Von Uta Wagner
Die Woll-Mispeln sind dieses Jahr sehr früh reif.
Diese säuerlichen Früchte, die jetzt auf Kreta reif sind, heißt offiziell „Japanische Woll-Mispeln“ (Eriobotrya japonica) und werden häufig auch Loquat genannt. In Griechisch heißt sie: Mousmoulo (plural: Musmula) oder Mespola!
Die Wollmispel ist ein Rosengewächs, wird dem Steinobst zugerechnet und ist eigentlich keine Mispel! Sie ist eher mit dem Apfel verwandt und kommt ursprünglich aus Asien (Japan). Der Wollmispelbaum ist immergrün und erreicht Höhen von etwa 7 bis 10 Metern. Die Früchte sind normalerweise zwischen Mai und Juli reif. Ich erinnere mich genau, dass sie vor drei Jahren erst im Juni Hochsaison hatten, dieses Jahr sind sie sehr früh dran.
Von weitem sehen sie aus wie Aprikosen und schmecken wie eine Mischung aus Aprikosen und Pflaumen. Sie haben eine dünne gelbe Schale, die leicht abzuziehen ist. Unreif schmeckt die Frucht sehr sauer. Reife Früchte erkennt man an kleinen braunen Flecken auf der Schale, sie sind kein Zeichen von Verderb.
Wollmispeln können roh oder gekocht, mit oder ohne Schale gegessen werden. Gedämpft sind sie besonders aromatisch. Sie werden vorwiegend in Fruchtsalaten, Kuchen oder als Gelee oder Marmelade verarbeitet.
Die Früchte enthalten viel Kalium und die Vitamine Folsäure und Niacin. Sie sind sehr Ballaststoffreich und haben eine harntreibende Wirkung.
Die Früchte hier auf Kreta enthalten alle drei harte glatte glänzende Kerne. Sie können auch gemahlen und als Gewürz verwendet werden. Darüber hinaus kann man sie als Kaffeeersatz rösten. Ich habe sie jedoch noch nie gemahlen oder probiert.
Die Schale kann man mitessen. Sie ist etwas härter, ungefähr so wie Apfelschale.Wenn die Früchte braune Stellen bekommen sind sie reif und haben den besten Geschmack. Die Mispelblüten sind weiß und blühen im Februar und März.
Wie man aus Mispeln Marmelade macht, das verrät uns Uta sicher in Kürze.
In den nächsten Tagen dürfen wir für eine ältere Dame einen ganzen Baum abernten. Aufgeteilt wird der Ertrag 50 : 50. Unsere Hälfte koche ich anschließend fast komplett ein; das gibt wieder einer der leckersten Brotaufstriche überhaupt (zu nennen in einem Atemzug mit Lemon Curd), der uns dann im Sommer positiv an Kreta erinnert…