Winterzeit – und der Winter 2014/15 hat uns auch Mitte März noch gut im Griff! – ist hier auf Kreta ja nicht nur Eintopf- und Suppenzeit, sondern auch Zitrusfrüchtezeit.
Die Zitronen, Orangen und Mandarinen stehen jetzt gerade im vollen Saft und da fragt man sich natürlich, wie man dieses „Zeugs“ anders als für Marmelade oder Gelee verwenden kann.
Und da Freund Ilias nun nach einer „Schweinefleisch mit Sellerie“-Kochorgie im Radio Kreta Kochstudio auch noch den nächsten Nachbarn mit einem kleinen Lehrgang bzgl. „Zitronenhühnchen“ beigestanden hat, haben wir gleich noch ein neues Rezept parat.
Passenderweise klingelte es just in dem Moment, in dem Scheffredakteuse sich Gedanken über die notwendigen Zutaten machte, an der Haustür. Davor stand Klein-Nikos, seineszeichens mittlerer Sproß unserer Vermieter, der uns einen Eimer mit knapp 5 kg Zitronen vor die Füße stellte. Man war wohl grade auf dem Gelände unterhalb „unseres“ Hauses bei der Ernte und gibt ja gerne mal großzügig ab! Danke, Nikos & Familie – das kam mal wieder genau zur rechten Zeit!
Und da es ja keine Zufälle, sondern irgendwie nur passende Momente hier auf Kreta gibt, begab es sich fast gleichzeitig, dass Schlachtermeister Jorgi von „drüben auf dem Berg“ auch grade wieder einmal ein paar seiner Hühner um die Ecke gebracht hatte.
Et voilà: somit war das Zitronenhühnchen schon fast fertig!
Mit den Zutaten aus der unmittelbaren Umgebung und der fachkundigen Anleitung durch Ilias und die frisch instruierte Mona vom Berg „nebenan“ zauberten die Radio-Kreta-Küchenfeen, -Elfen und -Zwölfen das wohl beste Zitronenhühnchen, das die Redaktion bislang gesehen bzw. gegessen hatte.
Aber bevor Euch jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft geht es erst mal an die Einkaufs- bzw. Besorgungsliste (man muss hier ja nicht alles kaufen – s.o.); die Zutaten:
- ein großes, frisches Huhn (gerupft, ausgenommen, zerteilt)
- 1-1,5 kg junge Kartoffeln
- 250 ml Olivenöl
- 5 große, saftige Zitronen (unbehandelt)
- 1 Zweig frischer Thymian
- 1 Zweig frischer Rosmarin
- 2-3 große Knoblauchzehen
- Salz und Pfeffer, idealerweise beides frisch gemahlen
Die Zubereitung dieses Gerichtes ist so einfach, wie unterhaltsam (vor allem für die untätigen Zuschauer und gute-Ratschläge-Geber…):
Aus dem Olivenöl, den Thymianblättchen, Rosmarinnadeln, Salz und Pfeffer und dem Saft von 2 Zitronen eine schöne Marinade herstellen, die dann eine fast „cremige“ Konsistenz haben sollte.. Die Hühnerteile von allen Seiten damit einpinseln bzw. die Marinade großzügig darüber geben und kurz „ziehen“ lassen. Idealerweise etwas Marinade zurück behalten.
Die anderen Zitronen in Scheiben schneiden, die Kartoffeln – ja nach Größe und Art – schälen (oder auch nicht) und Vierteln oder Achteln – wenn es sich um kleine Kartoffeln mit sehr dünner Schale handelt, kann man sie auch ganz oder bestenfalls gehälftelt dazu geben. Die Knoblauchzehen schälen und in Scheiben schneiden,
Ein großes Backblech mit ausreichend Öl einpinseln, die Hühnerteile darauf platzieren, mit den Kartoffeln umgeben und mit den Zitronenscheiben „garnieren“.
Das Ganze für etwa 40 Minuten im auf 180°C Umluft vorgeheizten Backofen backen, dabei die Hühnchenteile immer wieder mit Marinade beträufeln, ggf. auch die Haut einstechen, damit sie auch schön knusprig wird.
Dazu passt ganz wunderbar ein einfacher Marouli-Salat oder auch saisongerecht Wildgemüse wie Stamnagathi, Vlita oder Askolimbri. Als flüssige Begleiter eignen sich ganz wunderbar weißer Landwein oder Retsina.
Radio Kreta wünscht bei der Zubereitung ebenso viel Spaß, wie wir beim Zuschauen hatten – und guten Appeteit! Kali orexi!
Und wenn immer noch Zitronen über sind, versucht´s doch mal hiermit: Limoncello Marke Eigenbau.
Und für was die dezente Ouzo-Flasche und deren Inhalt gut ist, erfahren wir im nächsten Rezept, oder? das nenn ich mal geschickte Produktplazierung 🙂