Es ist Frühling auf Kreta – aber noch nicht so ganz richtig. Soll heißen, es grünt und blüht in den schönsten und buntesten Farben, die Tage werden länger und wenn die Sonne denn mal raus ist, wird es auch schon angenehm warm. Blöd nur, dass die Sonne es momentan nicht allzu oft schafft, denn entweder ist es wirklich bewölkt und regnet hin und wieder mal, oder aber die Sahara-Staubwolke hindert die Sonne daran, wirklich zu uns vorzudringen. Kurzum: es ist noch relativ kühl. Nicht so kühl, dass man unbedingt noch heizen müsste, aber doch so kühl, dass man noch „mehrlagig“ zu Hause rumwurschtelt oder am PC sitzt.
Und das beeinflusst natürlich auch das Essen, denn bei relativer Kühle immer nur Salat knabbern ist ja auch nix. Etwas Warmes braucht der Mensch! Und noch dazu sollte das derzeit fastentechnisch korrekt sein, da noch 11 Tage und der Rest von heute vor uns liegen, bis wir am Ostersonntag die wirkliche und echte „Erlösung“ in Form eines österlichen Lamm- oder Ziegenbratens erfahren dürfen.
Die Fastenzeit fordert also kulinarische Kreativität… Zwecks „warm“ sollte heute mal wieder eine Suppe her. Außer warm sollte sie auch noch herzhaft sein – und da Fleisch ja nun mal verboten ist, ist Meeresgetier immer eine gute Alternative. Kurz in die Vorratskammer geschaut – et voilà – noch jede Menge Kartoffeln da. Und eine Sellerie-Knolle. Suppengemüse haben wir eh immer eingefroren, das Meeresgetier kuschelt sich in der Tiefkühltruhe gleich dran. Und die Entscheidung war gefallen: Kartoffel-Sellerie-Suppe mit Garnelen (Πατατόσουπα με σέλινο και γαρίδες). Und viel mehr als diese Zutaten braucht man dazu auch nicht – naja, nur noch ein bisschen mehr. Und der individuellen Phantasie sind natürlich mal wieder keine Grenzen gesetzt, es darf also improvisiert werden – das macht ja eh beim Kochen den größten Spaß.
Hier nun die Zutatenliste für die heutige Kreation:
- 750 g Kartoffeln
- 250 g Knollensellerie
- 2-3 mittelgroße Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 1/2 Bund Petersilie
- ausreichend Olivenöl
- 1 1/2 Liter Gemüsebrühe
- Salz und Pfeffer, evtl. Ingwer, Curry, Koriander und/oder Majoran
- 20 kleine Garnelen, 2-4 große Garnelen
- ggf. etwas Balsamicocreme zum Garnieren
Die Zubereitung dieser Suppe läuft wie folgt:
600 g Kartoffeln, die Zwiebeln, den Knoblauch und den Sellerie schälen, in nicht zu große Würfel schneiden und in Olivenöl leicht andünsten. Wenn die Zwiebeln goldgelb-glasig sind, das Gemüse mit der Brühe aufgießen und weichkochen lassen. Die Suppe pürieren, mit Salz und Pfeffer (und ggf. den anderen o.a. Gewürzen – ich habe mich heute für die Ingwer-Koriander-Curry-Variante entschieden) würzen und die kleingeschnittene Petersilie einrühren. Die kleinen Garnelen dazugeben und in der Suppe ziehen lassen.
In der Zwischenzeit die restlichen Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, mit einem guten „Schluck“ Olivenöl vermischen, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und bei 200 Grad ca. 15 Minuten backen. Das ersetzt in wundervoller Weise die herkömmlichen Brot-Croutons und sieht, auf die Suppe gegeben, auch noch schön aus. Während der Backzeit der Kartoffelwürfel Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen und die großen Garnelen braten. Diese dann ebenfalls auf die Suppe geben, für die Optik ggf. mit etwas Balsamico-Creme dekorieren und einfach genießen!
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