Herbst auf Kreta. Kastanienzeit.
Bei wunderbarem sonnigem Spätsommer-/Herbstwetter hat es uns in der südwestkretischen Wildnis nach Kandanos verschlagen – ausnahmsweise mal auf den Berg statt ans Meer. Denn hier auf dem Berg, kurz um die Ecke von Elos – Zentrum der „Kastanienregion“ Kretas – gibt es auch äußerst leckere Kastanien. Stifado zum Selbstbauen, sozusagen….. Man wächst und genießt ja mit seinen Aufgaben….
Kleiner Hinweis: normalerweise findet das „Kastanienfest“ in Elos ( das liegt auf dem Weg nach Elafonissi, für die hard-core-Kreta-Fans…) am 3. Oktoberwochenende statt – das ist diesmal auch die Nacht der Zeitumstellung, also habt Ihr eine Stunde länger Zeit zum Schlemmen!
Hier in Paleochora haben wir so ziemlich das beste „Kastanostifado (κάστανοστιφάδο) im „Aunts Restaurant“ gegessen – die Taverne der Tante“( Η Ταβέρνα της Θείας) . Die Tante gibt es noch, das Restaurant auch, wobei es mittlerweile den/die Besitzer gewechselt hat und mittlerweile „En Levko“ ( Εν λευκό) heißt.
Beschäftigt, wie wir nun mal allzeit sind, kamen wir noch nicht in den Genuss der neuerdings nun dort dargereichten Speisen – aber ein ist ziemlich sicher: Antonias Kastanien-Stifado (das vom Aunt´s Restaurant) ist bestenfalls nur noch von der hausfrauköstlichen Variante im Radio-Kreta-Studio zu toppen!
Immerhin verriet Antonia uns dazumal ihr Rezept, das nach ihrer eigenen Aussage allerdings immer ein bisschen anders ausfällt, je nachdem, was grade im Haus ist (bzw. vor der Haustür gedeiht) – da schließen wir uns kreativerweise einfach an!
Da wir unsere wundervollsten Erlebnisse gerne mit Euch teilen, hier das Rezept (Mengenangaben natürlich immer „circa“ und „Mitesser“-bedingt!…).
Zutaten
- 2 kg Kastanien
- 1 kg Stifado-Zwiebeln
- 1 Tasse Olivenöl
- 1 TL Zimt
- 4 mittelgroße reife Tomaten
- 1/2 Bund frische Petersilie
- Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Wachholderbeeren und einen guten „Schluck“ Rotwein.

Zubereitung
Kastanien einritzen und kochen oder 20 Minuten lang im Backofen erhitzen, dann schälen.
Währenddessen die kleinen Stifado-Zwiebeln in Öl andünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach 5 Minuten die passierten Tomaten, Lorbeerblatt und Wachholderbeeren hinzufügen und 20 – 25 Minuten köcheln lassen. Die geschälten Kastanien dazugeben und für 10 Minuten köcheln lassen, die Sauce mit Rotwein und Zimt abschmecken.
Ist eine wirklich „fummelige“ Arbeit, sowohl was die Kastanien (aktuell knackige 6,0 Euro/Kilo) als auch die Stifado-Zwiebeln (derzeit sensationell günstige 1,- Euro/Kilo!) angeht – aber es lohnt sich, wie uns heute mal wieder bestätigt wurde, als wir unser frisch Geschmurgeltes mit in´s Meltemi Café gebracht und unter allen Anwesenden verteilt hatten!
Sehr lecker schmeckt das Kastanienstifado auch, wenn man Amanites (kretische, wild wachsende Pilze) oder wahlweise Austernpilze mit „einbaut“ – in o.g. Rezept werden dann 1 kg dieser Pilze zu den angedünsteten Zwiebeln hinzugegeben, dann einfach weiter im Text wie oben angeführt.
Radio Kreta wünscht guten Appetit! Καλή όρεξι!
PS+: Auch lecker und erfreulicherweise sogar mit Fleischanteilen – Kaninchenstifado!

Moin und Kalimera Susanne, da läuft einem ja das Waser im Mund zusammen. Im Januar 2015 habe ich ein kurze Wanderung in das Öko-Dorf Milia unternommen. Habe dort in der Taverne ein sehr gutes Kastanien-Stifado gegessen. Dazu einen Bauernsalat, der bis jetzt der Beste von ganz Kreta gewesen ist.
Den Tipp mit der Taverne Tis Theias werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.
kali evdomada, kv