Leckere Erfrischung für Jung und Alt
Was gibt es besseres an heißen Sommertagen als ein kühles, leckeres Eis. Etwa acht Liter dieser süßen Köstlichkeit futtert jede Deutsche im Jahr. Doch woher kommt Eis überhaupt?
Speiseeis, wie wir es uns heute ganz selbstverständlich im Eis-Café oder Restaurant schmecken lassen, dass wir unterwegs genießen, nach Bedarf im Supermarkt oder zu Hause aus der Tiefkühltruhe nehmen, hat eine Historie, die seines gleichen sucht. Sie ist umfangreich und reicht weit zurück. Und der Ursprung der Eis-Herstellung liegt nicht, wie so oft vermutet im Nachbarland Italien.
Aufzeichnungen beweisen, dass die Menschen in China und Griechenland bereits dreitausend Jahre vor Christus Eis zubereiteten und verzehrten. Die Methoden der Herstellung waren einfach, die Zutaten Schnee, Honig, Zimt, Fruchtmark und Milch.
Der griechische Arzt Hippokrates schätzte Eis und lobte die schmerzlindernde Wirkung.
Viele Berühmtheiten der Antike hatten eine Vorliebe für Eis, darunter auch Kaiser Nero und Alexander der Große. Im alten Ägypten servierten die Pharaonen ihren Gästen randvoll mit Schnee und Fruchtsaft gefüllte Becher. In Palästina scheint es Brauch gewesen zu sein, den Sklaven während der Getreideernte Schneestücke zu reichen. Dieser Schnee war im Winter in dafür vorgesehenen Behältnissen gesammelt und gepresst worden, um ihn für den Sommer haltbar zu machen.
Die Bürger Roms liebten ihre eisgekühlten Getränke. Mit dem Fall des Römischen Reiches verschwand diese Tradition jedoch aus dem Abendland. Im Morgenland bleibt sie hingegen ein fester Bestandteil der Esskultur. Marco Polo beeindruckte diese Form des kulinarischen Genusses. Er berichtete seinen venezianischen Landsleuten von schmackhaften chinesischen Eisrezepten. Einen nicht unerheblichen Teil der Geschichte trugen auch die Araber bei. Sie brachten das Sorbet nach Sizilien.
Die große Tradition des „gelato italiano“ entsteht in der Renaissance. Am Hofe der Medici in Florenz wird die eisgekühlte Delikatesse des Hobbykochs Ruggeri ein enormer Erfolg. Katarina von Medici, die nach Frankreich heiratet, nimmt Ruggeri mit, samt seiner Rezepte. So bleibt die süße Spezialität Eis lange ein privilegierter Genuss.
Durch Ludwig den XIV, der die Speiseeis-Steuer einführte, wurde Eis auch für den einfachen Bürger zugänglich. Um 1700 boten verschiedene europäische Kaffeehäuser Eis für die breite Masse. Weltweit sorgten Liebhaber vom Speise-Eis mit den Jahren für seine Weiterentwicklung. Die Erfindung der Kältemaschine Ende des neunzehnten Jahrhunderts revolutionierte die Eis-Produktion.
Italienisches Eis, wie wir es lieben, hat in Veneto seinen Ursprung.
Vor knapp einhundert Jahren begann hier die italienische Passion, die mit den ersten Gastarbeitern auch nach Deutschland gelangte. Das Ergebnis ist eine Erfolgsgeschichte. In zahlreichen Cafés und Eisdielen können wir uns eine schier unerschöpfliche Auswahl an Eissorten und Eis-Spezialitäten munden lassen.
Die Rezepte werden in den Familien bis heute gehütet und weiter gegeben: Ein süßer Traum mit Tradition.
Auch lecker: Ziegenmilch-Eis
Ich muss jetzt erst einmal an die Tiefkühltruhe und mir ein Eis holen 🙂