetze sollen Grenzen setzen

Die griechische Regierung reagiert entschlossen und deutlich. Ein umfassendes Gesetzespaket soll die Abgabe von Alkohol und Tabak an Minderjährige künftig vollständig verbieten. Verkäufer, die gegen das Verbot verstoßen, müssen mit empfindlichen Geldstrafen oder sogar Haft rechnen. Selbst Eltern, die ihre Kinder zum Kauf schicken, könnten künftig belangt werden.

Auch beim Vaping zieht der Gesetzgeber Konsequenzen. Nur noch Tabak- und Mentholgeschmack sollen erlaubt bleiben, während fruchtige und süße Aromen verboten werden. Das Ziel: Jugendlichen den Einstieg in den Nikotinkonsum erschweren. Ein ambitioniertes Vorhaben, das allerdings nur dann Wirkung zeigen kann, wenn die Kontrollen konsequent umgesetzt werden.

Regulierung statt Verbote

Beim Glücksspiel ist Griechenland besonders gefordert. Rund elf Prozent der Jugendlichen haben im vergangenen Jahr an Wetten oder Online-Games mit Glücksspielcharakter teilgenommen. Das ist einer der höchsten Werte in Europa. 

Im Zuge dieser Entwicklung richtet sich der Blick hierzulande auf legale Anbieter, die klare Regeln und Lizenzen vorweisen. Genau hier zeigt sich, wie verantwortungsvolles Spielen aussehen kann, etwa im großen Online Casino Vergleich. Dort wird sichtbar, dass regulierte Anbieter verpflichtend Altersverifikationssysteme nutzen, Limits setzen und transparente Auszahlungsmechanismen bieten. So bleibt das Spiel ein kontrolliertes Freizeitvergnügen, ohne dass Minderjährige gefährdet werden.

Griechenlands Politik setzt nun verstärkt auf seriöse Anbieter mit Altersprüfungen, Lizenzauflagen und klaren Sperrsystemen, die verhindern sollen dass Jugendliche unter 18 Jahren Zugriff auf Glücksspielplattformen erhalten. Ein guter Ansatz, der weniger auf Verbote setzt, sondern auf Regulierung und Verantwortung.

Technische Hilfe durch digitale Schutzsysteme

Auch in Griechenland kommen immer häufiger digitale Kontrollmechanismen zum Einsatz, die das Alter eines Nutzers automatisch prüfen. In der Europäischen Union werden derzeit mehrere Systeme getestet, die genau diesen Zweck erfüllen sollen. Eine App zur Altersprüfung befindet sich bereits in der Pilotphase. Sie soll den Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten, darunter Glücksspielplattformen und Alkoholwerbung, auf technischer Ebene beschränken.

Griechenland entwickelt parallel eine eigene Lösung, die als „Kids Wallet“ bezeichnet wird. Eltern können damit Altersstufen festlegen, Online-Zahlungen blockieren und Nutzungszeiten begrenzen. Ein Modell, das vor allem im Netz Wirkung zeigen könnte, wo gesetzliche Verbote allein kaum greifen.

Trotzdem bleibt die Umsetzung eine Herausforderung. Internationale Anbieter lassen sich nicht immer kontrollieren, VPN-Dienste umgehen nationale Sperren und die technische Integration erfordert Investitionen, die nicht jedes Unternehmen leisten kann.

Vaping: Ärzte warnen vor der unterschätzten Gefahr 

Nikotin in neuer Verpackung. Das ist das Prinzip von E-Zigaretten, die in Griechenland längst zum Trend geworden sind. Jugendliche unterschätzen gravierend das Suchtpotenzial und sehen sie vielmehr als hippes Lifestyleprodukt an. Doch die gesundheitlichen Risiken sind erheblich. Laut Ärzten beeinflusst Vaping bei Heranwachsenden maßgeblich die Gehirnentwicklung, schwächt die Konzentrationsfähigkeit und erhöht die Anfälligkeit für spätere Abhängigkeiten.

Trotzdem bleiben die Kontrollen beim Verkauf oft lückenhaft. Händler bieten Produkte online an und Altersverifikationen funktionieren nicht zuverlässig. Studien zeigen, dass die gesetzlichen Vorgaben häufig unzureichend umgesetzt werden. So berichtet ein aktueller Beitrag über den Jugendschutz, dass der Verkauf von E-Zigaretten und Nikotinbeuteln vielfach ohne Altersnachweis erfolgt, obwohl Ärzte Alarm schlagen.

Das erklärt, warum Griechenland beim Vaping besonders hart durchgreifen will. Der Plan, aromatisierte Produkte zu verbieten, soll die Attraktivität reduzieren und die Einstiegsschwelle erhöhen. Entscheidend wird sein, wie konsequent Händler und Online-Verkäufer die neuen Regeln umsetzen.

Aufklärung und Verantwortung als zweite Säule des Jugendschutzes

Regeln und Technik allein reichen nicht. Die entscheidende Frage lautet, wie aktuell Prävention und Bildung in Griechenland aufgestellt sind. Schulen beginnen, Themen wie Medienkompetenz, Konsumverhalten und Risikoaufklärung stärker in den Unterricht zu integrieren. Elterninitiativen fordern klare Kommunikationsstrategien und praktische Hilfen.

Neben der gesetzlichen Kontrolle braucht es gesellschaftliche Unterstützung. Gemeinden starten lokale Kampagnen, um Freizeitangebote jenseits von Alkohol und Glücksspiel attraktiver zu machen. Das Ziel ist nicht unbedingt moralische Erziehung, vielmehr soll ein Bewusstsein geschaffen werden. Jugendliche sollen verstehen, wie leicht Gewohnheiten in Abhängigkeit übergehen können.

Diese Art der Aufklärung funktioniert nur, wenn sie nicht mit erhobenem Zeigefinger kommt. Glaubwürdigkeit entsteht, wenn Lehrer, Eltern und Medien an einem Strang ziehen, mit ehrlichen Gesprächen, statt Verboten ohne Erklärung.

Griechenlands Kurs: Fortschritt mit Herausforderungen

Die politische Richtung stimmt. Griechenland nimmt Jugendschutz inzwischen ernster als je zuvor. Doch der Erfolg hängt davon ab, ob Gesetze im Alltag durchgesetzt werden können. Fehlendes Personal, regionale Unterschiede und ein florierender Schwarzmarkt erschweren die Kontrolle. Online bleibt vieles in einer Grauzone, insbesondere bei ausländischen Anbietern.

Trotz dieser Hindernisse ist Griechenland auf dem Weg, seine Jugend besser zu schützen. Neue Strukturen, Kooperationen mit europäischen Behörden und die Einführung moderner Technologien schaffen Voraussetzungen, die vor einigen Jahren undenkbar gewesen wären.

Doch die Herausforderung liegt darin, auch in der Umsetzung zu überzeugen. Regeln auf Papier helfen wenig, wenn sie an der Realität vorbeigehen.

Schutz braucht Konsequenz, Wissen und Haltung

Der Konsum von Jugendlichen hat sich in Griechenland verändert. Alkohol, Vaping und Glücksspiel sind Ausdruck einer neuen Mischung aus Tradition, Digitalisierung und sozialem Wandel. Griechenland reagiert mit Gesetzen, Technik und Aufklärung. Doch entscheidend ist, dass diese Maßnahmen auch durchgesetzt und verstanden werden.

Jugendschutz funktioniert nur, wenn er in allen Bereichen greift: im Laden, im Netz und in den Köpfen. Es braucht konsequente Kontrollen, ehrliche Aufklärung und gesellschaftliche Verantwortung. Dann kann Griechenland tatsächlich zeigen, dass Prävention und Schutz mehr sind als ein politisches Schlagwort. 

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